Dr. Poptlok Luktor und die Farben des Glücks (German Edition)
Café und führten unser Gespräch fort. Sie erzählte mir, dass sie eine Hexe sei und viel mit Steinen arbeite. Ich musste sie so erschrocken angestarrt haben, dass sie sofort beschwichtigend erklärte, dass Hexen ja nicht unbe dingt böse seien. Da erzählte ich ihr, dass ich selbst eine Hexe sei und unter diesem Fluch stehe und deshalb überrascht sei, dass wir überhaupt miteinander reden konnten. Sie wollte den genauen Wortlaut des Fluches wissen, denn sie meinte, dass man da viel verändern könne, weil der Fluchende manchmal unbewusst die falschen Worte gebrauche. Ich sagte ihr den Fluch wörtlich auf. 'Da haben wir es', rief sie. 'Sie können mit Magiern nicht in Verbindung treten, umgekehrt geht das aber. Magier können mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Stimmt. Vorhin war ich es, die Sie angesprochen hat.' Und der Schutz, der verloren gehe? Das wusste sie nicht. Doch sie zeigte auf meinen Turmalin und erklärte: 'Es gibt ein gutes Mittel, den Schutz in jedem Fall aufrecht zu erhalten.' Und sie berichtete von einem Magier namens Rodubert, der herausgefunden hatte, dass drei Liebeszauber auf einem Turmalin vor Schwarz magiern und ihren Flüchen schützten. 'Sie haben genau den richtigen Stein gekauft', sagte sie. Wir machten aus, dass wir uns zwei Wochen später in demselben Café nochmal treffen wollten. Nein, sie sagte: 'Ich, die Hexe Rapotnika, möchte dich, Lacrima, treffen und dir eine Kopie des Skripts von Professor Rodubert mitbringen.' Denn der Wunsch musste ja wegen des Fluchs von ihr ausgehen.“
Lacrima Kux atmete tief durch. „Zwei Wochen später hatte ich das Skript. Ich stürzte mich darauf wie eine Verdurstende auf Wasser und las es in einem Zug durch. Ich musste einen unabhängigen Schutzzauber erzeugen, den ich meinem Sohn schicken konnte. Aber ich selbst brauchte auch einen. Als ich wusste, wie es funktionierte, holte ich den Turmalin. Er fiel mir aus der Hand und zerbrach in zwei Teile. Seltsam nicht? Jetzt hatte ich zwei Turmaline. Ich besprach beide mit dem ersten Liebes zauber, wohlwissend, dass eine der beiden Beschwörungen irgendwann durch deine, Poptlok, ersetzt werden musste. Wer würde die beiden nächsten sprechen? Ich dachte an Rapotnika. Wir hatten ausgemacht, uns in zwei Wochen abermals zu treffen. Rapotnika war sofort bereit, den dritten Zauber auf die Steine zu legen, bei dem man nur von der Person wissen, sie aber nicht persönlich kennen muss. Dann berichtete sie mir, dass sie vergeblich nach dem Wohnort meines Sohnes geforscht habe. Man habe ihr gesagt, dass er sich verborgen halte. 'Ich will da jetzt auch nicht weitersuchen', erklärte sie, 'denn ich habe schon seit ein paar Wochen das Gefühl, dass ich beobachtet werde.' Sie reichte mir nun ihrerseits einen schwarzen Turmalin, auf den ich einen Schutzzauber beschwor. Wir trennten uns, ohne ein weiteres Treffen auszumachen. Sie wolle sich zu einem günstigen Zeitpunkt wieder melden. Ich solle gelegentlich in dem Edelsteingeschäft nachfragen.“
Lacrima Kux machte eine Pause, um sich Tee nachzuschenken. Ihr Mund war trocken geworden.
Zawarima und Poptlok hatten aufmerksam zugehört.
Nun ergriff Poptlok das Wort: „Wie es weitergeht, haben wir beide erlebt. Du hast deinen Zauber farbkasten mit dem Zauberwunsch versehen, dass alle Bilder, die damit gemalt würden zu mir führen. Diesen Farbkasten hast du Regine nebenan vor die Haustür gelegt. Den hat aber nicht nur Regine benutzt, sondern auch Karli und ebenso Jakob. Ein Glück. Denn Regine und Karli sind nur mit Zawarima in Kontakt getreten.“
„Ja“, bestätigte Zawarima. „Und ich habe ihnen auch noch Angst vor Poptlok gemacht, weil ich dachte, er sei ein Schwarzmagier. Da war es gut, dass Jakob am richtigen Ort herauskam. - Aber warum hast du die Kinder für diese Aufgabe ausgewählt?“
Frau Kux erwiderte: „Ich kenne sie schon lange als hilfsbereite, offene und verantwortungsvolle Kinder. Sie haben eine natürliche Neugierde und sind fähig, sich für viele Dinge zu begeistern. Ein paar Wochen vor ihrem Geburtstag hatte ich ein längeres Gespräch mit Regine. Sie hat mir erzählt, was sie gern macht, und dabei haben wir über die Bücher gesprochen, die sie liest. Da hat sie geseufzt und gemeint, dass die Helden in den Büchern immer so 'tolle' Abenteuer erlebten. Sie würde sich danach sehnen, auch mal etwas Spannendes, Außergewöhnliches zu erfahren. Da habe ich sofort an meinen Zauberfarbkasten gedacht, mit dem ich ihr Abhilfe verschaffen wollte. Und als
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