Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
Vom Netzwerk:
war … und auch wenn ihn die Erinnerung an diese Zeit inzwischen schmerzte, ging er gern ins Blue Moon , wo er die Vergangenheit kurz streifen konnte, ohne gleich den ganzen Weg zurückzugehen.
    Während er gegessen hatte, hatte er den Sportteil einer Zeitung angestarrt, statt ihn jedoch zu lesen, dem Gespräch der beiden Frauen am Nachbartisch gelauscht. Mrs Bloom und Mrs Archibald hatten über ihre Leben diskutiert und über die Serie von mit Messern begangenen Morden und Überfällen lamentiert, von der Mount Temple und Umgebung in den letzten Monaten betroffen gewesen waren. »Gerade als wir dachten, dass es sicher ist«, hatte Mrs Bloom geseufzt. Und Meade hatte vor seinem Speck und seinem Spiegelei gesessen, einem Bild des Footballers Alex Rodriguez zugenickt und gleichzeitig gedacht: Wie recht Sie haben, Mrs Bloom. Wie recht.
    Jetzt erreichte Meade den Eingang des Gebäudes, ohne dass er auf der Straße auch nur einen anderen Menschen traf – was ein wahrer Glücksfall war. Das Leben war sehr oft auf seiner Seite, wurde ihm bewusst. Statt daran zu denken, was man ihm genommen hatte, sollte er sich eher auf all die Dinge konzentrieren, die ihm gegeben worden waren, und dankbar dafür sein.
    Er drückte auf den Klingelknopf, und durch den Lautsprecher drang eine Stimme an sein Ohr. »Privatdetektei Klavel.«
    Â»Hallo, Mr Klavel«, sagte Meade. »Sie wurden mir von Mrs Bloom aus Pattersons Reinigung empfohlen.«
    Â»O ja … Elaine ist eine gute Freundin.«
    Â»Eine wirklich nette Frau. Aber wie dem auch sei … ich hätte einen Auftrag. Allerdings ist er persönlicher Natur. Es … äh … es geht um meine Frau.«
    Â»Ja. Ja natürlich.« Klavel ließ ihn ein.
    Meade betrat das Haus, stieg hinunter ins Souterrain, und innerhalb von wenigen Sekunden stand er in dem schäbigen Büro und presste Klavel den Lauf seiner .45er-Glock gegen die Stirn. Der Schweiß rann in Strömen über das Rattengesicht des Detektivs. Wie von einem Mann, der unter der Erde lebte und arbeitete, nicht anders zu erwarten war, verströmte die Luft, die stoßweise über seine Lippen kam, den Gestank von Abwasser.
    Â»Wo hat Carol es hingetan?«, fragte Meade ihn ruhig.
    Â»Wa… was haben Sie …«
    Â»Carol Wentz.«
    Â»J-j-ja, ich weiß.« Klavel zitterte wie Espenlaub und schluckte wie ein Sterbender, der einen winzigen Schluck Wasser angeboten bekam. »Ich kenne Carol, aber ich … bitte nehmen Sie die Waffe weg.«
    Â»Sagen Sie es mir.«
    Â»Was soll ich Ihnen sagen? Himmel, ich kann nicht mal denken. Ich werde Ihnen alles sagen, was Sie wissen wollen, aber bitte … bitte …« Trotz seiner unverhohlenen Furcht hatte sein Blick etwas Verschlagenes, fand Meade. »Ich … ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll.«
    Â»Wo hat Carol das Bild hingetan?«
    Meade wartete einfach ab. In neunundneunzig Prozent der Fälle brachte die Glock Leute dazu, brav alles zu tun, worum er bat – sei es, in den Kofferraum von einem Wagen einzusteigen, ihre eigenen Haare anzuzünden oder einfach ehrlich und kooperativ zu sein. Er musste nur geduldig sein und sie beobachten.
    Â»Das was?«
    Â»Das Bild .«
    Â»Ich … ich weiß nicht, wovon Sie reden. Gott steh mir bei, ich weiß es wirklich nicht.« Klavels Augen waren riesengroß geworden, und man brauchte ihn nur anzusehen, um zu wissen, dass er ehrlich war.
    Â»Das ist schade, wirklich schade«, sagte Meade und meinte es tatsächlich ernst. Ohne seinen Blick vom Gesicht des Kerls zu lösen, schob er seine freie Hand in seine Jackentasche und berührte dort den Griff des Messers, das er immer bei sich trug.
    Eine weitere von Meades Stärken war die Fähigkeit, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, ganz egal, worum es ging.
    Â»Bitte«, flüsterte der Detektiv erstickt. Das Wort löste sich halb im Abwassergestank von seinem Atem auf. »Was soll ich tun?«
    Meade dachte nach.
    Â»â€¦ alles, was Sie wollen«, fügte Klavel noch hinzu. Und wenn auch nur, um ihn dazu zu bringen, seinen Mund zu schließen, fiel ihm Meade ins Wort. »Ich will, dass Sie einen Anruf für mich tätigen«, erklärte er dem Mann.
    Â»Bevor ich es vergesse«, sagte Brenna zu Trent am Telefon, »du musst dich bei den Autohändlern in Tarry Ridge danach erkundigen, ob, und

Weitere Kostenlose Bücher