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Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)

Titel: Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Heßmann-Ziegler
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weiß glänzende Linie entstehen.
    „Igitt! Die sieht total echt aus!“, ekelte sich Regine.
    „Unser Wald ist so dunkel. Wir brauchen noch einen Mond.“ Schon zückte Karli sein Malwerkzeug.
    „Mach ihn groß, sonst fürchte ich mich“, bat Regine, die spürte, wie unversehens Beklemmung in ihr hochstieg. Sie musste an ihren Traum von heute Morgen denken. Sie stellte schaudernd ihren Pinsel ins Wasserglas. Karli tat es ihr gleich. Auch er wurde auf einmal sehr ernst. Es roch plötzlich nach feuchtem Buchenholz und Moos. Der Wind rauschte durch die Bäume. Ein Käuzchen rief. Steine knirschten unter den gleichmäßigen Schritten eines Menschen. Eine Katze miaute.

     

Giftbrocken
    „ Wo sind wir?“, wisperte Regine. Ein Schauder lief ihr über den Rücken.
    „Ich glaube, wir sind in dem Bild, das wir gemalt haben“, flüsterte Karli zurück, wobei er sein aufgeregtes Atmen nicht verbergen konnte. „Komm einen Schritt zurück in den Baumschatten!“
    Er zog Regine aus dem Licht des noch nicht ganz vollen Mondes unter eine Buche, wo die stechenden Wolfsaugen sie nicht so leicht sehen konnten. Denn er hatte sehr wohl den Blick bemerkt, den das Tier auf sie geworfen hatte. Dessen Augen folgten ihnen nicht. Sie richteten sich vielmehr nach oben auf den Zauberer, der sich auf seinem Eichenast notdürftig hinter Zweigen versteckte, deren Knospen erst vor kurzem aufgesprungen waren. Sein hoher, spitzer Zaubererhut stach in den Nachthimmel, der hier und da sternengesprenkelt durch das Baumdach lugte. Auch der Mann auf dem Ast war auf Beobachtungsposten: Seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt der Hexe. Keine ihrer Bewegungen schien ihm zu entgehen. Diese wiederum war ganz auf ihren Weg konzentriert. Sie atmete gleichmäßig, um mit der Anstrengung, die ihr ihr schwerer Rucksack aufbürdete, klarzukommen. Was mochte der enthalten, dass er gar so bleiern auf ihre schmalen Schultern drückte? Einige schwarz glänzende Haarsträhnen hatten sich befreit, waren unter dem Kopftuch hervorgerutscht und hingen ihr wirr ins Gesicht, so dass man es nicht erkennen konnte.
    Als sie aus dem Blickfeld verschwunden war und ihre Schritte verhallt waren, bewegte sich der Zauberer. Er spähte vorsichtig zum Wolf hinüber. Der fühlte die Augen des Mannes auf sich gerichtet und zog sich rasch ins dichte Gebüsch am Weg zurück. Jetzt packte der Zauberer etwas aus. Obwohl er es sehr langsam und bedächtig tat, knisterte es doch leise. Der Kopf des Wolfes spitzte mit hoch aufgerichteten Lauscherohren wieder zwischen den Blättern hervor. Die Nase zuckte und schnupperte. Auf einmal machte es Plopp, und am Wegrand unter der Eiche lag ein dunkler, quaderförmiger Gegenstand in der Größe eines dicken Buches. Dann raschelte es in dem Baum. Der Zauberer war aufgestanden, hatte seine Arme ausgebreitet, wobei sein Mantelumhang im Mond geheimnisvoll schimmerte, und bewegte sie nun sachte auf und ab. Er ging ein wenig in die Knie, stieß sich ab und schwebte wie ein Adler zwischen den Bäumen davon.
    Sofort raste der Wolf wie ein Blitz zu dem quaderförmigen Gegenstand. Aber auch die Eule wollte wissen, was da lag. Im Sturzflug eilte sie so schnell herbei, dass sie fast stolperte, als sie auf dem Boden aufsetzte. Die schwarze Katze der Hexe war umgekehrt. Sie jagte mit Riesensprüngen herbei. Alle drei beäugten, berochen, beschnüffelten, betasteten den Gegenstand.
    „Mmm, das riecht guuut!“, miaute die Katze und schloss für einen Moment wonnevoll die Augen.
    Eine sprechende Katze? Regine und Karli schauten sich überrascht an. Sie sollten noch mehr staunen, denn jetzt hörten sie auch den Wolf und die Eule reden.
    Die Eule sagte sachlich zum Wolf gewandt: „Er hat dich angeschaut. Er hat es auf dich abgesehen. Er will dir bestimmt was Böses!“
    Mit seiner tiefen, etwas polternden Stimme entgegnete der Wolf: „Ja, das hab' ich auch gemerkt. Aber jetzt will ich erst mal das schöne Fleisch hier kosten!“ Er leckte mit seiner langen Zunge über seine nasse Schnauze.
    „Ach, hat der Zauberer das Fleisch hierher gelegt?“, fragte die Katze dazwischen. „Dann ist Vorsicht geboten. Er ist nämlich böse.“
    „Warum?“, wollte der Wolf wissen.
    „Er stellt meinem Frauchen nach.“
    „Na und?“
    „Mein Frauchen glaubt, dass er was Böses im Schilde führt.“
    „Aha, was hat das mit dem Fleisch hier zu tun?“ Speichel tropfte aus seinem Maul auf den Boden.
    „He, kapierst du denn nicht?“, maunzte die Katze ungeduldig. „Du bist

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