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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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macht euch mal keine Sorgen. Das sind meist arme Schweine, die nur um ihren nächsten Trip betteln. Die sind harmlos.«
    »Wie viel zahlst du für das Haus hier?«, fragte Paul augenzwinkernd.
    »Nicht viel«, meinte Nick achselzuckend.
    »Dachte ich mir. Wahrscheinlich wusste jeder außer dir, dass die Bude vorbelastet ist.« Paul sah Sandy und mich an und hob die Hände. »Entschuldigt, aber ich wusste nicht, dass mein Freund der König der Unterwelt ist.«
    Wir scherzten noch eine Weile herum, und schließlich vergaßen wir die Geschichte mit Carlos.
    Genau bis zu dem Zeitpunkt, als mitten in der Nacht jemand wie wild an die Tür hämmerte.
    Sandy und ich übernachteten auf dem Gästesofa im Wohnzimmer, nicht weit vom Eingangsbereich entfernt. Nach dem ersten Hämmern fuhren wir beide benommen aus dem Schlaf und horchten mit wild pochenden Herzen in die Nacht. Mit verschwommenem Blick erkannte ich die Uhrzeit auf den Leuchtziffern des Radioweckers: zwei Uhr dreißig! Wieder hämmerte es mit Urgewalt an die Eingangstür.
    »Carlos!«, brüllte der Typ. »Carlos, verdammt noch mal, wo bleibst du? Ich weiß, dass du da bist! Mach endlich auf!«
    Sandy und ich bekamen kein Wort heraus. Was war mit Paul und Nick? Warum kamen sie nicht? Sie schliefen oben, und vielleicht hörten sie nach den vielen Gläsern Wein am Abend wirklich nichts. Hastig rafften wir unsere Klamotten zusammen und streiften sie über. Wieder bummerte es an die Tür.
    »Carlos! Ich brauche Stoff! Mach auf!«
    Mit einem ordentlichen Kloß im Hals schlich ich zum Fenster und versuchte, einen Blick auf den nächtlichen Besucher zu erhaschen. Vielleicht konnte ich herausfinden, ob er gefährlich aussah. Doch sosehr ich mir auch den Hals verrenkte, ich konnte nichts erkennen, denn der Bereich der Eingangstür lag im toten Winkel. Hinter mir hörte ich Sandy flüstern: »Ich hole Paul!« Dann herrschte für lange Sekunden unheimliche Stille.
    Gerade war ich mir sicher, dass der Kerl aufgegeben und das Weite gesucht hatte, als urplötzlich ein Gesicht auf der anderen Seite des Fensters auftauchte und mir ein Paar weit aufgerissene Augen direkt ins Gesicht starrten! Im Halbdunkel erschien mir der Kopf wie eine Fratze, obwohl der Typ wahrscheinlich nur versuchte, angestrengt ins Innere des Hauses zu sehen. Wie von der Tarantel gestochen fuhr ich zurück und schrie auf.
    In diesem Augenblick hörte ich Paul, Nick und Sandy die Treppe herunterpoltern, und mir fiel ein Stein von der Größe des Uluru vom Herzen. Während Paul die Tür öffnete und die beiden Jungs dem Kerl da draußen beibrachten, dass es hier keinen Carlos und keinen Stoff mehr gab, standen Sandy und ich dennoch mit äußerster Anspannung im Hintergrund. Wer wusste denn, ob so ein Typ eine Waffe bei sich trug? Gott sei Dank ließ er sich abwimmeln und tauchte in dieser Nacht auch nicht wieder auf. Aber an Schlaf war nicht mehr zu denken. Die Jungs hatten uns wieder einigermaßen beruhigt und waren längst wieder im ersten Stock in ihren Betten verschwunden, aber wir beide lagen noch bis zum Morgen knallwach auf unserem Sofa und lauschten bang jedem noch so kleinen Geräusch.
    Jetzt versteht ihr möglicherweise, weshalb dieses Haus vielleicht doch ein kleines bisschen dazu beigetragen hat, dass wir uns nicht allzu lange in Darwin aufgehalten haben.
    Nick hatte einen vier Monate alten, süßen Hund. Dieser Hund war total verschmust, und jeder musste ihn einfach in sein Herz schließen. Aber er war nicht stubenrein. Nick musste oft sehr lange arbeiten, so konnte er nur unregelmäßig mit seinem kleinen Freund Gassi gehen. Wusste man darüber nicht Bescheid und kam von einem Ausflug oder Bummel nach Hause, wurde man zwar von einem süßen Hund begrüßt, aber die diversen kleinen Häufchen, die überall in der Wohnung verteilt waren, erwiesen sich vor allem bei nächtlicher Rückkehr als gemeine Tretminen. Es ist an sich schon nicht fair, die Erziehung seines Hundes Gästen zu überlassen. Aber richtig unfair wird es, wenn diese dann jedes Mal etliche Kackhäufchen entfernen müssen, wenn der Gastgeber nicht zu Hause weilt. Das lässt sich nur noch steigern, wenn der Hund Durchfall hat. Kleine Hunde haben oft Durchfall!
    So kam es, dass wir zwar Nick und seinen Hund liebten, aber nach drei Tagen einen Flug nach Cairns buchten. Vor der Abreise verhalf uns Nick noch zu einem wunderschönen Abend, der Junkies und Hundehinterlassenschaften vollkommen vergessen machte.
    Einer von Nicks Freunden war

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