Dorian
Jahre früher
„Style and Designs. Tess O´Connel am Apparat, wie kann ich ihnen behilflich sein?“
Tess hatte sich in dem schicken Büro an der Madison Avenue gut eingearbeitet. Den Besitzer der renommierten Architektur Agentur konnte sie mit ihrer Arbeitsmappe und dem guten Collegeabschluss schnell überzeugen. Er nahm sie als Innenarchitektin sofort unter Vertrag. Ihre Kollegen waren nett und hilfsbereit. Sofort fand sie sich an ihrem neuen Arbeitsplatz zurecht und die Aufträge flatterten in stündlichen Abständen herein. Sie erarbeitete sich einen guten Namen in der Branche und ließ sich diesen gut bezahlen.
„Hier ist Mrs. Torrent von ´Beauty Model N.Y. ´ Wir eröffnen in kürze ein weiteres Büro in Manhattan und möchten Sie gerne mit dem Design beauftragen. Hätten sie Interesse?“
Tess schaute in ihren Terminkalender.
„Interesse schon, nur diesen Monat kann ich keinen Auftrag mehr entgegen nehmen, auch wenn ich wollte, tut mir sehr leid Mrs. Torrent.<
„Das ist wirklich schade, denn Sie hätten unbegrenztes Kapital zur Verfügung.“
Das Angebot war sehr verlockend und würde sicher einen Batzen Dollar in die Firmenkasse spülen.
„Wir eröffnen ganz in ihrer Nähe. Zwei Blocks von der Werbeagentur ´ Dean&Stock ´ entfernt.“
„Ah ja, die kenne ich. Die übernehmen auch unsere Werbung. Sie leisten wirklich gute Arbeit.“
Tess schob die Termine hin und her, aber sie hatte kaum Spielraum.
„Ich mache Ihnen ein Angebot. Ich komme nach Büroschluss kurz vorbei und sehe mir die Räume einmal an. Vielleicht lässt sich ja was machen, nur ich kann es nicht versprechen.“
„Das ist doch ein Wort… sagen wir gegen 6p.m.? Ich werde Mr. Mannagahan bescheid geben. Bitte wenden Sie sich an Ihn. Er wird alles Weitere mit ihnen besprechen.“
Tess notierte sich den Namen Mannaghan und seine Handynummer in ihren Blackberry.
„Dann danke ich Ihnen für den Anruf, Mrs. Torrent. Auf Wiederhören.“
Tess reckte sich, sie könnte locker 24 Stunden durcharbeiten und das würde noch nicht reichen.
„Hey Tess, kommst du heute Abend mit ins ´Coochoo´?“ Ein junger Mann kam die Wendeltreppe runter gesprungen.
Marc verdiente sich als Runner ein paar Dollar zu seinem Schauspielstudium dazu und kannte sämtliche Szeneläden der Stadt.
„Das ist doch diese neue Cocktailbar am Eastend, oder?“
„Jepp, da sollen viele Promis und einflussreiche Leute rumhängen.“
„Ach so ist das… du wartest immer noch darauf entdeckt zu werden.“
Tess lachte, als sie sich vorstellte wie Marc mit Cameron Diaz elegant über den roten Teppich flanierte. Aber sie kannte auch seinen Ehrgeiz und wusste, dass er es damit einmal sehr weit bringen würde.
„Liebend gerne, nur heute geht es leider wirklich nicht. Gerade ist ein lukrativer Auftrag reingekommen. Das wollte ich mir ansehen. Aber frag doch Kelly, sie würde sich freuen.“
Sie wusste, dass ihre Kollegin heimlich für ihn schwärmte, nur sie war zu schüchtern ihn anzusprechen. So konnte Tess vielleicht etwas Amor spielen.
„Ok, werde ich machen.“
Er zog Tess ihren Kuli vom Ohr und klopfte ihr damit auf die Nase.
„Aber du solltest bei der ganzen Arbeit nicht den Spaß vergessen. Sonst schlepp ich dich demnächst einfach mit.“
Er poste und schaute so grimmig wie Hulk. Er war einfach unverbesserlich.
Kurz vor Büroschluss kam Kelly auf Tess zu. Ihre Wangen waren vor Aufregung ganz rot.
„Tess, stell dir vor, Marc…“
„… geht heute mit dir ins ´CooChoo´!“
„Woher weißt du das denn schon wieder?“
Kelly spielte die Empörte und stützte die Arme in ihre Hüften.
„Ich kann in die Zukunft sehen… nein, ich wollte eigentlich mitkommen, aber ich muss gleich los. Aber tu mir ein Gefallen, pass gut auf unseren neuen Hollywoodstar auf. Ich glaube er unterschätzt das Geschäft gewaltig.“
„Na klar, ich werde ihn nicht aus den Augen lassen.“
„Da bin ich mir sicher, Kelly. Viel Spaß und bis morgen, ich bin dann weg.“
Sie freute sich für Kelly, die tageweise ein Praktikum bei ihnen absolvierte und Tess musste zugeben, sie würde mit Marc ein tolles Paar abgeben. Kelly sollte ihre Teenagerliebe in vollen Zügen genießen. Diese unbeschwerten Tage gingen viel zu schnell vorbei.
Da wusste Tess selbst noch nicht, das sie gleich ihrer großen Liebe gegenüber stehen würde. Sie war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Und gleichzeitig lief sie mitten in ihr größtes Unglück hinein. Hätte das Leben es gut
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