Dornröschens Bestrafung
zu wissen warum.
„Wenn du das zum Frühstück magst.“
Ein gewaltiges Zittern
überfiel sie, kaum dass sie den Satz beendet hatte. Oh, was hatte sie getan! Doch
in Lady Lockleys Miene trat ein höchst merkwürdiger Ausdruck. Ein halb
unterdrücktes Lachen schlüpfte ihr über die Lippen.
„Ich werde dich morgen früh
sehen, meine Liebe, zusammen mit den anderen. Wenn der Hauptmann gegangen und niemand
sonst da ist, außer den übrigen Sklaven, die in einer Reihe stehen werden, um
ausgepeitscht zu werden. Ich werde dich lehren, diesen vorlauten Mund niemals
ohne Erlaubnis zu öffnen.“
Diese Worte sagte sie in
ungewohnter Wärme, und die Röte stand auf ihren Wangen. Sie war so hübsch.
“Und nun trabe hinein“,
sagte sie leise.
Die große Gaststube des
Wirtshauses war bereits gefüllt mit Soldaten und anderen Männern, die tranken
und scherzten. Auf dem Herd prasselte ein Feuer, Hammelfleisch drehte sich auf
dem Spieß. Aufrecht gehende Sklaven trippelten auf Zehenspitzen umher, um Wein
und Bier in Dutzende von Zinnkrügen nachzuschenken. Wohin Dornröschen auch in
der Menge der dunkelgekleideten Gäste mit ihren schweren Reitstiefeln und
Schwertern sah - überall entdeckte sie nackte Hintern und schimmerndes
Schamhaar von Sklaven, die Platten mit dampfendem Essen absetzten, sich herunterbeugten,
um Essensreste aufzuwischen, auf Händen und Knien krochen, um den Boden zu
fegen, oder sich beeilten, um ein Geldstück zu ergattern, das wie zum Spiel in
das Sägemehl geschleudert wurde.
Aus einer dunklen Ecke
tönte der volle und dichte Klang einer Laute und der Schlag eines Tamburins;
ein Horn spielte eine sanfte Melodie. Schallendes Gelächter übertönte die
Musik. Fetzen eines Chorgesanges erhoben sich kurz und laut, um bald darauf
wieder zu verstummen. Und von überall her ertönten Schreie nach mehr Fleisch,
mehr Wein und Bier und der Ruf nach mehr hübschen Sklavinnen und Sklaven, die
die ganze Gesellschaft bei Laune halten sollten. Dornröschen wusste nicht,
wohin sie schauen sollte. Hier hob ein grobschlächtiger Offizier der Wache mit
glänzender gepanzerter Weste eine rosige und hellblonde Prinzessin auf den
Tisch.
Mit den Händen hinter dem
Kopf tanzte und sprang sie flink umher, ganz so, wie man es ihr befahl; ihre
Brüste wippten, ihr Gesicht errötete, ihr glänzendes blondes Haar flatterte in
langen Locken um ihre Schultern. Und in ihren Augen leuchtete eine Mischung aus
Angst und kaum verhohlener Erregung. Dort wurde eine andere zierliche Sklavin
über einen groben Schoß geworfen und geschlagen, als sie verzweifelt ihre Hände
zum Schutz vor das Gesicht hielt, die sodann von einem belustigten Zuschauer
weggerissen und verspielt vor ihr ausgestreckt wurden.
Zwischen den Fässern an den
Wänden standen noch mehr nackte Sklaven; mit gespreizten Beinen, vorgestreckten
Hüften warteten sie - wie es schien - nur darauf, als nächste an die Reihe zu
kommen und gepflückt zu werden. Und in der einen Ecke des Raumes saß ein
wunderschöner Prinz mit schulterlangen roten Locken breitbeinig auf dem Schoß
eines wahren Klotzes von Soldat; wild umschlungen küssten sie sich, pressten
die Münder aufeinander, und der Soldat ergriff den harten Schwanz des Prinzen.
Der Prinz fuhr mit den Lippen durch den nur grob geschorenen Bart des Soldaten,
nahm dessen Kinn in den Mund, und wieder fanden ihre Lippen zueinander für
einen Kuss.
In der Inbrunst seiner Leidenschaft
hatte der Prinz die Stirn gerunzelt, kniff die Augenbrauen zusammen, und doch
saß er ruhig, fast ein wenig hilflos da, als wäre er an den Soldaten gefesselt;
auf und ab ritt er auf dessen Knien. Und der Soldat kniff ihn in die
Oberschenkel, um ihn aufspringen zu lassen – doch der Prinz hielt den Arm
locker um den Nacken des Soldaten, die rechte Hand mit seinen sanften, flinken
Fingern in dessen dichtem Haar vergraben.
Eine schwarzhaarige
Prinzessin in einer entfernten Ecke des Raumes wurde gedreht und gedreht, die
Hände um ihre Knöchel geklammert, die Beine gespreizt; ihr langes Haar fegte den
Fußboden. Jemand goss Bier über ihren Schoß, und die Soldaten bückten sich, um
ihr die Flüssigkeit verspielt aus der Scham zu lecken. Plötzlich zog man sie
nach oben. Nun stand sie auf ihren Händen, die Füße hoch in der Luft, als ein
Soldat ihre heiße Grotte mit Bier füllte bis zum Überlaufen.
Lady Lockley drückte
Dornröschen einen Krug Bier und eine Zinnplatte mit dampfendem Essen in die
Hände und drehte ihr Gesicht, bis sie die
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