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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Weg durch den Felsen, vorbei an den Verliesen, bis er ihn in einer Kerkerzelle gefunden hatte.
    Auch dieser Traum entspreche der Wirklichkeit, sagte sein Vater. „Nach der Beerdigung war ich widerspenstig und wollte nicht brav mit meinen zwei Wächtern zurückkehren. Deshalb hat der Oberste mich zu einer Woche Kerkerhaft verdonnert. Mir ist es gleichgültig. So habe ich wenigstens eine Woche lang meine Ruhe vor ihnen – sofern sie dich nicht finden.“
    „Du sagst, du warst auf der Beerdigung. Warum bist du hingegangen?“, wollte Nymus wissen.
    „ Der Oberste hat behauptet, Schwarzmagier hätten Artar umgebracht. Damit ich das auch glaube, sollte ich an der Beerdigung teilnehmen. In Wirklichkeit wollten sie nur, dass ich durch irgendeine Regung verrate, ob du da bist und wo du steckst. Das war ziemlich idiotisch, denn bis gestern hatte ich keine Ahnung, wie du aussiehst, ja nicht einmal deinen Namen hat mir Cordelia verraten“, erzählte der Vater.
    „ Was?“, rief Nymus. „Du hast genauso wenig über mich gewusst wie ich über dich?“
    „ Cordelia hatte panische Angst, dass wir in Gefahr gerieten, wenn wir etwas übereinander wüssten.  Und irgendwie hat sie ja auch recht“, antwortete der Vater. „Deinen Namen habe ich auf dem Band gelesen, das von dem Blumenkranz herabhing. Und dann habe ich Lacrima Kux-Luktor entdeckt und neben ihr ein hübsches Mädchen. Als ich deren Augen gesehen habe, war mir klar, dass du das sein musst, mädchenhaft getarnt. Es war beinahe so, als würde ich in einem Spiegel meine eigene Augenpartie betrachten. Die Form und die Farbe sind ganz gleich, und auch deine Augenbrauen sind schon stark ausgeprägt, wenngleich sie natürlich noch nicht so dunkel und kräftig sind wie bei mir. Später habe ich dich von hinten gesehen. Da war jeder Zweifel weggewischt. Der Wirbel gleicht dem meinen. Und daran haben dich auch die anderen Schwarzmagier erkannt.“
    „ An dem Wirbel? Dann hatte unsere Freundin also doch recht, als sie ihn unbedingt überdecken wollte. Es ist ihr nicht gelungen. Aber noch was anderes: Sie bestrafen dich so hart, weil du die beiden Zauberflüche gelöst hast“, fuhr Nymus fort. „Warum hast du das getan?“
    „ Weil sie absolut bescheuert waren, ohne jeden Sinn. Was haben die Schwarzmagier davon, wenn eine Witwe keinen Kontakt zu anderen Hexen und Zauberern aufnehmen kann? Und was haben sie davon, wenn sie jede Liebesbeziehung eines Menschen zu einem Partner verhindern? Nichts!“, erboste sich der Vater von Neuem.
    „ Aber sie waren doch so schön fies!“, sagte Nymus lauernd.
    „ Hieronymus, wofür hältst du mich! Ich bin kein Sadist, dem es Spaß macht, andere zu peinigen!“, kam die erschrockene Antwort des Vaters.
    „ Dann ist es ja gut“, atmete Nymus auf. „Was mich jetzt noch furchtbar zapplig macht, ist die Angst um meine Mutter. Wenn die Schwarzmagier mich nicht schnappen, könnten sie doch Mutter als Ersatz für mich wählen.“
    „ Daran habe ich auch schon gedacht“, erwiderte der Vater. „Ich habe sie vor einiger Zeit getroffen und einen alten Schutzzauber über sie gesprochen, nachdem ich den gefunden und als sehr effektiv erkannt hatte. Ich hatte sie gebeten, ihn auch über dich sprechen zu dürfen. Aber sie wollte nicht, dass ich dich sehe und nicht, dass du mich kennen lernst. Sie hat behauptet, Artar passe auf dich auf. Ich vermute, dass dieser alte Schutzzauber bei ihr wirkt. Außerdem habe ich auf der Beerdigung den Eindruck gewonnen, dass es da noch einen weiteren, geheimnisvollen Schutz für sie gibt. Um Cordelia mache ich mir bei weitem nicht so viele Sorgen wie um dich. - Hieronymus, ich möchte gern, dass du diesen alten Schutzzauber lernst. Kannst du mitschreiben, wenn ich ihn dir diktiere?“
    „ Im Moment nicht. Ich liege im Bett und kann nicht aufstehen, weil ich krank bin. Aber morgen geht es mir bestimmt besser. Können wir uns dann wieder verbinden? Dann habe ich auch Papier und einen Stift bei mir“, schlug Nymus vor. „Aber sag mal, wie kommt es überhaupt, dass du den Gedankenbotschaftszauber kennst? Warst du auch auf dem Magiertreffen am Samstag?“
    „ Magiertreffen? Nein!“ Der Vater lachte bitter. „Ich werde hier auf dem Schloss festgehalten. Ich kann mich nirgends mehr hinbewegen, außer der Oberste erlaubt es ausdrücklich. Den Zauber habe ich in einem uralten Buch gefunden. Er ist relativ kompliziert. Dazu kommt, dass er in einer antiken Sprache vorliegt, die wir heute nicht mehr benutzen, und

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