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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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beruhigte Timoteo sie. »Ich werde Salvador helfen, aus Spanien zu fliehen«, versprach er, denn der Conde wußte, welches Schicksal Salvador erwartete, falls er seinen Stiefvater töten würde.
    »Dann werde ich ihn nie mehr wiedersehen!« jammerte die Marquesa. »Ach, warum bin ich nur so dumm gewesen? Ich werde mir das niemals verzeihen. Niemals!«
    »Sei still, Catalina. Salvador kämpft nicht nur für dich, sondern auch für seinen toten Vater und für sich selbst, und ich weiß, daß er gern sein Leben dafür hergeben würde, um dich von diesem Monster zu befreien! Schau hin. Salvador wird gewinnen, das verspreche ich dir!«
    Beide Männer atmeten jetzt schwer. Das Gesicht des Marqués glänzte vor Schweiß. Er war erschöpft, der Visconde war immerhin zwanzig Jahre jünger als er. Manuel machte einen Ausfall und zielte auf das Herz seines Stiefsohnes. Er stolperte über das Bein eines Schemels, fiel der Länge nach auf den Marmorboden und fühlte, wie sich die Degenspitze seines Stiefsohns leicht in seine Schulter bohrte und dann zurückbog. Und er wußte, daß er verschont worden war.
    »Das war für mi padre« ,rief Salvador aus. Der Marqués riß sich seine Seidenkrawatte vom Hals und versuchte damit, das Blut zu stillen.
    »Dein Vater war ein Idiot«, rief er aus und sprang auf. »Und sein Sohn ist ein noch größerer Idiot. En guardia. «
    Wütend ging Salvador wieder zum Angriff über. »Und jetzt – jetzt beenden wir diese kleine Scharade«, rief er seinem Stiefvater zu. »Das ist für mi madre! « rief er haßerfüllt und rammte seinen Degen ins Herz des Marqués.
    Catalina hielt die Luft an und erhob sich mit weitaufgerissenen Augen.
    »Salvador. Großer Gott, Salvador!«
    Der Visconde zog seine Waffe aus dem Herzen des verhaßten Gegners und wischte sie sorgfältig ab. Ein kleines Lächeln kräuselte seine Lippen.
    »Soll ich seinen Kopf abschneiden, madre?« fragte er. »Du kannst ihn im Trophäenraum aufhängen, bei all den anderen Bestien.«
    »Ach, Salvador«, jammerte sie. »Es ist jetzt nicht die richtige Zeit, um Witze zu machen! Weißt du, was du getan hast?«
    »Natürlich weiß ich das. Ich habe meinen Stiefvater getötet – es war höchste Zeit.« Der Visconde ging auf seine Mutter zu. »Beruhige dich, madre. Warum weinst du? Du hast doch dieses Tier nie geliebt.«
    »Nein, niemals!«
    »Dann wisch dir deine Tränen ab. Don Timoteo, wir brauchen Wein. Wir wollen den Tod meines Stiefvaters feiern und auf eure Hochzeit anstoßen. Ich bin sicher, daß Sie noch heute abend einen Priester finden, mein alter Freund, bevor die Schwierigkeiten anfangen.«
    »Da kannst du ganz sicher sein, Salvador«, antwortete der Conde. »In einem Duell kann ich nichts ausrichten, aber ich bin bei Gott noch immer ein machtvoller Mann in Madrid.«
    »Ach, Timoteo! Wie kannst du an so etwas auch nur denken, während mein Sohn in großer Gefahr schwebt?« Die Marquesa tupfte sich mit ihrem Taschentuch die Tränen von den Wangen. »Salvador«, sagte sie mit dringlicher Stimme, »du mußt fliehen, und zwar sehr schnell, noch bevor Juan nach Hause kommt. Er wird als erstes zur Königin gehen …«
    »Si, wie schade. Vielleicht sollte ich auf ihn warten und ihn auch umbringen«, überlegte der Visconde laut. Offenbar erschreckte ihn der Gedanke, seinen Halbbruder zu töten, nicht.
    »Nein, mein Sohn!« schrie Catalina auf. »Juan hat zu viele einflußreiche Freunde bei Hof –«
    »Die er für sich gewonnen hat, indem er ihnen schöngetan und geschmeichelt hat«, meinte der Visconde abfällig. »Aber gut, wenn du darauf bestehst, madre, dann gehe ich eben.« Er stellte sein Weinglas auf den Tisch. »Küsse mich, meine schöne Rose – wünsch mir Glück.«
    Die Augen der Marquesa waren überschattet von Trauer, als sie ihre Lippen auf seine Wange drückte.
    »Wo – wo gehst du hin, Salvador?« fragte sie schließlich, und ihr Herz klopfte laut. »Nach Portugal? Nach Frankreich?« Sie hoffte, er würde nicht zu weit weg gehen.
    »Nein, madre« ,antwortete der Visconde leise. »Juans gedungene Männer würden mich selbst dort aufstöbern, und ich würde meines Lebens nie mehr froh werden. Ich gehe in die Neue Welt, wie Onkel Diego und Tante Anna María. Wenigstens habe ich dort Verwandte – falls sie noch leben. Und wie ich mich darauf freue, mi primero Rafael wiederzusehen. Dieser Vetter war immer mein allerbester Freund.«
    »Einen Augenblick, Salvador.« Catalina legte ihrem Sohn eine Hand auf den Arm. Sie hatte

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