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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Zawarima und Poptlok, von der Zeit bei Rodubert und Herzelind, vom ersten Magiertreffen, von der Beerdigung seines Großvaters, der Verfolgungsjagd danach und von seiner Zeit bei Poptlok. Er verschwieg auch nicht, wie maßlos schockiert er gewesen war, als er nicht mehr hatte leugnen können, dass sein Vater zu den Schwarzmagiern gehörte.
    „ Wenn Poptlok nicht gewesen wäre – ich glaube, ich hätte das alles nicht ausgehalten. Und ebenso war Zawarima für mich ganz wichtig. Sie haben mir auch die letzten Tage sehr geholfen, als ich so hin- und hergerissen war, weil ich nicht gewusst habe, was mit dir passiert“, schloss er seinen Bericht.
    Tarmak saß lange stumm da. Gedankenversunken blickte er vor sich ins Gras, ohne die Hummel wahrzu nehmen, die friedlich von Kleeblume zu Kleeblume zog, um Nektar zu saugen. Schließlich wandte er sich wieder Nymus zu, und seine Augen waren feucht. „Du hast Entsetzliches mitgemacht. Ich habe es geahnt, und es war furchtbar für mich, nichts tun zu können. Ich konnte nur hoffen und wünschen. An dem Tag, als der Oberste die Jagd auf dich beschlossen hatte, habe ich gewünscht, dass Zawarima und Poptlok sich deiner annehmen. Und sie haben mir diesen Wunsch erfüllt, ohne ihn zu kennen. Ist das nicht seltsam?“
     
    Poptlok brachte einiges mit, als er am frühen Nachmittag nach Hause zurückkehrte. „Hier habe ich ein Paar Schuhe und zwei Hosen in deiner Größe erstanden, Tarmak.“
    Er überreichte ihm eine Papiertüte, aus der Tarmak braune Sandalen, eine braune sportliche Hose mit Kordelzug und eine beige, elegantere mit Gürtel hervorholte.
    „Die Hosen sind dir wahrscheinlich immer noch zu weit, aber mit Kordel beziehungsweise Gürtel kannst du sie in der Hüfte festhalten“, grinste Poptlok. Doch gleich wurde er wieder ernst. „Einen schwarzen Turmalin habe ich auch bekommen. Den müssen wir heute Abend zu einem Schutz- und Liebesstein verwandeln, dass die Schwarzmagier dich nicht mehr ergreifen können. Und auch du musst unbedingt auf Nymus' Stein den väterlichen Schutzzauber legen, damit der Junge endlich wieder normal leben und die Schule besuchen kann. A propos Schule: Ich habe die Klassenbucheinträge der letzten eineinhalb Wochen kopiert. Es gibt einiges nachzuholen, Nymus.“
    „ Nein!“, rief Nymus gequält. „Das ist doch jetzt nicht wichtig!“
    „ Doch“, widersprach Poptlok bestimmt und legte die Kopien auf den Tisch. „Es darf nicht sein, dass du das Klassenziel nicht erreichst. In der letzten Mathearbeit hattest du auch nur eine Vier. Und wie war das mit Englisch?“
    „ Musst du mich jetzt daran erinnern?“ Nymus sah beschämt zu Boden.
    „ Deine Mutter hat dich für diese Woche entschuldigt. Als der Mathelehrer das erfahren hat, war er recht beunruhigt und hat sich gefragt, wie du den vielen Stoff schaffen kannst, wenn du zurückkommst. Das gleiche hat sich deine Klassenlehrerin gefragt und ebenso der Lateinlehrer. Dein Deutschlehrer war etwas zuversichtlicher“, berichtete Poptlok.
    „ In Mathe und in Englisch kann ich mit dir arbeiten, Nymus“, bot Tarmak seine Hilfe an. „Am besten ist, du zeigst mir nachher mal dein Mathematikbuch und wir gehen die Themen durch, die dein Lehrer unterrichtet hat, und üben zusammen einige Aufgaben. Danach hilfst du mir bei dem Schutzzauber, den ich lernen soll.“
    „ Also gut“, seufzte Nymus.
    „ Na wunderbar“, freute sich Poptlok. „Und mit mir machst du ab morgen Latein. Aber jetzt brauche ich eine Mütze voll Schlaf. Die Nacht war kurz.“ Damit zog er sich in sein Zimmer zurück.
    Nymus holte seine Schulsachen. Er und sein Vater setzten sich an die Tischgruppe im Burghof und vertieften sich in die Geheimnisse der Mathematik. Nymus sah verstohlen seinen Vater an, während der erklärte. Dessen Schwermut schien wie weggeblasen; er war ganz in seinem Element und seine Augen leuchteten begeistert. Er hatte zweifellos Spaß an der Mathematik. Hier wirkte er kompetent, selbstbewusst, ja sogar stark. Sein schmächtiger Körper war aufgerichtet, die knochigen Schultern erschienen breiter und unterstützten die Gestik der Arme und Hände. Sein ganzer Oberkörper wirkte groß, als ob er darin die Fülle der Mathematik gespeichert hätte, die er nun offenbaren wollte.
    „Alles klar?“ Tarmak blickte forschend auf seinen Sohn.
    „ Äh, Entschuldigung. Ich hab' dir eben nur zugeschaut und nicht zugehört“, bekannte Nymus und wurde rot. „Du warst gerade so anders.“
    „ Wie denn?“
    „ Ich

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