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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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speziellen Überfälle eine wunderbare Tarnung.«
    Â»Ja, aber –«
    Â»Genau wie dass ein kettenrauchender Ex-Junkie das Haus abbrennt, in dem er lebt.«
    Â»Richtig.«
    Â»Und dass eine unglückliche Ehe in einem Mord endet.«
    Â»Ja«, stimmte er ihr leise zu. »Wir haben es also entweder mit einem mordenden Superhirn, das verzweifelt darauf aus ist, das ungeklärte Verschwinden eines kleinen Mädchens von vor elf Jahren zu vertuschen …« Er blickte vor sich auf den Bürgersteig. »… oder, da dies das wahre Leben ist, mit einer Reihe verdammter Zufälle zu tun.«
    Brenna legte ihm eine Hand auf die Schulter und blieb so lange reglos vor ihm stehen, bis er den Kopf hob und ihr in die Augen sah. »Und womit haben wir es Ihrer Meinung nach zu tun?«
    Â»Spielt das eine Rolle?«
    Â»Ja.«
    Morasco sagte nichts. Aber das war auch nicht erforderlich.
    Â»Also stehen wir wirklich auf derselben Seite«, stellte Brenna lächelnd fest.
    Während Morasco sie zu ihrem Wagen brachte, suchten sie nach einer möglichen Verbindung zwischen Carol Wentz und Iris Neff, die über den Klatsch hinausging, demzufolge einmal etwas zwischen Carols Mann und Iris’ Mom gelaufen war.
    Da war der Vivio Bistro, der offensichtlich mehr als einmal vor dem Neff’schen Haus gestanden hatte und nach Nelsons Pressekonferenz am Wentz’schen Haus vorbeigefahren war. Offenbar hatte Morasco wirklich keine Ahnung, wer der Fahrer des Gefährts oder ob der Mann mit dem auffälligen Muttermal überhaupt jemals Polizist gewesen war.
    Dann waren da Carols Brieftasche, die im Neff’schen Haus gefunden worden war, Carols gründliche Recherchen zu Iris’ Verschwinden und Carols Behauptung gegenüber ihren Freundinnen im Chatroom, ihre »Tochter« wäre noch am Leben und hätte sie kontaktiert. Aber davon abgesehen, gab es keinerlei Berührungspunkte zwischen der ermordeten Frau mittleren Alters und einem seit elf Jahren vermissten Kind. Abgesehen natürlich von einer weiteren Person, die ebenfalls verschwunden war.
    Â»Wir müssen mit Lydia reden«, sagte Brenna, als sie in die Straße bog, in der ihr Wagen stand.
    Morasco schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich würden wir eher Jimmy Hoffa finden als Lydia Neff. Niemand hier hat in den letzten beiden Jahren etwas von ihr gehört oder gesehen, nicht mal ihre Immobilienmaklerin.«
    Â»Hoffa. Was für ein passender Vergleich.«
    Â»He, das ist schließlich ein Klassiker.«
    Brenna grinste, und er lächelte zurück.
    Â»Hören Sie, Nick. Sie brauchen sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, mir irgendwelche Fakten mitzuteilen, weil ich für einen möglichen Mordverdächtigen tätig bin.«
    Â»Wovon reden Sie?«
    Â»Davon, dass mich Nelson Wentz vor ein paar Stunden gefeuert hat.«
    Â»Was? Warum denn das? «
    Â»Ich habe keine Ahnung.«
    Während er sie noch mit großen Augen ansah, klingelte ihr Handy, und sie hob es an ihr Ohr. »Brenna Spector.«
    Am anderen Ende der Leitung hörte sie ein ersticktes Geräusch – wie wenn jemand den Atem angehalten hätte und jetzt langsam und vorsichtig aus seiner Lunge entweichen ließ. »Wer ist da?«, fragte sie, bevor sie das Geräusch erkannte. Jemand weinte leise vor sich hin. »Hallo?«
    Und dann hörte sie die Stimme. »Ich bin ein schrecklicher Mensch«, stieß die erstickte, tränennasse Stimme eines jungen Mädchens hervor. Die Stimme des Mädchens, von dem auch schon Nelson angerufen worden war. »Es tut mir so unendlich leid.«
    Â»Wer bist du?«, fragte Brenna sie im Flüsterton, doch sie legte wortlos wieder auf.
    Brenna sah Morasco an. »Wir müssen unbedingt herausfinden, wo Lydia Neff geblieben ist.«
    Bisher hatte Brenna ihre Arbeit stets damit begonnen, dass sie den Ort besuchte, an dem die verschwundene Person zum letzten Mal gesehen worden war. Dass sie deren Schritte rückwärts ging. Das hatte sie in diesem Fall bisher noch nicht getan, aber ihr war klar, dass das auch jetzt das beste Vorgehen war. Seit zwei Jahren hatte niemand mehr etwas von Lydia Neff gehört, aber alle ihre Möbel und so gut wie alles andere, was sie je besessen hatte, waren noch in ihrem alten Haus, und wie Morasco sagte: »Viel mehr Informationen haben wir über Lydia nicht.«
    Es stimmte, dass sie nicht länger für Nelson

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