Dr. House
anfangen, haben sie noch Hunger. Nur die Kleindarsteller essen.«
MIKE CASEY: »Robert [Sean Leonard] wollte aus irgendeinem Grund etwas essen, obwohl das nicht im Drehbuch stand. Unser Assistent fragte ihn: ›Sind Sie sicher?‹, er sagte: ›Klar.‹ Also gaben wir ihm etwas Studentenfutter. Er musste es immer und immer wieder essen. Nachdem die Szene im Kasten war, kam er an und sagte: ›Wenn ich nochmal davon anfange, dass ich essen will, erinnert mich an dieses Studentenfutter. Ich habe jetzt für den Rest meines Lebens definitiv genug Studentenfutter gegessen.‹«
TYLER PATTON: »Hugh bat mich um Kekse. Es gab einige Bedingungen, wie sie aussehen und in was für einer Verpackung sie stecken sollten. Die Einzigen, die wir auftreiben konnten, waren diese zuckerfreien Diabetikerkekse. Er meinte: ›Oh, gar nicht übel.‹ Aber nach der Szene sagte er: ›Ich platze.‹ Man soll nur drei davon essen, er aß sechzig. Er ging zu seinem Trailer und jammerte: ›Mein Magen!‹ Die müssen echt aufpassen.«
Bei Waffen und Geld gibt es wieder andere Probleme. Geld im TV zu zeigen ist besonders heikel. Technisch gesehen und nach den Buchstaben des Gesetzes ist es Fälschung, wenn Geld für das Fernsehen nachgemacht wird, daher müssen Einschränkungen befolgt werden: Die Scheine und Münzen müssen
etwas kleiner oder größer sein als in Wirklichkeit. Tyler Patton ist Waffenmeister. Um mit Waffen mit Platzpatronen arbeiten zu dürfen, musste er dieselben Backgroundchecks über sich ergehen lassen wie für welche mit scharfer Munition. Das Gehäuse der Waffe ist echt. Sie eignet sich nun für den Gebrauch von Platzpatronen, kann aber ebenso leicht wieder umgebaut werden und echte Patronen abfeuern. Für Dr. House wurden noch nicht oft Waffen gebraucht. Als Wilson auf Truthahnjagd geht, schießt sein ehemaliger Krebspatient Tucker in einen an einem Baum befestigten Chemotherapie-Beutel. Das Gewehr feuerte Platzpatronen ab, aber das Special Effects Department hatte den Beutel mit einer kleinen Ladung präpariert, damit es so aussah, als würde aus der Waffe ein echter Schuss abgegeben.
Tyler Patton ist schon in der dritten Generation in Hollywood. Sein Großvater führte in den fünfziger Jahren Regie bei einer Sendung mit Namen Super Circus. Seine Mutter (A Swingin’ Summer) und sein Vater (Scampy the Boy Clown) waren beide Schauspieler, sein Vater war außerdem Produzent und Regieassistent. Mit sechzehn, kaum dass er den Führerschein hatte, fuhr Tyler Trucks für Werbesendungen. Mike Casey ist auch über die Werbung in das Business gekommen. Er arbeitete drei Jahre lang als Assistent am Set, während Tyler der einzige Requisiteur war. Tyler Patton hat selbst auch geschauspielert und tut es immer noch: Als Neurochirurg bei Dr. House bedient er die von den Requisiteuren selbst entworfenen und gebauten Geräte.
»Wenn man jung ist und die Leute in einer Filmcrew sieht, ist der Typ von der Requisite derjenige, der alles hat – die Waffen, den Schnaps –, und jeder fragt ihn nach irgendetwas. Er hat Verantwortung. Er ist der Mann. Im Nachhinein wäre es natürlich besser gewesen, Kameraassistent zu sein oder vielleicht Maskenbildner.«
– TYLER PATTON
»Fast jeder Tag ist anders«, sagt Tyler über seine Arbeit. »Es gibt immer etwas Neues herauszufinden. Wir wissen so viel über so viele Dinge, die uns eigentlich überhaupt nicht interessieren.« Er erwähnt Dragsterrennen (zu sehen in dem Teaser von »Auf Biegen und Brechen«) und erzählt, wie er herausfindet, was die Fahrer tragen und welche Kopfhörer sie benutzen. Das ist wahrscheinlich mehr, als selbst die eingefleischtesten Fans wissen. »Wir müssen mit den Jungs reden«, sagt er, »in die Boxengasse gehen und fragen: ›Was ist das für ein Teil? Wer ist das? Was macht er?‹ Und wenn der kleine Opener fertig ist, kommt garantiert das Nächste.«
Im Büro hat jeder der beiden neben den Drehplänen eine Liste mit seinen »Fünf goldenen Regeln« an der Wand hängen, damit sie ihnen während der langen Arbeitswoche nicht »abhandenkommen«. Die Listen überschneiden sich teilweise, zum Beispiel in den Punkten »Tief durchatmen« und »Halte dich nicht mit den Fehlern anderer auf«. Auf Tylers Liste steht außerdem »Benutze das Walkie-Talkie nur, wenn es unbedingt nötig ist« und »Nimm kleinere Probleme einfach hin«, auf Mikes »Denk positiv«. »Er hat mir meine Regeln aufgeschrieben und ich ihm seine«, erzählt Mike. »Die
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