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Down Under - Reise durch Australien

Down Under - Reise durch Australien

Titel: Down Under - Reise durch Australien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy & Rau Rau
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Insel.
    Nächster Stopp war Townsville, eine wunderschöne Stadt am Meer mit einer Südstaatenatmosphäre, wie sie außerhalb der Staaten wohl nur selten zu finden ist. Wir bummelten durch alte Stadtviertel, die einem an jeder Ecke zuzuraunen schienen: Bleib doch hier! Hier kannst du leben! Fast der perfekte Eindruck von Schönheit und Sehnsucht nach alter Zeit.
    Die alte Promenade am Wasser entlangzulaufen, ist ebenfalls eine schöne Sache. Wenn ich einmal alt bin, könnte ich mir vorstellen, mich hier niederzulassen, auf der Terrasse meines Hauses im Schaukelstuhl zu sitzen und bedächtig meine Hand zum Gruß zu heben, wenn junge Backpacker aus der Fremde vorüberschlendern.
    Gegenüber von Townsville liegt die recht große Insel Magnetic Island , die ihren Namen von Captain Cook erhalten hat. Als dieser an der Insel vorbeisegelte, soll sein Kompass versagt und den Seefahrer zu der Namensgebung veranlasst haben. Wir nahmen die Fähre hinüber und machten uns zu Fuß auf Entdeckungstour. Vielleicht ist Magnetic Island auch deshalb so magnetisch, weil sie einfach anziehend ist. Ein Muss für jeden, der nach Townsville kommt! Bergig, mit üppigen Wäldern und von unzähligen von Felsen gerahmten Sandbuchten geprägt, scheint sie der Inbegriff jeder Insel, die man als Kind in seiner Vorstellungswelt in sich trägt. Wenn man von einer solchen Insel wieder ablegt, spürt man einen Stich im Herzen.
    Tags darauf erreichten wir Airlie Beach. Und hier sollte ein Erlebnis auf uns warten, das man eigentlich nicht gerade mit Australien verbindet.
    * * *
    Drückt man beide Augen zu, kann man Airlie Beach als zivilisatorisch gut erschlossenes Areal betrachten. Wenn man allerdings die Augen wieder öffnet, quillt der Ort vor Touristen nur so über. Wer in dieser Hinsicht ein wenig empfindlich ist, sollte Airlie Beach meiden, denn es erscheint einem wie eine Art Auffanglager für Reisende. Das hat allerdings auch seinen Grund, denn durch die geografische Lage ist dieses Fleckchen Erde an der Küste als Ausgangspunkt für Bootstouren auf die vorgelagerten Whitsunday Islands und natürlich zum Great Barrier Reef geradezu prädestiniert.
    Etwa siebzig Inseln gehören zu den Whitsunday Islands , die als Reste eines ehemaligen Gebirgszuges aus dem Meer ragen und gemeinsam mit dem Conway National Park ein großes geschütztes Gebiet bilden.
    Alles, was schön ist, zieht natürlich Menschen an, bis es nicht mehr schön ist und geschützt werden muss, damit es wieder schön wird. Gott sei Dank besitzt Australien Ausmaße, die diesen Prozess deutlich langsamer ablaufen lassen als an anderen Stellen dieser Welt, aber reisende Menschenmassen bewirken immer eine nachhaltige Veränderung der Orte, in die sie einfallen.
    Viele Backpacker allerdings lieben Airlie Beach, ja, sie preisen es bisweilen als eine Art Backpacker-Highlight. Der Küstenort besteht eigentlich aus nur einer Straße, in der sich Hostels, Pubs, Nachtklubs und Geschäfte aneinanderreihen. Nachtleben besteht hier eben nicht aus Sternenhimmel, sondern aus Shows und vor allem Drinks. Kann ja auch mal ganz schön sein.
    Wir bezogen Quartier im Hostel The Koalas und können es uneingeschränkt weiterempfehlen. Eine wunderschöne Anlage, bestehend aus Bungalows mit eigenen Küchen und Badezimmern, angeordnet in einem weitläufigen Park, herrlicher Frühstücksecke und beinahe luxuriösem Ambiente. Einfach zum Wohlfühlen.
    Wir hatten eine sehr lange und anstrengende Busfahrt hinter uns, aber nicht besonders viel Lust, den Rest des Tages zu vergammeln. Also beschlossen wir, uns nicht lange im Koalas aufzuhalten, warfen einfach unsere Sachen aufs Bett, ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht und schlenderten wieder los, die erwähnte einzige wichtige Straße zu erobern.
    Weit waren wir noch nicht gegangen, als uns ein Mädchen entgegenkam und mit einer Handvoll Prospekten vor unserer Nase herumwedelte, sodass wir gezwungen waren, stehen zu bleiben. Sie schenkte uns ihr strahlendstes künstliches Lächeln. Im Schlepptau hatte sie einen großen blonden, ich muss zugeben, verdammt gut aussehenden und ziemlich muskulösen jungen Mann, der sichtlich verlegen lächelte.
    »Hier!«, rief das Mädchen mit etwas schriller Stimme und drängte mir einen der Zettel auf. »Die Sydney Hot Shots sind in der Stadt!«
    »Oh«, machte ich matt. »Ist ja toll.«
    »Den Auftritt dürft ihr auf keinen Fall verpassen!«, fuhr sie unbeirrt fort. »Das ist das Highlight des Jahres!«
    »Oh«, machte jetzt Sandy.

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