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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Mitnahmezauber zumindest dürfte nicht fehlschlagen.“
    „ Ich habe da ziemlich Bedenken. Und gerade bei Übersee kann so manches schief laufen.“ Tarmak konnte sich noch nicht für den Zauber erwärmen.
    „ Bei einem Flug kann auch viel schief laufen. Die Gefahr, einen Schwarzmagier zu treffen, ist durchaus gegeben. Aber verstehe ich dich richtig, Tarmak? Du willst es morgen wagen, die Schutzmauern hier zu verlassen?“ Poptlok runzelte sorgenvoll die Stirn.
    „ Ich habe keine andere Wahl. Meine Unterschrift muss ich im Amt persönlich leisten.“
    „ Wir werden nachher den Turmalin besprechen. Ich hoffe, er schützt dich morgen schon ausreichend. Du verwendest doch auch noch den Schutzzauber, den du Nymus diktiert hast?“, versicherte sich Poptlok.
    „ Ja. - In anderen Kleidern sehe ich bestimmt so verändert aus, dass mich zumindest auf den ersten Blick niemand erkennt.“ Tarmak gab sich optimistisch.
    Zawarima stand auf, um den Tisch abzuräumen. Tarmak half ihr dabei, während Poptlok und Nymus ein Lagerfeuer vorbereiteten, das bald schön und gleichmäßig brannte. Nachdem sich alle vier um die Flammen versammelt hatten, zog Poptlok den schwarzen Turmalin, den er in ein sauberes Tuch eingeschlagen hatte, aus seiner Hosentasche.
    „Du hast deinen Stein hoffentlich auch da, Nymus?“, erkundigte sich Poptlok.
    Nymus holte ihn hervor.
    „Gut. Dann muss nun jeder von uns den Schutzzauber sprechen. Willst du beginnen, Nymus?“
    Doch der wehrte ab. „Fang du an, Poptlok! Du machst das so schön feierlich. Nach dir tu' ich mir leichter.“
    Poptlok nickte. Er schaute eine Weile ins Feuer, hob dann die Hand, auf deren ausgestreckter Innenfläche der Stein funkelte, und sprach den Zauber.
    Tarmak lief ein Schauder über den Rücken, denn er spürte, welche Kraft von Poptlok ausströmte wie wogendens Wasser, das einen harten Felsen zerbröseln kann. Und diese Kraft ging auf den Stein über. Er begann, daran zu zweifeln, dass er selbst diesen Zauber fertigbrächte.
    Poptlok reichte den Stein an Zawarima weiter. Von der schwebte eher Milde aus, die gerade ihre Macht durch ihre Zartheit entfaltete wie ein linder Maiwind, der Blütenstaub und Samenschirmchen verteilt und so zur Fruchtbarkeit der Schöpfung beiträgt.
    Tarmak schaute sie voller Bewunderung an. Wie gut die beiden Liebeszauber ausführen konnten, etwas, was er verlernt hatte, etwas, was Schwarzmagier nicht beherrschten. Und er war bis gestern einer gewesen!
    Jetzt nahm Nymus den Stein, trat näher ans Feuer und schloss die Augen. Seine Stimme klang hell, als er laut und deutlich sprach, sich völlig in die Worte hineinversenkte und sich ganz in das Geschehen hineinfallen ließ.
    Während Tarmak ihn beobachtete, wurde er von verschiedensten Gefühlen überflutet, die ein regelrechtes Chaos in ihm erzeugten. Tränen stiegen ihm in die Augen. Er wandte sich ab. Weinen war nie erlaubt gewesen, man hatte sich niemals schwach zeigen dürfen, weder bei der Großmutter, die ihn ab der Pubertät aufgezogen hatte, noch bei den Schwarz magiern. Bisher hatte er sich auch immer gut in Zaum halten können. Er verstand nicht, warum ihm das hier nicht mehr gelang.
    Plötzlich spürte er schmale Hände auf seinen Schultern. „Lass die Tränen zu“, sagte Zawarima.
    „Ich fühle mich so unwürdig“, flüsterte Tarmak.
    „ Auch in dir ist der göttliche Funke, der dir deine Würde verleiht.“
    Als das Beben in Tarmaks Schultern abebbte, ließ Zawarima ihre Hände sinken. „Nimm jetzt den Stein aus den Händen deines Sohnes. Er ist ein Liebesstein geworden. Nimm seine Liebe an und nimm unsere Liebe an!“
    Endlich fasste er sich wieder und drehte sich langsam um. Er fing den ängstlichen, verstörten Blick seines Sohnes auf.
    Ein unbeholfenes Lächeln trat auf sein Gesicht. „Danke, Nymus.“ Seine Augen suchten die seiner Beschützer. „Danke, Zawarima, danke, Poptlok.“
    Er empfing den Stein und hielt ihn vorsichtig, wie zartes Glas, in beiden Händen.
    „ Du kannst ihn in der Hosentasche mit dabei haben oder einen Haken hinzaubern und an einem Band um den Hals hängen“, erklärte Nymus. „Und du musst ihn immer wieder mal befühlen und dran denken, dass du beschützt wirst.“
    Tarmak nickte. Dieser kleine, schwarze Stein gehörte zu den größten Geschenken, die er je erhalten hatte. Er wollte ihn an dem Lederband, das er von Cordelia besaß, um den Hals tragen.
    „Hast du den Zauber gelernt, Tarmak?“, fragte Poptlok nach einer Weile. „Nymus

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