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Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und das Tor des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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Zawarima erneut den Platz auf ihrem Hocker einnahm. Poptlok wählte einen Besucherstuhl, den er verkehrt herum hinstellte, sodass seine starken, rotblond behaarten Arme, die aus den nach hinten geschlagenen Ärmeln seines sportlichen, weißen Hemdes herausschauten, auf der Lehne ruhten.
    Zawarima unterrichtete ihren Verlobten kurz, was sich am Nachmittag und Abend bei Nymus zugetragen hatte und in was für einer gefährlichen Situation der steckte.
    „ Zuerst Andreas und jetzt du.“ Poptlok strich sich nachdenklich seinen rotblonden Schnurrbart, den er sich vor kurzem hatte wachsen lassen.
    „ Andreas ist wieder zu Hause“, informierte Nymus den Lehrer.
    „ Aha. Hatten sie den Falschen entführt? Wenigstens haben sie ihn nicht umgebracht. Das wäre auch zu auffällig gewesen. Mit einer Leiche bekommen sie die Polizei auf den Hals, und das ist etwas, was sie unbedingt vermeiden möchten. Nur kein Aufsehen erregen; das ist ihr oberstes Prinzip. Sie agieren im Verborgenen und kommen am liebsten durch die Hintertür. Andreas wird sich wohl an nichts mehr erinnern können. Mit einem Vergessenszauber belegt, kann er genauso wenig ausplaudern wie eine Leiche. - Was wollen sie von dir? Hast du eine Ahnung?“
    „ Nein, überhaupt keine“, erwiderte Nymus.
    „ Kann die Entführung etwas mit deinem Großvater zu tun haben? Hat er bei dir von ihnen gesprochen?“, erkundigte sich Poptlok.
    „ Nein. Nie. Ich hab' gar nicht gewusst, dass es die Schwarzmagier wirklich gibt.“
    „ Und deine Eltern haben dir ebenfalls nie etwas über diese üble Magierspezies erzählt?“, fragte Poptlok ungläubig.
    Nymus schüttelte den Kopf. „Meine Mutter ist keine richtige Hexe. Sie wollte nie, dass ich etwas mit Magie zu tun habe. Sie hat meinen Großvater immer gebremst, wenn er mich zum Magierkreis mitnehmen wollte.“
    „Und dein Vater?“, bohrte Poptlok.
    Nymus schluckte. Seine Lippen bebten, als er leise sagte: „Ich habe keinen.“
    Poptlok war hartnäckig: „Was ist mit ihm? Ist er gestorben?“
    „ Meine Mutter spricht nicht über ihn. Niemand außer ihr weiß, wer er ist oder war.“ Nymus presste die Lippen aufeinander.
    Poptloks intensiver, forschender Blick wurde weich. Seine himmelblauen Augen sahen Nymus mitfühlend an, als er sagte: „Du hast es nicht leicht. So ein Geheimnis kann ziemlich schwer auf einer Familie lasten. Und Geheimnisse sind immer verdächtig. Wir müssen den Grund für die Entführungsabsicht herausfinden. Ich denke, deine Mutter kann da am ehesten weiterhelfen. - Ach übrigens die Krähen: Ist dir klar, warum ich heute Morgen deine Beobachtung der Krähen so wichtig fand?“
    Nymus verneinte und hob erwartungsvoll den Blick.
    „ Schwarzmagier können sich in Krähen verwandeln. So können sie weit mehr ausspionieren als in der menschlichen Gestalt. Zaubern können sie dann allerdings nicht. Dazu müssen sie zuerst wieder  Menschen werden“, erläuterte Poptlok.
    „ Manuela und ich hatten sie auch schon als Spione in Verdacht. Aber auf die Idee, dass sie verwandelte Menschen sind, wären wir nie gekommen.“ Dann erinnerte sich Nymus plötzlich an  die Krähe an seinem Fenster. „Als ich heute Nachmittag das Fenster in meinem Zimmer aufgemacht hab', ist eine Krähe von meinem Fensterbrett davongeflogen.“
    „ Wenn sie einen Ring um den linken Fuß hatte, war sie ein Schwarzmagier“, erklärte Poptlok.
    Aber darauf hatte Nymus nicht geachtet. „Was für eine Funktion hat der Ring?“
    „Mit seiner Hilfe können sich die Schwarzmagier Nachrichten über Standorte und Richtungen übermitteln.“
    „ Die sind ja gut ausgerüstet! Wenn einem mehrere auf den Fersen sind, hat man gar keine Chance, ihnen zu entkommen.“ Nymus dachte an seine eigene Situation. „Was soll ich jetzt machen?“, fragte er ratlos, wobei seine Lippen schon wieder zu beben begannen und die Mundwinkel sich senkten. „Wie soll ich denn jetzt heimkommen? Wenn ich nach Hause radle, schnappen sie mich.“
    „ Du kannst unmöglich heimgehen! Auch in eurer Wohnung bist du nicht sicher.“ Poptlok rieb sich nachdenklich die Stirn. „Wir werden dich wohl eine Weile verstecken müssen. Wichtig ist, in dieser Zeit zu klären, was die Entführer von dir wollen.“ 
    „ Vielleicht sollten wir jemanden des Ältestenrates informieren“, schlug Zawarima vor. „Nymus' Großvater war doch heute Morgen bei einem der Mitglieder. Du weißt nicht zufällig, bei wem, Nymus? Nein? Möglicherweise hat dein Großvater etwas

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