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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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fühlte sein Herz schlagen.
    Langsam nahm Aurora auch noch anderes wahr: den sauberen, frischen Geruch von Aguilas Seife und von seinem Parfum; die schön geschwungene Kurve seines Mundes, so nahe an ihrem eigenen Mund; seinen warmen Atem, der nach Whisky und den dünnen schwarzen Zigarren roch, die er rauchte; das feine Leinenhemd, das offenstand und die dunkelbehaarte Brust freiließ; seinen muskulösen Körper, nah an ihren gepreßt.
    Sie schaute weg. Blitze erhellten sekundenlang die Dunkelheit, Donnerschläge krachten. Der Regen trommelte weiterhin auf den Boden. Aurora zitterte und fühlte sich merkwürdig erregt. Jetzt, da sie in Sicherheit war, fand sie den Sturm lebendig und wunderbar.
    Sie wandte sich wieder Aguila zu. Seine schwarzen Augen glühten wie zwei Kohlen in der Dunkelheit. Aurora überlegte sich, was er wohl dachte – sein Herz raste genauso schnell wie ihres. Er war schließlich ein Mann – und ein sehr gutaussehender und starker Mann. Es war schlimm genug, daß sie so eng aneinandergepreßt daliegen mußten. Aber vielleicht würde es ja noch schlimmer werden …
    Plötzlich erhellte ein Blitz Salvadors adlerartiges Gesicht und bestätigte Auroras schlimmste Ängste. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie einen Mann gesehen, einen Aguila, der so wild und so gewaltig wie der Sturm war. Seine Augen verschlangen sie förmlich und zeigten nichts als das nackte Begehren. Eine ihr ganz neue Art von Erregung durchströmte sie. Ihre Brustwarzen richteten sich auf und waren wie kleine Türme durch das feuchte, durchsichtige Nachthemd zu sehen.
    Der Visconde war nicht blind. Aber plötzlich erinnerte er sich an seinen Vorsatz, ihr eine Lektion zu erteilen, packte grob ein paar Strähnen ihres schwarzen Haares und drehte ihr Gesicht zu seinem.
    Die Zeit stand still, als er auf sie hinunterstarrte. Er sah ihre leuchtend blauen Augen, die halbmondförmig gebogenen langen Wimpern, ihre feingeschwungene Nase, deren Flügel jetzt vor Angst – und noch etwas anderem – bebten, ihren scharlachroten Mund, der so süß und verführerisch war wie eine reife Frucht.
    Er atmete ihr Jasminparfum tief ein. Ihr seidenes Umschlagtuch war zur Seite gerutscht und enthüllte die ganze Schönheit ihrer reifen Brüste, die vom Nachthemd kaum verhüllt wurden.
    Ja, er würde ihr zeigen, wer der Herr auf Esplendor war.
    Er hob eine Hand und strich leicht über eine der verlockenden Halbkugeln.
    »Bruja« ,sagte er mit belegter Stimme. »Te quiero. Te quiero! « Aurora zuckte unwillkürlich zusammen. Der wilde Sturm draußen schien plötzlich nichts zu sein gegen die Gefahr, die sie hier bedrohte. Das hier war nicht der freundliche, kühle caballero, der sie immer mit ausgesuchter Höflichkeit und großem Respekt behandelt hatte. Nein, dieser Mann war ein wildes Tier, das sich nehmen konnte, was es wollte. Und er wollte sie …
    Sie riß ihre blauen Augen weit auf und begann, sich aus seiner Umarmung zu lösen. Sie wollte zurück in den Sturm und in den Dschungel laufen. Das waren Elemente, gegen die sie sich wehren konnte. Sie wußte jedoch nicht, ob sie es schaffen würde, Aguila zu widerstehen.
    Eine Welle heißen Verlangens lief durch ihren Körper. Und sie wußte, daß sie ihn genauso begehrte wie er sie. Es stimmte. Sie konnte es nicht abstreiten.
    Aber trotzdem wisperte sie »nein«, und noch einmal »nein«.
    Es war undenkbar, es kam ihr vor, als ob er sie schon hundertmal so umfangen hätte. Trotzdem war es in diesem Augenblick anders. Dies war keine Erinnerung an ein Leben in der Vergangenheit, dies war kein Traum. Dies war die reine Wirklichkeit, und sie fürchtete sich, obwohl endlich geschah, wonach sie sich so lange gesehnt hatte.
    Salvador achtete nicht auf ihre Worte. Statt dessen preßte er seinen Mund auf ihren Hals und streichelte ihre Brüste.
    »Ich habe dich begehrt vom ersten Augenblick, an dem ich dich sah«, flüsterte er. »Weise mich nicht ab, muñeca mía. Ich weiß, daß du genau so fühlst wie ich.«
    Muñeca mía. Er hatte sie muñeca mía genannt – er benutzte den Kosenamen, den ihr Geliebter aus der Vergangenheit immer geflüstert hatte.
    »Nein«, sagte sie heiser. »Nein, ich begehre Sie nicht.«
    Aber es stimmte nicht, und er wußte es.
    Er küßte sie so lang, bis sich ihr Mund langsam öffnete. Dann erst erwiderte Aurora den Kuß, und ihre Hände fuhren immer wieder durch sein dickes, schwarzes Haar.
    Danach hatte sie sich ihr Leben lang gesehnt. Aber trotzdem fürchtete sie sich

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