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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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doch in unserem Haus unter der Obhut meines Frauchens und meiner Wenigkeit aufgewachsen. Hast du denn vergessen, wie mein Frauchen dich auf ihren Armen zu sich nach Hause getragen hat, nachdem der Jäger deine Mutter erschossen hatte? Na also!“
    „Äh. Ich weiß immer noch nicht, was diese Geschichte mit dem Fleisch zu tun haben soll.“
    Jetzt mischte sich die Eule, die Katze unterstützend, ein: „Du besuchst doch noch ab und zu die Hexe? Nennst du sie nicht auch gelegentlich liebevoll 'Frauchen'? Ja, hast du nicht sogar das Gefühl, sie beschützen zu müssen, wenn ihr Gefahr drohen sollte?“
    „Ja, doch.“
    „Na also“, freute sich die Eule. „Jetzt hast du's realisiert, sprich geschnallt.“
    „Äh, nein.“
    Die Katze und die Eule stießen einen langgezogenen Laut aus; sie konnten es nicht fassen, dass der Wolf einfach nichts verstand.
    „Das gibt's doch nicht“, stöhnte die Katze. „Du bist aber begriffsstutzig!“
    Der Wolf schaute verwirrt von der Katze zur Eule und wieder zurück. „Was kapier' ich nicht?“
    Die Eule antwortete nachsichtig, als würde sie einem kleinen Kind geduldig etwas erklären: „Also,
    wenn der Zauberer der Hexe nachstellt, muss er die Wesen aus ihrem Umkreis eliminieren, also entfernen, die die Hexe beschützen.“
    „Aha. Wie will er das machen?“ Der Wolf sah sie neugierig an und schleckte abermals über seine Schnauze.
    „Na zum Beispiel, indem er vergiftetes Fleisch von einem Eichenast herunterwirft. Wenn der gute Wolf es gefressen hat, stirbt er, und die Hexe hat einen Beschützer weniger. Klar?“
    „Ja, echt?“
    „Ja, echt!“, pflichtete die Katze der Eule bei und verdrehte die Augen.
    „Was diskutiert ihr denn da so heftig?“, sagte plötzlich ein dünnes, feines Stimmchen. Es gehörte zu der Schnecke, die inzwischen schleimspurlegend herangekrochen war. „Oh, da ist aber ein schöner, großer Brocken Fleisch. Wem gehört der denn?“ Sie richtete ihre Fühleraugen auf den quaderförmigen Gegenstand.
    „Mir“, sagte der Wolf schnell. „Ich habe es als erster gefunden.“
    „Aber wir glauben, dass es vergiftet ist“, erklärte die Katze.
    „Vergiftet? Das lässt sich leicht feststellen.“ Die Schnecke kroch auf das Fleisch und begutachtete es genau. Dabei fispelte sie: „Ein bisschen Fingerhut, ein bisschen Eisenkraut, ein bisschen Schöllkraut. Alles ganz ungesund.“
     
    Die anderen drei Tiere beobachteten sie gespannt. Als die Schnecke wieder herabgerutscht war, tat sie ihr Ergebnis kund: „Also, mit Fingerhut und Eisenkraut kann man sehr leicht Menschen und Tiere töten. Ich würde mich vor dem Fleisch hüten.“ Damit glitt sie auf ihrem Schleim ihren vorher eingeschlagenen Weg weiter.
    „Da haben wir's“, sagte die Eule. „Die Schnecke hat genau unseren Verdacht bestätigt.“
    Traurig ließ der Wolf die Ohren hängen. „Ich hab' mich schon so drauf gefreut!“
    Auch die Katze und die Eule schauten das Fleischstück wehmütig an.
    „Aber ein kliztekleines Stück macht doch bestimmt nichts“, meinte der Wolf, dem der Speichel immer stärker aus dem Maul troff. „Nur mal daran schlecken!“
    Die Katze fuhr sich mit der Zunge über ihr rosa Näschen. Allen dreien fiel es schwer, ihre Begierde zu zügeln. Sie umkreisten den Brocken.
    Regine konnte das nicht mehr mitansehen. Wegen eines Stückes Fleisch setzte man doch nicht sein Leben aufs Spiel! „He, ihr drei!“, rief sie, „könnt ihr denn nicht selbst für euch sorgen? Wollt ihr es wirklich riskieren zu sterben?“
    Die drei Tiere schraken auf. Sie starrten Regine an, die aus dem Schatten der Buche heraustrat, von Karli begleitet.
    „Ach, euch hab' ich ja ganz vergessen!“, rief der Wolf. „Euch hab' ich vorhin schon gesehen. Ihr wart ganz plötzlich da. Wer seid ihr und woher kommt ihr?“
    „Wir sind Regine und Karli“, stellte Karli sie beide vor. „Wir wissen nicht, wie wir hierher gekommen sind, denn vorhin haben wir noch in Regines Zimmer gemalt.“
    „Das ist wirklich seltsam“, wunderte sich die Eule. „Ich heiße Euloga, das ist Wölfle, der Wolf, und die Katze heißt Katana.“
    „Ich freue mich, euch kennenzulernen“, sagte Regine höflich. „Ich habe noch nie mit Tieren gesprochen. Ich bin erstaunt, dass ihr in unserer Sprache reden könnt.“
    Euloga brach in schallendes Gelächter aus. „Das Erstaunen liegt eher auf unserer Seite. Nicht wir sprechen eure Sprache, sondern ihr unsere. Diese Fähigkeit haben eigentlich nur Hexen und Zauberer, und von

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