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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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er genauso in die Sache hineingeschlittert wie mein Vater damals, und kommt nicht mehr heraus. Denn: Einmal Schwarzmagier – immer Schwarzmagier.“
    „Ich kann das nicht glauben“, wehrte Zawarima ab. „Es kann nicht sein, dass man wegen eines Fehlers in der Vergangenheit auf immer verdammt ist!“
    „ Du weißt ja, wie es bei meinem Vater ausgegangen ist“, entgegnete Poptlok.
    „ Es muss doch noch eine andere Lösung geben!“, beharrte Zawarima.
    „ Ich wünschte ihm, dass er eine fände! Doch ich weiß von keinem, der da lebend rausgekommen wäre.“ Poptloks Stimme klang müde. „Du weißt seinen Namen übrigens auch nicht?“
    „ Nein, er hat ihn nicht gesagt.“
    Nymus wurde heiß. Was die beiden da beredeten, entsprach seinen Träumen. In denen hatte er seinen Vater allerdings aus einer anderen Perspektive gesehen. Es tröstete ihn, dass sie seinen Vater gar nicht negativ einschätzten, sondern im Gegenteil als verantwortungsbewussten Menschen, der gehässige Zauber ablehnte und einen Weg aus der Schwarzmagie suchte.
    Jetzt ärgerte er sich, dass er heute Morgen seinem Vater nicht mehr hatte zuhören wollen. Der hätte ihm so manches erklären können, und Nymus wäre vielleicht nicht in den Regen hinausgerannt und nicht wieder krank geworden. Andererseits hätte er ihm nichts geglaubt, da er noch nicht hatte wahrhaben wollen, dass der andere wirklich sein Vater war und nicht ein spionierender Schwarzmagier. Er wünschte sich, dass sein Vater jetzt hier wäre und er mit ihm reden und die Sache endlich klären könnte. Da fiel ihm ein, dass er sich für ihn gar nicht verschlossen hatte, das hieße, dass er noch mit ihm verbunden war – falls sein Vater noch offen für ihn war. Sein Herz klopfte heftig, als er beschloss, ihn anzusprechen.
    Vorsichtig dachte er: „Vater? Bist du noch da?“
    Freudige Überraschung schwang in der Stimme, die er jetzt vernahm. „Hieronymus!“
    „ Es tut mir leid, dass ich heute früh einfach davongelaufen bin. Es war für mich so schrecklich, dass ich einen Vater hab', der Schwarzmagier ist. Ich hab' das nicht ausgehalten. Aber ich hätte dir zuhören müssen!“, entschuldigte sich Nymus mit stockenden Worten.
    „ Als mir klar geworden ist, dass du es nicht gewusst hast, habe ich dich schon verstanden“, kam die Antwort. „Ich war natürlich sehr traurig, weil ich mich schon seit zwölf Jahren danach sehne, mit dir, meinem Sohn, wenigstens ein Minimum an Kontakt zu haben. Was war das für eine freudige Überraschung, als du die Verbindung hergestellt hast! Wir haben endlich miteinander gesprochen! Und dann ist alles schief gelaufen. Aber jetzt bist du ja, zum Glück, wieder da.“
    „ Eigentlich kann ich gar nicht wissen, wie du aussiehst. Doch ich habe Träume gehabt, in denen ich dich erlebt habe, und mir ist jetzt klar, dass du wirklich so ausschauen musst, sonst hätte der Gedankenbotschaftszauber nicht geklappt“, erzählte Nymus. „Ich möchte jetzt erfahren, ob auch alles andere von meinen Träumen stimmt. Darf ich dich fragen?“
    „ Selbstverständlich! Ich bin neugierig, was du geträumt hast.“
    Nymus erzählte von dem Traum, als er durch den Nebel in den Schlosshof gelangte, und von einem Schwarzmagier, in dem er später seinen Vater erkannte, die Weisung erhielt, zurückzuweichen.
    Sein Vater bestätigte ihm, dass der Schlosshof den geschilderten Anblick bot, und dass der Nebel wie selbstverständlich dazu gehörte.
    Nymus ging zum zweiten Traum über, beschrieb den quadratischen Saal, die acht in rotes Tuch eingehüllten Leichen, den Obersten und das folgende Verhör.
    Sein Vater seufzte: „Dann weißt du ja bestens Bescheid. Ganz ähnlich war es.“
    „ Ich glaube, ich weiß auch, was der zweite Teil deiner Strafe ist“, fuhr Nymus fort.
    „ Hast du noch mehr geträumt?“
    „ Ja, ja!“ Und Nymus erzählte davon, wie er gehängt werden sollte.
    Sein Vater schwieg lange. Endlich schien er sich gefangen zu haben. „Das ist genau das, was dir droht, wenn sie dich erwischen. Mein Sohn soll vor meinen Augen – sterben.“ Das letzte Wort ging in einem Schluchzen unter. „Das wäre das Schlimmste, was sie dir und mir antun könnten. Hieronymus, bist du in Sicherheit? Ich habe mitbekommen, dass sie dich gestern verfolgt haben. Aber da muss auf Seiten der Schwarzmagier was gänzlich daneben gegangen sein.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher. - Doch lass dir den Traum erzählen, den ich letzte Nacht hatte!“ Nymus schilderte seinen

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