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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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super«, knurrte er.
    Â»Jetzt bin ich dran«, sagte sie. »Haben Sie Klavels Unterlagen über die Arbeit, die er für Carol Wentz getätigt hat, gefunden, oder sind diese Akten weg?«
    Wieder stieß er einen tiefen Seufzer aus. »Sämtliche elektronischen Geräte sind verschwunden«, antwortete er, als Morasco abermals in ihre Richtung kam. »Und da Klavel alle Dokumente auf dem Laptop hatte, nein, oder, um Ihre Frage zu beantworten, ja, die Wentz’schen Akten sind verschwunden. Genau wie alle anderen Akten dieser Detektei auch.« Er sah sie an. »Jetzt bin wieder ich dran.«
    Â»Ja?«
    Â»Sie kennen die verdammte Frage.«
    Brenna blickte ihn mit einem leichten Lächeln an. »Klavel hat Mrs Wentz die Polizeiakte zum Fall Iris Neff besorgt.«
    Â»Zum Fall des kleinen Mädchens, das vor zehn Jahren verschwunden ist?«
    Â»Genau.«
    Â»Seltsam.« Cavanaugh blickte Morasco an. »Wobei das für euch in Tarry Ridge wahrscheinlich noch interessanter ist.«
    Â»Aha!«
    Â»Vier derartige Fälle in weniger als einem halben Jahr. Ich habe nicht einen verdammten Zeugen, nicht einen brauchbaren Fingerabdruck, nichts … dieser Typ ist einfach zu clever«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Sie haben wirklich Glück.«
    Â»Warum hat er wirklich Glück?«, fragte Brenna Cavanaugh.
    Cavanaugh verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln. »Ende der Fragestunde«, erklärte er und ließ sie stehen.
    F
    Als Morasco und Brenna das Haus wieder verließen, wurde die gedämpfte Stille zwischen ihnen durch das Rauschen des Verkehrs, die abendliche Dunkelheit und die herbstlich kühle Luft – die zeigte, dass erneut langsam ein Jahr zu Ende ging – noch irgendwie verstärkt.
    Während ihrer Tätigkeit für Errol hatte Brenna jede Menge Zeit in der Columbus Street verbracht. Dort, wo heute eine freie Fläche war, hatte sie geschlagene zwei Stunden im Eingang eines leerstehenden Hauses zugebracht. Im Gebäude auf der anderen Seite der schon damals viel zu stark befahrenen Straße hatte ein gewisser Victor Gomez hinter dem Rücken seiner Frau eine Person mit Namen Sam besucht. Wobei Sam McFarlane keine lüsterne Samantha, sondern ein hünenhafter Busfahrer mit Namen Samuel gewesen war. Brenna hatte mit dem Teleobjektiv von ihrer Kamera Aufnahmen der beiden Liebenden gemacht, als sich Victor vor der Tür hatte auf Zehenspitzen stellen müssen, damit er beim Abschiedskuss auf Augenhöhe mit dem großen Sam gewesen war. Dies war einer ihrer traurigeren Jobs gewesen – Brennas Meinung nach betrogen Männer ihre Ehefrauen mit anderen Männern nicht aus Egoismus oder Schwäche, sondern einfach weil ihr Körper es ihnen befahl. Aber wie dem auch sei, war die Columbus Street schon damals eine Scheißstraße gewesen, und sie war es auch heute noch. Der echte Kolumbus hätte es sich wahrscheinlich noch einmal überlegt, ob er Amerika entdecken sollte, wenn es dort schon Straßen dieser Art gegeben hätte, als er an der Küste angelandet war.
    Morasco marschierte auf die nächste Kreuzung zu, an der sein Wagen stand. Während eines Augenblicks fragte sich Brenna, ob er sie wohl einfach wortlos stehen lassen würde, dann aber blieb er noch einmal stehen und drehte sich zu ihr um: »Nelson wird einen guten Anwalt brauchen.«
    Â»Deshalb hat Cavanaugh gesagt, Sie hätten Glück. Ihr Mordfall ist bereits gelöst. Sie werden ihn verhaften, stimmt’s?«
    Morasco nickte stumm.
    Â»Unglaublich.«
    Er trat auf sie zu. »Hören Sie, Brenna«, sagte er. »Cavanaugh hat mir erzählt, dass der Mord an Klavel identisch mit den anderen Messermorden in der Gegend war – die Kehle und der Bauch wurden ihm auf genau dieselbe Art und Weise aufgeschlitzt. Nur stand nie in den Zeitungen, wie der Mörder vorgegangen ist.«
    Brenna sah ihn fragend an. »Was wurde bei Klavel alles gestohlen?«
    Â»Sie haben Cavanaugh gehört. Und genau dieselben Dinge wurden auch bei allen anderen Erstochenen geklaut.«
    Â»Elektronische Geräte.«
    Â»Fernseher, Aufnahmegeräte, Lautsprecher, Videokameras …«
    Sie sah ihn reglos an.
    Â»Und, ja«, räumte Morasco ein. »Auch das iBook, mit dem Klavel immer gearbeitet hat.«
    Â»Wenn jemand rausfinden wollte, was er Carol erzählt hatte«, sagte Brenna, »wären diese

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