Dorian
er seine Fähigkeiten als Vampir einsetzten konnte. Sie bestimmte als einzige, wo er wann zu sein hatte und was seine Aufgaben waren.
Seine Fänge verlängerten sich vor Zorn, er stand unter Druck. Wie sollte er dem Orakel beweisen irgendwann die Welt zu beherrschen, wenn er nicht mal in der Lage war eine Frau zu finden? Er musste Handeln und das schnell. Er wuchs als beeindruckende Person heran. Er war groß mit markanten Gesichtszügen, seine Augen waren dunkelgrau, die im Blutsrausch rubinrot leuchteten und seine Haare waren lang und schwarz wie die Nacht. Stets kleidete er sich edel und elegant. Er bewohnte die schönsten Häuser und sein Auftreten war graziös und selbstbewusst. Seine geheimnisvolle Ausstrahlung verfehlte die Frauen nicht, sie gaben sich ihm schnell als williges Opfer hin, nachdem er sie mit seinem Riesenriemen fast aufspießte. Sie waren schon fast bewusstlos wenn er sie nahm, sie keuchten nach Luft, konnten die Schmerzen, die er ihnen zuzog kaum aushalten. Er war hart und pervers. Die Angst in ihren Augen machte ihn wild und zügellos. Während er seinen Orgasmus bekam bohrten sich seine Fänge durch die warme Haut seiner Opfer. Er saugte sie aus und lies sie danach in Flammen aufgehen.
„Schneller Kutscher...!“
Lascar haute mit seinem Gehstock gegen das Kutschendach.
„Oder willst Du als Nachtisch zum Morgenmal enden?“
„Nein, mein Herr aber die Tiere sind schon erschöpft von der schnellen Fahrt, sie können kaum noch.“
„Ich will das nicht hören. Schwing die Peitsche sonst landet sie auf deinen Rücken.“
Die beiden Pferde zogen die Geschwindigkeit unter der Androhung erneut an, ihre Nüstern blähten sich vor Anstrengung auf. Die großen Räder ratterten mit Getose über das Kopfsteinpflaster hinweg und aus der Ferne konnte man das Anwesen schon erkennen, es lag dunkel im Frühnebel.
Die Kutsche kam vor der großen Eingangstreppe des Bonqueting House zum Stehen. Nachdem der Legende nach der alte Charlie hier geköpft wurde, stand das große Haus leer, kaum einer traute sich in diese Gegend, denn man erzählte sich das sein Henker hier immer noch sein Unwesen trieb. Dieses Domizil war perfekt für Lascar, er konnte den Gerüchten neue Nahrung geben.
Der Kutscher stieg von seinem Bock und hielt seinen Herren mit einer tiefen Verbeugung die Kutschentür auf. Lascar schritt die Stufen zum schweren bronzefarbenen Eingangstor hinauf und lies dieses durch seine Willenskraft öffnen.
„Willkommen zurück Sir, das Morgenmal ist gleich für sie im Salon angerichtet.“
Joseph verneigte sich und nahm Lascar seinen Umhang ab, der durch den aufziehenden Sturm durch die Wandelhalle flog, als hätte eine Fledermaus Einzug gehalten. Der alte Diener wurde schon zur Lascars Geburt eingestellt und war stets loyal an seiner Seite. Mit seinen fast 800 Jahren hatte der Vampir schon viel erlebt und er war Stolz bei einem solchen wichtigen Mann seine Dienste leisten zu dürfen, denn in den innersten Kreis seines Herren waren nur die adligsten und ehrfürchtigsten Vampire zugelassen.
„Ich hoffe, Du hast nicht wieder einen dieser knochigen Jünglinge aus dem Kerker geholt, sie stillen meinen Hunger nur für kurze Zeit."
„Nein Sir, ihre Brüder haben von der Jagd einen kräftigen Burschen mitgebracht. Sie erwarten sie schon, bitte tretet ein.“
Joseph öffnete die Tür zum roten Salon, dessen opulente Ausstattung des einen Thronsaals ähnelte. Zwei große Kronleuchter hingen von der Decke herab, die hohen Wände waren genau wie der Boden mit glänzendem schwarzem Marmor ausgestattet in denen sich das Kerzenlicht der goldenen Kristalllüster widerspiegelte. Das Prunkstück war ein aus Granit gemeißelter Thron, der auf einer Empore vor einem Vorhang aus rot-schwarzem Samt stand, umgeben von zwei griechischen silbernen Säulen. Der Thron war verziert mit dem Konterfei Luzifers, dem Abbild Medusas, deren Schlangen sich wütend über die Lehnen rekelten. Mitten im Raum stand ein großer massiver Holztisch auf einem orientalischen Teppich mit sechs Stühlen, die alle das sternförmige Wappen Lascars trugen. Dieses Zeichen, welches einem Pentagramm mit drei ineinander geschwungenen sechsen glich, fand sich auch auf Truhen, Vorhänge und anderem wertvollen Mobiliar wieder. Lascar besaß in mehreren Ländern Anwesen ausgestattet wie dieses, welche bei seiner Abwesenheit von einigen seiner Gefolgsleuten bewohnt wurden.
„Lascar, mein Freund… ich hoffe deine Reise nach Westminster war
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