Down
ausbreitete. Dann ging er in pulsierende Qualen über und brachte ihn dazu, mit den Füßen zu treten und aufzustampfen. Es verlangte ihm alles an Selbstbeherrschung ab, den eingeklemmten Arm nicht zu bewegen.
Tränen liefen ihm über das Gesicht und seine Schreie ließen ihn fast ersticken. Durch einen Dunst aus Schmerz registrierte er das Glühen in den Augen der Bestie und den Speichel, der von ihren Lippen sabberte. Ihre Schultern donnerten an die Außenseite des Wracks, als sie einen Anlauf unternahm, in die Kabine zu kriechen und ihn zu holen. Jeder neuerliche Aufprall erschütterte den Flieger und schickte Pfeile aus glühendem Schmerz durch seinen Arm bis in sein Nervenzentrum. Die Tortur setzte sein Hirn in Flammen und verbrannte alles bis auf das Gefühl tiefer Qual. Atmen und Kreischen waren alles, wozu er sich noch imstande fühlte.
Der Rumpf des Flugzeugs wackelte in einer Tour. Greg rechnete damit, dass seine knirschenden Zähne jeden Moment zersplitterten. Er bemerkte zuerst nicht, dass das Brüllen des Monstrums verstummt war, doch dann nahm er die reißenden Geräusche wahr. Zuerst konnte er sie nicht einordnen und traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Doch als sie zu laut wurden, um sie zu ignorieren, ging er der Ursache auf den Grund. Was er sah, brachte ihn erneut zum Schreien.
Die Kreatur hielt den Körper von Curtis mit beiden Händen umklammert. Der Winkel war jedoch ungünstig, weshalb das Monster sich strecken musste, um ihn zu fassen zu bekommen. Deshalb konnte es den Schlagzeuger nicht einfach von dem gezackten Metallspeer heben, der ihn festnagelte. Stattdessen versuchte es, ihn mit einer Reihe ruckartiger Bewegungen loszubekommen. Jede Bewegung ließ Curtis etwas weiter an das Ende des Stabs rutschen und verursachte eines dieser unerträglichen Reißgeräusche. Während Greg geschockt zusah, zappelte und zuckte Curtis’ Leiche, als ob sie jemand an eine Starkstromleitung angeschlossen hätte. Mit jedem brutalen Ruck schoss frisches Blut in einer Fontäne aus dem zerfetzten Rücken, klatschte zu Boden und färbte den Teppich tiefrot.
Greg versuchte, noch einmal zu schreien, doch seine Stimme knisterte lediglich wie brennendes Papier. Beim Atmen fühlte sich seine Kehle wie aufgerissen und versengt an. Er probierte es weiter, wollte jedes Mal kreischen, wenn Blut aus der Leiche seines besten Freundes schoss. Noch schlimmer war, dass er die Fleischfetzen und Knorpel erkennen konnte, die zurückblieben, als handele es sich um Schätze, die das Flugzeugwrack nicht preisgeben wollte.
Er wusste selbst nicht genau, wie es ihm gelang, durch den Schleier seiner Tränen diese Einzelheiten wahrzunehmen. Tatsächlich kam ihm seine Umgebung deutlicher denn je vor, schien eine hyperrealistische Qualität angenommen zu haben. Er speicherte alles bis ins kleinste Detail ab, nahm jeden Laut mit einer Klarheit wahr, die er zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Als er anfing, zu schluchzen, fühlte es sich jedes Mal wie ein Tritt gegen den Brustkorb an. Als die Schmerzpfeile erbarmungslos und in kürzerer Folge durch seinen Arm schossen, schluchzte er noch lauter. Er musste in einer Art Vorhof zur Hölle gelandet sein. Nichts, was so furchtbar war, konnte in der Realität, wie er sie kannte, angesiedelt sein.
»Nicht!«, brüllte er, doch als das Wort herauskam, war es kaum mehr als ein gebrochenes Flüstern. Feuer raste durch seine Kehle, als er es noch einmal versuchte. Die Stimme der Bestie toste wie zur Antwort und Greg fühlte ihren Atem heiß und stinkend durch sein Gesicht peitschen – ein widerwärtiger Gestank von Schmutz und Alter, der ähnlich penetrant war wie der von Curtis’ vergossenem Blut.
Das Wesen hatte Curtis fast vollständig befreit. Noch eine brutale Bewegung, vielleicht zwei, und es würde ihm seinen Freund endgültig entreißen. Verzweifelt streckte Greg sich nach vorne, um Curtis zu fassen zu bekommen und das Unausweichliche zu verhindern. Metall schnitt tief in seinen gefangenen Arm und der Schmerz flammte auf wie ein Heizstrahler, verwandelte ihn in ein gequältes Bündel aus Haut, Knochen und Fleisch. Er war zu nichts anderem mehr in der Lage, als seine eigenen Knie anzuflennen. Er kniff die Augen zusammen, um die unsägliche Folter zu überstehen, und sein hämmernder Herzschlag übertönte beinahe das gewalttätige Schmatzen, mit dem die Leiche seines besten Freundes aus dem Flugzeug herausgerissen wurde.
Er kapselte sich ab. Als sein geflüstertes Kreischen
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