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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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entschieden? Es ist mir eine Ehre, Nymus.“ Poptlok deutete eine kleine Verbeugung an.
    „ Danke, Poptlok. Ich hab' mir dich heimlich als Paten gewünscht und bin froh, dass du es machst. Hoffentlich hast du's nicht so schwer mit mir!“, sagte Nymus.
    „ Wir werden schon miteinander klar kommen. Schließlich kennen wir uns bereits eine Weile.“ Poptlok lächelte ihn wohlwollend an.
    „ Kannst du dich schnell umziehen!“, bat Lacrima Nymus. „Ich will die Mädchenkleider nachher gleich waschen, um sie morgen zurückbringen zu können.“
    Nachdem der wieder in seine Hose und sein Hemd geschlüpft war und außerdem den Zauberumhang, der oben aus seiner Tasche herausgeschaut hatte, fröstelnd umgelegt hatte, verabschiedete sie sich. „Ich schicke dir heute noch eine Gedankenbotschaft, Poptlok, ob in der Siedlung bei mir alles in Ordnung ist.“ Sie verschwand im Brunnen, den Stapel Mädchenkleider über dem Arm und die Schuhe in der Hand.
    „Deine Verwandlung zu einem Mädchen war sehr gelungen“, sagte Poptlok, als er ihr nachblickte. „Ich kann mir nicht erklären, wie die Schwarzmagier dich erkennen konnten.“
    „ Ich glaube, die Krähe auf der Fichte, nahe beim Grab, hat mich erkannt“, erwiderte Nymus. „Sie hat mir jedenfalls einmal voll in die Augen geguckt. Und ich glaube, dass sie einen Moment lang gestutzt hat, bevor sie schnell weggeschaut hat.“
    „ Diese Krähe auf der Fichte war sehr seltsam.“ Poptlok zwirbelte sich nachdenklich seine Schnurrbartspitze. „Ich habe mir tatsächlich eingebildet, dass sie geweint hat. Gegen Ende zu – ihr wart schon weg – sind plötzlich zwei andere Krähen auf sie zugeflogen und haben sie mit den Schnäbeln gestoßen. Sie hat sich zunächst heftig gewehrt. Das war ein richtiges Gezeter. Doch dann ist sie mit den beiden davongeflogen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet diese Krähe an eurer Verfolgung schuld sein soll.“
    Als er die Verfolgung erwähnte, fühlte Nymus wieder die Beklemmung und Enge in seine Brust zurückkehren und der Hals tat weh, als würde jemand mit einem Messer darin herumstechen. Um die schrecklichen Bilder abzuschütteln, erkundigte sich Nymus: „Wie war die Beerdigung für euch Magier, die ihr aufpassen musstet? Ich habe nur dich, Rodubert und Herzelind gesehen.“
    „Es waren einige Magier da. Aber du kennst sie noch zu wenig. Auch aus dem Magierkreis Mitte-West waren viele erschienen und haben die Umgebung ebenfalls konzentriert beobachtet. Artar war bei ihnen beliebt. Dass seinem Enkelsohn ausgerechnet bei seiner Beerdigung etwas passierte, wollten sie unter allen Umständen verhindern“, gab Poptlok Auskunft.
    „ Ich kann mich an die Magier dieses Magierkreises kaum erinnern“, gab Nymus zu. „Ich war zu selten mit Großvater dort.“
    „ Und wenn sie schwarz und elegant kommen, sehen sie sowieso verändert aus“, fügte Poptlok hinzu. „Wir hatten den Eindruck, dass keine unmittelbare Gefahr gedroht hat. Offenbar haben die Schwarzmagier wirklich auf das Ende der Beerdigung gewartet. Woran nur haben sie dich erkannt?“
    „ Ich weiß es nicht. Ich finde, ich habe nichts Außergewöhnliches an mir“, meinte Nymus.
    „ Wir werden es schon noch herausfinden. - Komm, wir gehen hoch. Die Sonne ist weg und es wird kühl.“ Poptlok ergriff Nymus' Reisetasche und stieg schon die schmale Treppe hinauf, die in seine hochgelegene Wohnung im Burgfried führte.
    Nymus erhob sich schwerfällig, warf sich den Rucksack über die Schulter und folgte ihm. Seine Beine fühlten sich auf einmal bleiern an und Mattigkeit überfiel ihn derart, dass er Mühe hatte, Poptlok nachzukommen. Endlich hatte er die massive, niedrige Tür aus dunklem Holz erreicht, die in Poptloks Wohnbereich führte.
    „He, Nymus, wo ist deine Kondition geblieben? Du schnaufst ja wie ein Walross!“, neckte Poptlok ihn, während er öffnete.
    Sie betraten einen großen, sechseckigen Raum, der wegen der vielen Schilfmatten auf dem Stein boden und an den Wänden warm und gemütlich aussah. Auf der Schilfmatte über dem Sofa rechts war aus getrockneten Gräsern ein Muster in der Form eines Labyrinths eingearbeitet. Aber Nymus hatte jetzt keinen Blick dafür, sondern nur für das Sofa, auf dem eine zusammengefaltete Wolldecke lag.
    Er ließ seinen Rucksack auf den Boden gleiten, hüllte sich in die Decke und kauerte sich frierend auf das Sofa.
    „Bist du krank?“, fragte ihn Poptlok und schaute ihn mit einem seiner intensiven Blicke an, die

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