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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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knöpfte seine Hose zu.
    »So, meine kleine Tulpe, warum wolltest du mich – abgesehen von dem, was wir gerade getan haben – sehen? Hast du eines der Dokumente gefunden?«
    »Nein, Señor«, sagte Ijada, erhob sich ebenfalls und strich sich das Kleid glatt. »Ich habe überall gesucht. Die Papiere sind nicht zu finden. Ich glaube, daß Gilberto Huelva die Urkunde gestohlen hat. Und die Karte …« Ijada zuckte mit den Achseln. »Ich glaube gar nicht, daß eine Karte existiert.«
    »Es muß eine Karte geben!« schimpfte der Holländer und ballte die Hand zur Faust. »Die Geschichte klingt zu wahr, um ein altes Indianermärchen zu sein.«
    Wieder zuckte Ijada mit den Schultern. »Es ist bestimmt etwas Wahres dran, Señor. Aber seitdem ist viel Zeit vergangen, und wer weiß, welcher Teil der Geschichte in der Zwischenzeit vergessen worden ist? Ich suche natürlich weiter, wenn Sie es wünschen. Aber deshalb habe ich Sie heute nacht nicht herbestellt. Wir haben ein neues Problem.«
    »Wirklich?«
    »Sí, Señor. Don Basilios Schwester und Bruder sind nach Esplendor gekommen.«
    »Nun, dann schaff sie dir vom Hals.«
    »Das habe ich versucht, Señor, aber das ist nicht so leicht. Sie planen, im Herrenhaus zu wohnen.«
    »Wirklich, Ijada! Muß ich dir denn alles genau erklären? Du weißt doch, was du tun mußt.«
    »Verzeihung, Señor, aber … würde das nicht komisch aussehen? Vier Tote – fünf Tote, wenn man das Mädchen der Schwester mitrechnet, und alle sollen an einem ›Fieber‹ gestorben sein, das niemand sonst bekommen hat? Nein, Señor. Don Basilio und seine Frau waren nicht allein auf der Welt, wie wir glaubten. Seine Schwester und sein Bruder sind schon nachgekommen. Vielleicht kommen noch mehr Verwandte. Nein, Señor, es geht nicht. Wir müssen uns etwas anderes ausdenken.«
    Der Holländer zog die Stirn kraus und nickte.
    »Ja, ich verstehe, was du meinst. Vielleicht kannst du sie so erschrecken, daß sie freiwillig gehen, obwohl das bei Don Basilio und Doña Francisca nichts genützt hat.«
    »Die beiden hatten nicht genug Geld, um abreisen zu können. Mit der Schwester ist es etwas anderes. Sí. Ich werde versuchen, ihr Angst einzujagen. Sie selbst wirkt nicht ängstlich. Aber der Junge sieht nicht gerade mutig aus. Wenn sie Angst um ihn bekommt … Sí. Das klappt vielleicht.« Sie wechselte das Thema. »Es wird spät, Señor. Ich muß jetzt gehen.«
    »Jetzt schon, meine kleine Tulpe?«
    Der Holländer lächelte, fuhr ihr mit der Hand in die Bluse und streichelte ihre Brüste.
    »Nun, etwas kann ich schon noch bleiben«, sagte Ijada leise, und ihre Brustwarzen richteten sich vor Erregung auf.

17. KAPITEL
The Staked Plain, Texas, 1848
    In der Hochebene von Staked Plain hatte der Stamm der Komantschen sein Winterlager aufgeschlagen. El Lobo und sein Cousin Salvador waren hergekommen, um den Indianern verschiedene Handelswaren und Gewehre zu bringen.
    Kein Wunder, daß jeder Mann glaubt, daß er ein Halbblut ist, dachte der Visconde, als er seinen Vetter anschaute. El Lobo hatte seine schwarz und silberne Westernkleidung abgelegt und trug jetzt die perlen- und fransenverzierte Lederkleidung der Indianer. Mit seinem langen schwarzen Haar und seiner dunklen Haut sah El Lobo tatsächlich mehr wie ein Indianer als wie ein Weißer aus. Nur seine dunkelblauen Augen verrieten seine Herkunft.
    Ich werde mich wohl niemals daran gewöhnen, dachte Salvador und seufzte. Dieses fremde Land, diese fremden Menschen! Wer ist denn hier zivilisierter – die Weißen oder ihre roten Feinde? Hoffentlich stellt mir niemand diese Frage. Ich müßte ehrlicherweise antworten, daß ich die Indianer für zivilisierter halte, und wäre dann ein Ausgestoßener, ganz wie Rafael. Wenn Don Manuel mir erlaubt hätte, mit Tío Diego und Tía Anna María in die Neue Welt zu reisen, wäre ich heute wie Rafael. Aber jetzt – jetzt bin ich zu alt, um so viel zu lernen. Ich bin Spanier. Ich hätte nach Peru gehen sollen wie Basilio und Francisca oder in ein anderes Land in Südamerika. Dieses Tejas hier … ist mir viel zu amerikanisch. Selbst mit Rafael, der mir alles beibringen könnte … Sí, ich muß Tejas verlassen und mich in einer Gegend ansiedeln, die mich mehr an zu Hause erinnert. Morgen werde ich es Rafael sagen. Er wird es sicher verstehen.
     
    Ijada hatte Gilberto Huelva zu Unrecht einen Dieb genannt. Er war ein armer, einfacher Bauer, ein treuer, ehrlicher Mann. Er hatte tatsächlich die Besitzurkunde mitgenommen, aber

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