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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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erblickte. Er hatte schon befürchtet, dass er vor lauter Zappeligkeit nicht mehr sensibel genug wäre.
    Jetzt sprach er den Öffnungszauber:
     
    „Sonne, Mond und Sterne,
    Poptlok in der Ferne,
    willst du eine Botschaft bringen,
    lass die Sätze zu mir dringen!
    Ich bin offen für dein Wort,
    sprich es aus an deinem Ort!“
     
    Er hielt die Luft an und lauschte.
    Nichts.
    Machte er etwas falsch? Musste er sich Poptlok genauer vorstellen? Sich vielleicht eine Situation ins Gedächtnis rufen, in der er Poptlok erlebt hatte? Er besann sich darauf, wie der vorhin auf dem Sofa bei ihm gesessen war; er sah dessen nachdenklichen Blick, dessen himmelblaue Augen, wie sie voller Zuneigung auf ihm geruht hatten, dessen rotblonden Haarkranz um die blaue Glatze, dessen rotblonden Schnurrbart, dessen verhaltenes Lächeln, dessen starke Arme, dessen riesige Hände, dessen breiten, muskulösen und doch schlanken Körper.
    Auf einmal hörte er etwas. Nein, es war kein Hören mit den Ohren, sondern der Klang war tief in ihm drinnen zu vernehmen.
    „ Keine Sorge, Nymus, ich kann dein Gehirn nicht belauschen. Ich höre nur, was du bewusst als Botschaft in deinem Kopf formulierst.“ Die Nachricht kam eindeutig von Poptlok.
    Nun war er, Nymus, dran, seine Botschaft auszusenden. Voll Freude rief er in seinen Gedanken: „Das ist ja klasse, ich hör' dich wirklich. Und du? Kannst du mich verstehen?“
    „Na klar!“, war die fröhliche Antwort. „Wenn du willst, kannst du dich nun wieder verschließen. Du kannst aber auch geöffnet bleiben. Dann können wir uns etwa einen Tag lang, also 24 Stunden, problemlos miteinander verbinden, ohne immer wieder den Zauber von neuem sprechen zu müssen. Allerdings solltest du die Verknüpfung doch trennen, damit wir noch ein bisschen üben können. Du sollst nämlich jetzt mich anpeilen.“
    „ In Ordnung. Äh, wie geht der Verschlusszauber?“ Siedendheiß fiel Nymus ein, dass er vergessen hatte, den zu lernen.
    „ Ganz einfach“, vernahm er Poptlok. „'Lebe wohl, ich bin in mir, lebe wohl, sei du in dir'. Dabei musst du dich auf deinen Bauchnabel konzentrieren.“
    Nymus tat wie geheißen. Als er testete, ob er noch Kontakt zu Poptlok hatte, stellte er fest, dass der wirklich beendet war. Nun sprach er den Sendezauber:
     
    „ Sonne, Mond und Sterne,
    ich rufe in die Ferne.
    Höre Poptlok du mein Wort,
    seist du auch am fernsten Ort!“
     
    Er stellte sich Poptlok abermals so vor wie vorhin. Und schon nach wenigen Sekunden erhielt er Antwort.
    „Hervorragend, Nymus. Ich hätte nicht gedacht, dass du so begabt bist und der Zauber sofort klappt“, lobte ihn Poptlok. „Lass uns trotzdem noch ein paar Mal üben.“
    Nach drei Durchgängen war Poptlok zufrieden. „Lass dich jetzt am besten auf Empfang“, riet er Nymus. „Ich tu' das natürlich auch. Dann sind wir heute Nacht und den ganzen Tag morgen miteinander verbunden. Wenn du wieder schlecht träumst und mich brauchst, kannst du mich sogleich rufen.“
     
    Als es Zeit war, schlafen zu gehen, half Poptlok Nymus die steile Leiter nach oben, denn Nymus war noch etwas unsicher auf den Beinen. Das Stockwerk über dem Wohnraum war in zwei kleine und ein großes Zimmer aufgeteilt. Außerdem gab es da noch ein Bad.
    Nymus bekam das kleine Zimmer, das dem großen gegenüberlag, in dem Poptlok schlief.
    Die Einrichtung in Nymus' Zimmer war die eines Jugendzimmers: Schilfmatten auf dem Boden, ein Schreibtisch aus hellem Holz und ein Stuhl an der Fensterwand, ein großes, aber leeres Regal an der, von der Tür aus gesehen, linken Wand, ein Schrank an der Türwand und ein helles Holzbett an der rechten Wand.  Als wärmende Unterlage hatte Poptlok ein dickes Wollunterbett über die Matratze gebreitet. Obendrauf hatte er ein mit einem blauweiß karierten Bezug versehenes Oberbett mit dazugehörigem Kissen geworfen. Eine zusätzliche, helle Wolldecke sollte bei Kälte für angenehme Wärme sorgen.
    „Das war meine Zimmereinrichtung, als ich in deinem Alter war“, erklärte Poptlok, nachdem er Nymus' Rucksack neben dem Tisch verstaut hatte. „Du kannst die Tür auflassen. Ich lass' meine auch auf. Dann sind wir zusätzlich noch in Rufkontakt, falls du Hilfe benötigst.“ Er platzierte die Thermosflasche mit dem frisch gekochten Tee neben der Liegestatt.
    „ Danke.“ Nymus hockte sich auf das Bett und seufzte. „Ich möchte nicht schlafen. Ich fürchte mich so davor.“
    „ Ja, das verstehe ich.“
    „ Was kann ich denn gegen diese

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