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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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könnte man in der Tat seinen entzündeten Hals und das Fieber deuten.“ Zawarima zögerte, ehe sie weitersprach. „Du glaubst also wirklich, dass sein Vater...“ Sie brach ab.
    „ Ja.“ Poptloks Stimme klang auf einmal hart. Dann seufzte er und strich Nymus sanft über den Kopf.
    Nymus fühlte sich geborgen. Er hatte weder Lust noch Kraft, seine Augen zu öffnen und zu signalisieren, dass er wach war. War er überhaupt wach? Oder war diese Situation auch ein Traum? Woher wusste man eigentlich so genau, dass es Wirklichkeit und Traum gab? Vielleicht war das ganze Leben in Wirklichkeit nur ein Traum.
    Seine Gedanken verschwammen wie ein Blutstropfen im See. Er fühlte sich auf einmal leicht und schwebte in einen tiefen Schlaf hinüber, der ruhig und traumlos verlief. Er merkte nicht mehr, dass Poptlok und Zawarima ihm den nassen Zauberumhang samt Hemd und Unterhemd auszogen, um ihm ein frisches T-Shirt anzulegen.
    Als er abermals erwachte, erinnerte er sich schon nach wenigen Augenblicken daran, dass er in Poptloks Burg Zuflucht gefunden hatte. Es war duster im Raum; nur auf dem großen Tisch stand eine Lampe, vor der er Poptlok sitzen sah, den Kopf über ein Schriftstück gebeugt. Noch viele andere Papierbögen lagen auf dem Tisch, teils gestapelt, teils verstreut. Poptlok hielt einen Rotstift in seiner Hand, mit dem er immer wieder etwas auf das Papier kritzelte. 
    Nymus musste lachen bei dem Gedanken, dass dort, an dem kostbaren Eichenholztisch, der Burgherr thronte und, wie es aussah, Klassenarbeiten korrigierte. 
    Poptlok schaute zu ihm herüber. Sein angestrengter Blick entspannte sich etwas und ein Lächeln trat in sein vorher so ernstes Gesicht. „Du bist ja aufgewacht – und kannst schon wieder lachen!“
    „Ich habe gerade gedacht, dass es komisch ist, wenn ein Burgherr Chemiearbeiten korrigiert“, entschuldigte sich Nymus.
    „ Da hast du recht. Ich könnte mir auch was Spannenderes vorstellen, als 33-mal nahezu dieselben Sätze zu lesen“, sagte Poptlok. Er erhob sich, um von der Küchenzeile eine Thermoskanne und ein Trinkgefäß zu holen. Er schenkte ein und reichte Nymus die Tasse. „Es ist allerhöchste Zeit für dich, Flüssigkeit aufzunehmen. Zawarima und ich haben dir vom Abendessen etwas aufgehoben. Hast du Hunger?“
    „ Im Moment nicht.“ Nymus nahm die Tasse. „Ist Zawarima nicht mehr da?“
    „ Nein, sie ist heimgegangen. Sie macht sich Sorgen um ihre Katze, die sie schon seit einer Weile vermisst. Sie hofft, dass die heute Abend nach Hause kommt“, antwortete Poptlok.
    „ Sie hat eine Katze?“
    „ Ja. Katana ist eine ganz besondere Katze, ziemlich klug und an allem interessiert, leider ein bisschen pessimistisch eingestellt. Man kann sich mit ihr trotzdem recht gut unterhalten“, erklärte Poptlok.
    Nymus schaute ihn groß an. Dass man mit den Rabenvögeln reden konnte fast wie mit einem Menschen, hatte ihn schon verwundert. Jetzt wollte ihm Poptlok weismachen, dass es auch Katzen mit Sprachfähigkeit gab?
    „Und ihren Wolf Wölfle hat Zawarima auch schon lange nicht mehr gesehen. Sie hat das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt“, fuhr Poptlok fort.
    „ Eine Katze und ein Wolf?“
    „ Zawarima hat den Wolf aufgezogen, nachdem dessen Mutter erschossen worden war. Katana hat ihr dabei geholfen.“
    Dass Katzen junge Hunde annahmen, hatte Nymus schon gehört, dann würden sie es bei Wölfen wohl auch tun.
    „Eigentlich wäre Zawarima lieber hier geblieben, weil du ja auch ihr Sorgenkind bist. Aber zum Glück traut sie mir zu, dass ich mit dir allein klarkomme“, grinste Poptlok.
    Nymus nippte verlegen an dem noch heißen Tee. Sein Hals tat nur noch ein bisschen weh. Er dachte daran, dass Poptlok bei ihm gesessen war, nachdem er aus seinem fürchterlichen Traum erwacht war, und dessen Gespräch mit Zawarima fiel ihm wieder ein.
    Jetzt wollte er es doch genauer wissen: „Hast du einen Heilzauber ausgeführt?“
    Poptlok setzte sich zu ihm auf den Rand des Sofas. „Nur einen kleinen. Ich kann ja nicht zuschauen, wenn dein Hals dichtmacht und du keine Luft mehr bekommst. Aber den Rest musst du selbst erledigen.“
    „Woher hast du überhaupt von meinen Halsschmerzen gewusst?“, fragte Nymus.
    „ Ich verstehe viele Sprachen, die Sprache der Tiere und der Pflanzen, des Wassers und des Wetters und auch die Sprache der Menschen und ihres körperlichen Ausdrucks “, erwiderte Poptlok.
    Nymus' Augen weiteten sich. Er starrte Poptlok bewundernd an. Deshalb also konnte er

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