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Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth

Titel: Dr. Siri sieht Gespenster - Cotterill, C: Dr. Siri sieht Gespenster - Thirty-Three Teeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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stammten eindeutig von den Krallen. Das Blut in seinem Gesicht passte zu dem an der Wand. Er starb
an einem Genickbruch, aber ich konnte niemanden, nicht einmal mich selbst, davon überzeugen, dass er es getan hatte.«
    »Aber so war’s. Ich habe es schließlich mit eigenen Augen gesehen. Ist bei der Obduktion sonst noch etwas herausgekommen?«
    »Die Pfote und der Kieferknochen stammten beide von einem echten Tiger, und sie passen zu den Abdrücken, die wir von den Leichen genommen haben. Weiß der Himmel, wo er sie herhatte. Er hatte den Kiefer mit einem komplizierten Griff versehen, sodass er ihn wie eine Handpuppe benutzen konnte. Er streifte ihn sich über die Hand und konnte richtig zubeißen damit. Es hat ihn offenbar sehr verwirrt, dass er sich nicht wirklich in den Wertiger verwandelte, für den er sich hielt.
    Das Fell war ein weiteres Beispiel dafür, wie viel Zeit und Mühe er in die geheime Identität investierte, von der Sie gesprochen haben. Es war mit äußerster Sorgfalt zusammengenäht, aus den Pelzen der Tiere in der Grube: Hunde, Katzen, Oppossums, was auch immer ihm in die Finger geriet. Er muss vom Zeitpunkt seiner Entlassung bis zum Beginn der Vollmondphase daran gearbeitet haben.
    In seinem Gehirn fanden wir knotige Geschwulste: kleine Tumore. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich damit wenig anfangen konnte. Das liegt alles etwas außerhalb meines bescheidenen Fachgebietes. Ich habe zwar keine Ahnung, was es mit ihnen auf sich hat, aber eine Theorie, von der ich neulich erst gehört habe, möchte ich doch nicht ausschließen. Nämlich, dass eventuell ein Zusammenhang besteht zwischen der Energie des Vollmondes und den elektrischen Impulsen im Gehirn. Das könnte die Persönlichkeitsveränderung erklären.

    Ich habe von allem Proben genommen. Wenn Sie nach Russland gehen, können Sie sie mitnehmen, sich einen gut aussehenden jungen Forensiker angeln und Ihre Doktorarbeit darüber schreiben.«
    »Ja. Zum Bau von Luftschlössern in Wolkenkuckucksheim .«
    »Nicht unbedingt. Die nächsten Prüfungen sind Ende Mai. Bei der Vorarbeit, die Sie geleistet haben, müssten Sie sie eigentlich mit Bravour bestehen.«
    »Die würden mich doch postwendend nach Hause schicken.«
    »Ihr Name steht schon auf der Liste.«
    »Wie haben Sie denn das gedeichselt?«
    »Leute mit Russischkennnissen werden händeringend gesucht.«
    »Woher wussten Sie …? Hat meine Mutter Ihnen das unter der Bettdecke geflüstert?«
    »Nun werden Sie mal nicht gleich ordinär, junges Fräulein. Es ist nichts Ungehöriges vorgefallen zwischen Ihrer Frau Mama und mir … oder Herrn Inthanet.«
    »Gott, ist der immer noch da?«
    »Er will partout nicht zurück nach Hause. Aber ich muss sagen, seit es darin zugeht wie im Taubenschlag, finde ich mein neues Domizil um einiges erträglicher. Jedenfalls komme ich mir jetzt nicht mehr vor wie eine Herzoginwitwe in ihrem Schloss. Der alte Knabe flirtet mit der halben Nachbarschaft.«
    »Doch nicht etwa mit dem Widerling aus Oudomxai?«
    »Nein. Der gute Herr Soth ist bei Nacht und Nebel ausgezogen. Als ich eines Abends nach Hause kam, war er mitsamt seiner Familie und dem kompletten Mobiliar verschwunden. Ich meinte natürlich meine herzallerliebste Nachbarin Fräulein Vong.«

    »Vong und Inthanet? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Ganz und gar nicht. Sie scheinen sich prächtig zu verstehen, und er hält sie mir vom Leib.«
    »Haben die beiden, Sie wissen schon, ein Verhältnis?«
    »Dtui. Nein. Es ist alles ganz harmlos. Sie fahren mit dem Motorrad zum Fluss hinunter oder sitzen Händchen haltend im Garten und hören Fräulein Vongs Volksmusikkassetten.«
    »Wie süß.«
    »Nur meinem Hund war es anscheinend etwas zu viel.«
    »Saloop?«
    »Er hat sich aus dem Staub gemacht.«
    »Ich dachte, Sie beide wären unzertrennlich.«
    »Ganz so unzertrennlich dann wohl doch nicht. Er hat wahrscheinlich eine …«
    »Siri.«
    »Was ist denn?«
    Eilig überprüfte er ihre Schläuche und Kabel.
    »Ich habe ihn gesehen. Ich habe Saloop gesehen.«
    »Wo?«
    »Damals. An dem Tag im Tunnel, als ich wieder zu mir kam. Ich hatte es bis eben völlig vergessen. Er saß einfach da und schaute zu, wie Seua Amok lief.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das nicht nur geträumt haben?«
    »Ja. Als ich ihn da sitzen sah, habe ich mich nämlich noch gefragt, ob Sie vielleicht auch in der Nähe sind. Ich dachte, Sie würden mich suchen und hätten Saloop mitgebracht.«
    »Er war nicht bei mir.«
    »Und

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