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Dornen der Leidenschaft

Dornen der Leidenschaft

Titel: Dornen der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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war ein Eindringling im Haus – auf dem Dachboden. Er hat sich an der Angelusglocke zu schaffen gemacht. Deshalb haben wir sie gehört.«
    »Aber … Salvador«, überlegte Aurora laut, »diese Glocke ist doch so schwer. Selbst zwei oder drei Männer können sie kaum heben …«
    »Si, ich weiß. Der Mann muß groß und sehr stark sein«, sagte der Visconde. »Unglücklicherweise habe ich ihn nicht erkannt – ich bin nicht sicher, wer es war.« Er wollte seine Frau nicht mit der unangenehmen Tatsache ängstigen, daß Paul Van Klaas in ihr Haus eingebrochen war. Aurora war so empfindlich, ganz besonders jetzt. Vielleicht befürchtete sie, daß er sie wieder verdächtigen würde, ein Verhältnis mit dem Holländer zu haben. Salvador wollte alte Wunden nicht wieder aufreißen. »Als ich den Mann überraschte«, fuhr er fort, »lief er sofort weg und entkam.«
    »Ich weiß«, sagte Aurora. »Er ist in mich hineingerannt. Ach, wenn ich nur hätte sehen können, wer es war! Dieser verfluchte Schatz!« fügte sie hinzu. »Jemand glaubt tatsächlich, daß er existiert. Deshalb werden wir hier nie Ruhe haben! Unser Haus wird immer wieder durchsucht, nach dem Schatz oder vielleicht nach einer Karte. Wenn wir den Dieb nur fangen könnten!«
    »Das werden wir, das verspreche ich dir«, antwortete Salvador. »Aber bis es soweit ist, werde ich nachts Wachposten um das Haus herum aufstellen.«
    Am liebsten wäre der Visconde jetzt sofort nach Capricho geritten und hätte Paul Van Klaas des Einbruchs bezichtigt. Aber das konnte er nicht tun. Wenn es nicht stimmte, daß der Holländer der Einbrecher war, dann würde Salvador wie ein Idiot dastehen. Nein, er mußte den Mann auf frischer Tat ertappen.
    Er nahm seine Frau in die Arme. Wie klein und zart sie manchmal wirkte! Aber wenn sie nicht blind wäre, dann wäre sie bestimmt heute nacht mit ihm auf den Dachboden gestiegen und hätte mit ihm gemeinsam den Einbrecher verfolgt.
    Bei dem Gedanken daran mußte er lachen.
    »Was ist denn so komisch?« fragte Aurora neugierig.
    »Du bist komisch«, antwortete Salvador und küßte sie auf die Nasenspitze. »Bist du müde?«
    »Nein, warum?«
    »Ach, dann könnte ich ja jetzt ein bißchen auf Schatzsuche gehen«, murmelte der Visconde, schob eine Hand unter ihr Nachthemd und liebkoste ihre Brüste.
    Aurora lächelte.
    »Suchen Sie nur weiter, Señor« ,kicherte sie. »Sie sind der einzige Eindringling, den ich niemals verscheuchen werde.«
    Salvador spürte, wie sehr seine Frau ihn begehrte, und er war stolz deswegen. Aurora war eine wunderschöne Frau. Sie hätte jeden Mann haben können, aber sie hatte ihn gewählt.
    Sie soll es niemals bedauern, schwor er sich. Ich werde ihr niemals einen Grund geben, ihre Wahl zu bedauern.
    Nachdem er sie lang und leidenschaftlich geküßt hatte, keuchte sie: »Du bist wie Zuckerrohr, Liebster. Und ich hab’ Hunger auf was Süßes.«
    Früher hätte sich Salvador über diese Worte geärgert, weil sie ihn an die Zuckerrohrernte erinnert hätten und daran, wie sie mit seinen Männern gelacht hatte – wie sehr hatte er seine Frau mit seiner grundlosen Eifersucht gequält!
    Jetzt lächelte er und antwortete: »Dann iß dich satt, muñeca. «
    Sie liebten sich leidenschaftlich und mit großer Lust, und bevor sie sicher sein konnte, wußte Aurora schon, daß sie in dieser Nacht ein Kind von Salvador empfangen hatte.

33. KAPITEL
    Als er wie von Furien gejagt nach Capricho zurückritt, zitterte Paul Van Klaas vor Wut und Enttäuschung. Verdammt! Wenn es so weiterging, dann würde er den Schatz niemals finden! Wieder einmal hatte er alles falsch angepackt! Und das schlimmste war, daß Salvador ihn diesmal trotz der Dunkelheit auf dem Dachboden vielleicht erkannt hatte. Wenn er den Visconde nur getötet hätte! Aber irgendwie hatte der Spanier seine Gegenwart gespürt und war dem machtvollen Schlag mit dem schweren Pfosten geschickt ausgewichen.
    Zweimal hatte er schon versucht, Salvador zu ermorden, und zweimal war der Spanier mit heiler Haut davongekommen.
    Paul führte das Pferd so leise wie möglich in den Stall zurück. Niemand durfte auch nur ahnen, daß er heute nacht nicht in Capricho gewesen war. Er war schon gezwungen gewesen, einen Indianersklaven zu töten, der ihn zu genau beobachtet hatte, und seine ehemalige Geliebte Ijada hatte auch sterben müssen, weil sie bei der Jagd nach dem Schatz die Nerven verloren hatte.
    Paul hatte sie nicht töten wollen, aber er hatte keine Wahl gehabt. Sie hätte

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