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Down

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Titel: Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Southard
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wirkten. Danis Miene wurde hart und kühl. Sie warf ihm den vernichtendsten Blick zu, den er sich seit Langem eingefangen hatte.
    »Bevor etwas Schlimmes passiert? Willst du mich verarschen, Conner? Ich bin nicht sicher, ob du es mitbekommen hast, aber der riesige Schrotthaufen da drüben war mal ein Flugzeug. Es ist mit uns an Bord abgestürzt. Scheiße! Meine Schwester liegt da hinten an einen Baum gelehnt und kann sich nicht bewegen, ohne vor lauter Schmerzen zu brüllen, und du laberst über was Schlimmes, das passieren könnte? Ich sollte dich verprügeln, bis du nicht mehr aufstehen kannst!«
    »Ich labere nicht ... Warte mal, was willst du damit andeuten? Ich weiß von dem verfickten Absturz, okay? Ich bin kein Idiot.« Er griff nach seinem Hemd und schüttelte es vor ihr hin und her. »Schau mal hier! Glaubst du etwa, dass das Blut von mir stammt? Scheiße, nein! Ich bin da reingefallen, Dani! Da ist ... verflucht, ich weiß nicht, was da ist! Jedenfalls liegen ganz in der Nähe jede Menge Leichen in einer Grube!«
    Er wollte sie weiter anschreien. Es fühlte sich gut an und er fand, dass sie es verdiente. Aber seine Benommenheit ließ nach und das führte dazu, dass die Angst mehr Raum bekam, sich in seinem Gehirn auszubreiten. Mit jeder Sekunde, die verging, musste er intensiver an die schrecklichen Sachen, die er gesehen hatte, denken. Die Senke schien förmlich nach ihm zu rufen und lockte ihn zu sich. Das ergab zwar keinen Sinn, aber sobald der Stoff seine Finger im Spiel hatte, war das kaum verwunderlich.
    »Bist du sicher, dass du nicht verletzt bist?«, hakte Potter nach.
    »Ja. Ich meine, okay … Ein paar wunde Stellen oder so. Vielleicht hab ich … ich weiß nicht … fühlt sich an wie eine gebrochene Rippe oder zwei vielleicht.«
    »Aber du hast dich nirgends geschnitten.«
    »Nein. Gott, Potter. Nein, ich hab mich nirgends geschnitten. Ich hab doch gesagt, dass ich in dieses Loch reingeplumpst bin. Glaubst du etwa, ich hätte …«
    Ein Brüllen rauschte durch die Bäume heran und würgte den Satz ab, bevor Conner ihn vollenden konnte. Die drei sprangen auf und ein kurzes Stöhnen löste sich von den Lippen des Junkies, ehe er die Sprache wiederfand.
    »Das ist es. Heilige Scheiße, Potter. Das muss das Viech sein. Ja, kein Zweifel, und es kommt näher, okay? Wir müssen weg von hier.«
    »Pssst.«
    »Aber es kommt. Ich bin auf sein kleines Vorratslager gestoßen und nun will es uns holen und dorthin schleppen. Sehen wir zu, dass wir wegkommen!«
    »Hast du dir denn auch überlegt, wohin wir fliehen sollen?«, wollte Dani wissen.
    »Keine Ahnung!«
    Das Brüllen ertönte noch einmal. Ein heiseres Krächzen schwang darin mit, als ob die Kehle der Kreatur, die den Laut ausstieß, wund war. Der Ton schwankte zwischen hoch und tief. Solch einen Schrei hatte er nie zuvor gehört und ihm fiel auf Anhieb kein Tier ein, das ihn ausstoßen konnte. Doch die Botschaft war unverkennbar. Er erkannte Wut, wenn er sie hörte.
    »Wo ist Jen?«, erkundigte sich Potter.
    »Nicht weit von hier. Sie ist aber nicht transportfähig. Wie ich schon sagte, hat sie …«
    »Conner, kannst du …«
    Noch ein Brüllen, diesmal deutlich näher. Dani bedeutete ihnen mit einem schnellen Kopfnicken, ihr zu folgen. Sie zitterte ein bisschen. Conner überlegte kurz, zum Flugzeug zu rennen, doch dann erkannte er den grimmigen Ausdruck in Potters Miene und wusste, dass eine Flucht ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen würde. Grummelnd trabte er hinter Dani her. Wenn er Glück hatte, überlebten sie lange genug, damit er sich später auf seine Notration stürzen konnte.

Vier
    Als das erste Brüllen durch die Nacht hallte, ging Shannon in die Hocke und richtete die Augen auf die Öffnung in der Flugzeugwand. Sie wusste nicht, was das Geräusch hervorrief, aber es klang so nah und bedrohlich, dass ihr erster Impuls darin bestand, sich in Sicherheit zu bringen. Wenigstens wurde sie dadurch abgelenkt und hörte auf, sich über den Mangel an Decken in der Kabine den Kopf zu zerbrechen. Es schien im Moment wichtigere Probleme zu geben.
    »Was war das?«, fragte eine Stimme.
    Shannon stieß ein kurzes Krächzen aus, bevor sie es verhindern konnte. Ein Schamgefühl regte sich in ihr, was sie für eine gute Sache hielt. Immerhin war sie nicht derart verängstigt, dass sie sich nicht länger schämen konnte.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie. Sie näherte sich der Stimme – gehörte sie zu Kevin, Danis Ehemann? – und hielt

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