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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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zu.
    „Ich bleibe jetzt hier und bereite meinen Unterricht für morgen vor. Ich muss außerdem noch einen Artikel für eine Fachzeitschrift fertig schreiben. Falls du mich brauchst, kannst du mich jederzeit rufen.“ Damit nahm Poptlok wieder an dem großen Tisch Platz und breitete sein Arbeitsmaterial aus.
    Nymus schloss die Augen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Fieber, das schnell anstieg, benebelte seinen Kopf. Trotz Wärmflasche und Bettdecke fror er erbärmlich. Außerdem kämpfte er gegen einen andauernden Hustreiz und verlor.
    Als Zawarima am Abend kam, fand sie einen hustenden, schniefenden Jungen vor, der von einem  Fiebertraum in den anderen kippte.
    Nymus hörte, dass sie mit Poptlok flüsterte. Aber die beiden waren für ihn so unendlich weit weg, dass er nichts verstand. Nur ein Satz von Poptlok drang in sein Bewusstsein: „Ich komme an ihn nicht ran.“
    Das tat ihm weh. Bestimmt glaubte Poptlok, dass er kein Vertrauen zu ihm hatte. Aber das stimmte nicht. Wie gern hätte Nymus mit ihm über alles gesprochen! Warum nur schaffte er das nicht? Er wollte Poptlok rufen, aber sein Hals war so dicht geworden, dass kein Ton mehr herauskam. Er versank in einem nächsten wirren Traum.
    Als er wieder erwachte und klarer bei Bewusstsein war, fand er sich in seinem Bett eine Etage höher wieder. Es war dunkel. Nur aus Poptloks Zimmer fiel ein vorsichtiger Lichtschein über den Flur zu ihm her. Zawarima war da geblieben. Er hörte die beiden miteinander reden und ohne es zu wollen, wurde er zum Lauscher.
    Zawarima sagte gerade: „Dieser Schwarzmagier, der bei unserem Kampf überlebt hat, geht mir nicht mehr aus dem Kopf.“
    „ Mir auch nicht“, antwortete Poptlok. „Als ich ihn genauer zu Gesicht bekam, hatte ich das Gefühl, dass er mich an jemanden erinnert.“
    „ Und dieser Jemand ist Nymus, nicht wahr?“, fragte Zawarima.
    „ Ja. Aber mir ist erst viel später, eigentlich erst auf der Beerdigung, gekommen, dass die Augenpartie von Nymus die gleiche ist wie bei jenem – zwar noch nicht mit so stark ausgeprägten, aber doch auffälligen Brauen“, fuhr Poptlok fort. „Da kam noch ein weiteres gemeinsames Merkmal hinzu: Beide haben diesen seltsamen Wirbel auf der linken unteren Hinterkopfseite. Den habe ich bei Nymus erst dort wahrgenommen.“
    „ Genau. Diese Gemeinsamkeiten habe ich auch bemerkt“, stimmte Zawarima zu.
    „ Ich bilde mir ein, dass jener Schwarzmagier sogar auf der Beerdigung war: Diese seltsame Krähe, von der ich dir schon erzählt habe, hatte an der entsprechenden Stelle ihre Federchen leicht gewirbelt“, erzählte Poptlok.
    „ Das ist ja interessant. Ich frage mich, welche Rolle jener bei der Entführungsabsicht spielt“, war wieder Zawarima zu vernehmen. „Glaubst du, dass Nymus weiß, wer sein Vater ist?“
    „ Ich bin mir ziemlich sicher, dass er zumindest weiß, dass der Schwarzmagier ist. Und das schon seit ein paar Tagen. Er leugnet es nur noch“, erwiderte Poptlok.
    „ Und solange er sich dagegen wehrt und darüber schweigt, kann er nicht gesund werden“, ergänzte Zawarima. Nach einer Pause fuhr sie fort: „Bei jenem Mann habe ich mich damals gefragt, was er überhaupt bei den Schwarzmagiern sucht. Denn er unterschied sich doch sehr von ihnen. Hätten wir in einem anderen Zusammenhang mit ihm zu tun gehabt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass er etwas mit Schwarzmagie am Hut haben könnte.“
    „ Ja“, gab ihr Poptlok Recht. „Er hat korrekt und verantwortungsbewusst gewirkt. Obwohl er sehr müde war, hat er doch wie selbstverständlich dafür gesorgt, dass seine toten Kameraden geborgen wurden. Als er die beiden Zauber von uns genommen hat, hat er nicht gefeilscht oder versucht, uns zu hintergehen. Er ist damit sehr sachlich umgegangen und hat wohl genau erwogen, inwieweit diese Zauber für seine Gruppe wirklich wichtig waren. Viele Schwarzmagier kosten es aus, andere mit gemeinen Zaubern zu plagen. Er schien aber einer zu sein, für den die Gemeinheit kein Kriterium für einen Zauber ist. Ich hatte sogar den Eindruck, dass er diese Zauber, die auf uns lasteten, wegen ihrer Gemeinheit so dumm fand, dass es ihm fast peinlich war, damit überhaupt zu tun haben zu müssen.“
    „ Genau. Ohne langes Gerede hat er euch sofort davon befreit“, erinnerte sich Zawarima. „Auf seinem Gesicht lag eine große Traurigkeit, die mit den Ereignissen nichts zu tun gehabt hat, sondern viel tiefer saß.“
    Poptlok seufzte: „Wahrscheinlich ist

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