Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)
glaube so, wie du sein möchtest: stark und lebendig. Du wärst bestimmt ein toller Mathelehrer!“
„ Ja, die Mathematik gehört zu den Gebieten, die mir liegen, die Mathematik und die Informatik. Da konnte ich schon immer überzeugend auftreten“, lächelte Tarmak. „Nun erfährst du mich doch auch von einer besseren Seite. Aber jetzt muss ich dir alles nochmal erklären. Bist du bereit?“
„ Ja.“
Nymus ließ sich von Tarmaks Begeisterung anstecken und spürte plötzlich, dass Mathematik allenfalls in der Schule ätzend war. Hier, Seite an Seite mit seinem Vater, wurde sie auf einmal richtig spannend.
Am Abend kam Zawarima schwer bepackt in der Burg an.
„Es hat alles viel besser geklappt, als ich gedacht habe“, begrüßte sie die drei Männer, die im Hof schon das Abendessen gerichtet hatten.
„ Hast du einen Computer?“, rief Nymus überrascht, als er einen schwarzen, flachen Rucksack erblickte, wie man ihn für Notebooks verwendete.
„ Erraten“, lachte Zawarima. „Ein Geschenk deiner Mutter an dich. Sie wollte ihn dir eigentlich geben, wenn du nach Hause kämst. Sie hat das Gerät in ihrer Firma zu einem sehr günstigen Preis erstanden. Es ist der ausgemusterte Laptop ihres Chefs. Der hat einen neuen bekommen und sie gefragt, ob sie den alten haben möchte. Da hat sie natürlich gleich an dich gedacht und 'ja' gesagt.“
„ Das ist genau das, was ich jetzt benötige“, freute sich Tarmak. „Ein Chef-Laptop! Der ist bestimmt recht leistungsfähig und hat Internetzugang und alles, was man braucht. Nymus, du leihst ihn mir doch für einen Tag aus?“
„ Logisch!“
„ Deine Mutter war über deinen Brief nicht nur traurig, sondern auch schockiert, Nymus. Sie ist recht verzweifelt, weil sie nicht weiß, wie jetzt das Leben für euch beide weitergehen soll. Für sie wäre es sehr wichtig, wenn sie dich wenigstens auf der Beerdigung sehen könnte“, teilte Zawarima mit und ihr Gesicht war ernst geworden.
„ Ich hab' wieder mal nicht gelesen, was du geschrieben hast, Nymus. Sagst du es uns?“, bat Poptlok.
„ Ich hab' ihr gesagt, dass ich zufällig ein Gespräch zwischen zwei Schwarzmagiern belauscht habe“, begann Nymus. „Ich dachte, es tröstet sie, wenn sie erfährt, dass Vater von den Schwarzmagiern nicht umgebracht wurde, sondern dass die seinen Tod selber bedauern. Natürlich habe ich auch mitgeteilt, dass mich die Schwarzmagier weiterhin suchen, aber nun nicht mehr, weil sie mich töten wollen, sondern weil ich Vater ersetzen soll. Deshalb müsse ich noch versteckt bleiben. Dann habe ich sie um ein paar Kleider gebeten, die von Großvater noch da sind, vor allem um die braune Lederjacke. Ich habe behauptet, dass ich gewachsen bin und darum ein paar größere Kleidungsstücke brauche, und furchtbar gern die von Großvater tragen würde, weil sie mich an ihn erinnerten, auch wenn sie noch zu groß seien.“
„ Das war richtig, was du da am Anfang geschrieben hast“, fand Poptlok. „Schließlich muss sie Bescheid wissen.“
Zawarima nickte und ergriff wieder das Wort: „Ich habe mich bereit erklärt, die Anziehsachen bei mir zu deponieren, bis sie jemand für dich abholt. Da hat sie den Kleiderschrank deines Großvaters geöffnet und mich gebeten, die Kleider einzupacken. Sie hat sich aufs Bett gesetzt und still vor sich hin geweint. Ich habe die nächstbeste Reisetasche genommen und außer der Jacke und den Hemden auch Unterwäsche und Strümpfe hineingestopft sowie zwei Pullover. Hier, Tarmak, schau mal, was dir passt.“ Sie schob ihm die Tasche zu.
Doch Tarmak beachtete die nicht. Er starrte Zawarima aus feuchten Augen an und seine Lippen bebten, als er leise fragte: „Ist sie von meinem Tod überzeugt?“
Zawarima nickte. „Ich glaube schon. Trotzdem ist sie irritiert und denkt nach wie vor darüber nach, warum dein Körper nicht gerochen hat, zumal du dich nicht hattest waschen können. Ich habe ihr, wie besprochen, gesagt, dass du ein Zauberer warst.“
„Was kann ich nur tun, dass sie getröstet ist?“ Tarmak biss sich auf seine Lippen.
„ Nichts!“ Zawarimas Stimme klang bestimmt. „Untersteh dich, irgendwas in dieser Richtung zu unternehmen! Ich habe mit Rodubert und Herzelind telefoniert. Die werden sie in den nächsten Tagen immer wieder besuchen, dass sie reden kann, auch über Nymus, den die beiden ja kennen. Übrigens ist deine Beerdigung übermorgen, Tarmak. Rodubert wird die Zeremonie leiten. Er versucht auch, einige Magier aus unserer
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