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Dornröschens Bestrafung

Dornröschens Bestrafung

Titel: Dornröschens Bestrafung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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Mann ihm gegenüber sprach. Er
hielt Dornröschens Kopf zärtlich mit der linken Hand, und sein Arm fühlte sich
stark und fest an, strotzend vor Kraft.
    Nur ab und zu öffnete
Dornröschen die Augen und warf einen Blick auf das verräucherte Innere der Gaststube.
Ruhig war es jetzt, viel ruhiger als noch kurz zuvor. Der Hauptmann redete und
redete. Die Worte „Ausreißer-Prinzessin“ drangen klar und deutlich an
Dornröschens Ohr. Ausreißer-Prinzessin, dachte sie verschlafen. Aber sie sorgte
sich nicht. Sie schloss die Augen wieder, schmiegte sich an den Hauptmann, der
seinen linken Arm fest um sie schlang. Wie wundervoll er ist, dachte sie. Sie
liebte die tiefen Falten seines sonnengegerbten Gesichts, den Glanz in seinen
Augen. Und ein seltsamer Gedanke kam ihr in den Sinn. Es kümmerte sie nicht,
was er sagte - geschweige denn, ob er mit ihr sprach.
    Versonnen lächelte
Dornröschen. Sie war seine nackte, bebende und ihm ergebene Sklavin. Und er war
ihr grober und bestialischer Hauptmann. Ihre Gedanken wanderten zu Tristan. Ihm
gegenüber hatte sie sich immer als Rebellin gezeigt. Wie war es ihm wohl mit
Nicolas, dem Chronisten, ergangen? Würde sie es jemals erfahren? Vielleicht
konnte Prinz Robert ihr Neuigkeiten bringen? Vielleicht hatte die kleine Welt
des Dorfes ihre eigenen verschlungenen, geheimen Nachrichtenwege. Sie musste
einfach wissen, ob es Tristan gutging. Sie wünschte, sie könnte ihn wenigstens
sehen, selbst wenn es nur für einen kurzen Moment sein sollte. Und während
Dornröschen von Tristan träumte, fiel sie wieder in tiefen Schlaf.
     

Nicolas Bettkammer
    Tristan:
    Als wir die Straße
erreichten, befahl mir mein Herr, aufzustehen und zu „gehen“. Ohne zu zögern, küsste
ich seine Stiefel, gehorchte und erhob mich. Ich verschränkte meine Arme im
Nacken, so wie ich es getan hatte, um zu marschieren. Doch plötzlich umarmte er
mich, drehte mich zu sich, nahm meine Arme herunter und küsste mich. Für einen
kurzen Augenblick war ich so verblüfft, dass ich mich nicht rührte, doch dann
erwiderte ich den Kuss, fast fieberhaft. Ich öffnete meinen Mund, um seine
Zunge zu empfangen, aber ich musste meine Hüften zurückbeugen, damit mein
Schwanz sich nicht an ihm rieb. Der letzte Rest von Stärke schien aus meinem
Körper zu weichen, all meine verbliebene Kraft sammelte sich in meinem Glied.
    Mein Herr drückte mich an
sich und speiste meinen Mund mit seinen Küssen. Ich konnte meine eigenen tiefen
Seufzer von den Wänden widerhallen hören. Plötzlich hob ich meine Arme, und er
hinderte mich nicht daran, als ich sie um ihn schlang. Ich fühlte den weichen
Samt seiner Tunika und sein seidenes Haar. Ich war der Ekstase nahe. Mein
Schwanz spannte und streckte sich, und all die Wundheit in mir pulsierte,
loderte erneut auf. Doch er entließ mich, drehte mich und führte meine Arme
wieder zu meinem Nacken.
    „Du darfst langsam gehen“,
sagte er.
    Und seine Lippen strichen
über meine Wangen. Die Mischung aus Verzweiflung und Verlangen in mir war so
groß, dass ich fast in Tränen ausbrach. Nur wenige Kutschen befanden sich jetzt
noch auf der Straße, es schien sich um Leute zu handeln, die zu ihrem Vergnügen
unterwegs waren; sie fuhren einen großen Bogen, wenn sie den Platz erreichten,
wendeten und rauschten an uns vorbei. Ich sah Sklaven, die glänzende Silbergeschirre
trugen. Schwere Silberglöckchen hingen an ihren Schwänzen. Ich sah eine reiche Frau
aus der Stadt, gekleidet in einem strahlend roten Samt Cape, die mit einer
langen Silberpeitsche diese Ponys antrieb.
    Ich dachte: solch ein Gespann sollte mein Herr haben ,
und lächelte bei diesem Gedanken.
    Noch immer war ich ganz
verwirrt von dem Kuss, noch immer schrecklich erschüttert und aufgewühlt durch
den öffentlichen Drehsocke. Als mein Herr neben mir in Gleichschritt fiel, glaubte
ich zu träumen. Ich fühlte den Samt seines Ärmels an meinem Rücken, und seine
Hand berührte meine Schulter. Mich überfiel eine solche Schwäche, dass ich mich
zwingen musste, vorwärts zu schreiten. Seine Hand, die sich um meinen Nacken
legte, sendete Schauer durch meinen ganzen Körper.
    Mein Glied schmerzte und
krampfte sich zusammen, aber ich genoss den Augenblick. Die Augen halb
geschlossen, nahm ich die Laternen und Fackeln vor uns wie kleine Blitze war,
Explosionen von Licht. Wir befanden uns nun weit ab des Lärms auf dem Platz,
und mein Herr ging so dicht neben mir, dass ich seine Tunika gegen meine Hüften
spüren konnte, sein Haar

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