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Down

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Titel: Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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Mund zurückgelegt, als etwas mit einem lauten Knall auf der Oberseite des Wracks landete. Gregs Blick folgte dem Geräusch. Die Zigarette fiel ihm aus dem Mund, als ein Beben durch den gesamten Rumpf ging und das Dach ein paar Zentimeter weit einsackte. Ein stechender Schmerz presste einen gequälten Aufschrei aus ihm heraus.
    Ein Brüllen antwortete ihm. Etwas sprang vom Flugzeugdach auf den Boden und landete direkt vor der gezackten Öffnung im Rücken von Curtis’ Leiche. Greg stockte der Atem und der Schrei erstarb in seiner Kehle.
    Verrückt. Ganz egal, von welcher Seite er es betrachtete, die Geschichte war absolut verrückt. Er fand kein treffenderes Wort. Er steckte weniger als eine halbe Stunde nach einem Flugzeugabsturz mitten im Nirgendwo fest. Etwas röhrte da draußen in der Dunkelheit wie ein sterbender Tiger, Jen kämpfte mit einem gebrochenen, möglicherweise sogar zerschmetterten Becken und er grübelte nur, wie viel Zeit ihm noch blieb, und verkniff sich, ständig auf die Uhr zu schauen.
    Potter nahm an, dass es inzwischen weniger als 43 Stunden waren. Er hätte längst in New York sein sollen, am besten schon im Mietwagen unterwegs nach Pennsylvania. Aber nein. Stattdessen lag Jen vor ihm, das Gesicht schmerzverzerrt und von Schmutz und Tränen verschmiert, und er überlegte, auf welche Weise man jemanden mit gebrochenem Becken am ungefährlichsten und effektivsten bewegen konnte. Verdammt, er hatte noch nicht einmal ausprobiert, ob das Funkgerät im Cockpit noch funktionierte!
    Ich kann es immer noch schaffen, dachte er. Mit etwas Glück.
    »Ist still geworden da draußen«, flüsterte Dani. »Meinst du, das Biest hat sich verkrümelt?«
    »Ich würde nicht drauf wetten.«
    »Potter, wir können hier nicht untätig rumhängen.«
    »Das weiß ich.« Sie hatte recht und er wusste es, doch das machte die Situation nicht einfacher. Er lehnte sich gegen den Baumstamm und bot Jen gerade so viel Halt, wie er konnte, ohne dass sein verletztes Knie protestierte. Die Welt um ihn herum schien zu verschwimmen, wirkte unscharf und irgendwie seltsam.
    Neben Jen hatte sich Conner unter den Baum gesetzt, die Knie an die Brust gezogen und seine Arme darumgelegt. Er hielt den Kopf gesenkt, sodass Potter sein Gesicht nicht erkennen konnte. Von Zeit zu Zeit wiegte der Gitarrist sich vor und zurück und stieß leise Klagelaute aus. Das Blut, das sein Hemd durchtränkte und sein Gesicht verschmierte, beunruhigte ihn. Potter glaubte, dass es einen Zusammenhang zwischen der blutigen Grube, in die Conner angeblich gestürzt war, und dem lauten Geheul gab. Eine Futterstelle vielleicht. Potter hatte noch nie von einem Tier gehört, das seine Beute in einem tiefen Loch aufbewahrte, aber das musste nichts bedeuten. Schließlich war er weder Biologe noch ausgebildeter Förster.
    Ein schmerzerfülltes Quietschen zu seinen Füßen erinnerte ihn an dringlichere Angelegenheiten. Er musste Jen zurück ins Flugzeug schaffen. Beim Verlassen des Wracks hatte er sich tief bücken müssen, um durch den Riss in der Seite des Jets zu gelangen. Falls es sich bei der brüllenden Bestie tatsächlich um einen Bären handelte, würde sie kaum durch das Loch im Rumpf passen.
    Er atmete tief durch und rief den aktuellen Status der To-Do-Liste aus seinem Gedächtnis ab:
    1. Die beschissene Situation erfassen
    2. Nachschauen, wer überlebt hat
    3. Checken, wer verletzt ist, und Erste Hilfe leisten
    4. Mit dem Funkgerät Rettung anfordern
    5. Die Umgebung erkunden und – falls nötig – Hilfe
    holen
    Endlich kam er voran. Sobald er Jen ins Flugzeug verfrachtet hatte, konnte er sich darum kümmern, das Funkgerät zum Laufen zu bringen. Eine Stunde, höchstens, dann traf jemand ein, um ihnen zu helfen. Dieses Szenario räumte ihm noch eine Menge Zeit ein. Wäre er nicht so ängstlich gewesen, hätte er gelächelt.
    »Okay«, flüsterte er, griff nach unten und fuhr Jen mit einer Hand durch die schweißnassen Haare. »Wir werden dich ins Flugzeug bringen müssen, bevor dieses Monster zurückkommt.«
    »Wie?« Das Wort war kaum mehr als ein Grunzen.
    »Tja, das ist das Problem. Ich weiß es selbst nicht so genau.«
    »Wir könnten eine provisorische Trage bauen«, schlug Dani vor. »Es gibt sicher Wrackteile, die sich dafür nutzen lassen.«
    »Allerdings müssen wir die im Dunkeln auftreiben und daran herumbasteln, während sich in unmittelbarer Nähe etwas herumtreibt, das mächtig angepisst zu sein scheint.«
    »Du kannst sie ohnehin nicht

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