Dr. Stefan Frank - Halt dich an mir fest!
dennoch ging es ihm nicht schnell genug. Er konnte es kaum noch abwarten, Isabell wiederzusehen.
Schließlich lenkte er den Wagen von der Autobahn und fuhr das letzte Stück über Landstraße nach Grünwald. An der Villa angekommen, parkte er den Wagen, schloss das Tor auf und strebte eilig auf die Eingangstür zu.
„Isabell?“, rief er, als er das Haus betrat, doch die Antwort war nur ein schmerzerfülltes Wimmern.
Er rannte los, und dann sah er plötzlich, wie ein maskierter Typ ausholte und nach Isabell treten wollte, die zusammengekrümmt auf dem Boden lag, das Gesicht blutüberströmt.
Korbinian dachte nicht eine Sekunde lang nach, er handelte instinktiv. Mit aller Kraft schlug er zu und traf punktgenau das Kinn des Eindringlings. Wie ein Stein sackte Isabells Angreifer zu Boden.
Korbinian sank neben Isabell auf die Knie.
„Isabell, Liebes, ich bin ja jetzt bei dir“, flüsterte er beschwörend. „Hab keine Angst, alles wird gut.“
Nichts würde gut, dessen war er sicher. Schrecklich sah sie aus, sie lag da wie tot. Mit zitternden Fingern holte Korbinian sein Handy heraus und wählte eine Nummer.
„Dr. Frank? Korbinian Fürsterer hier. Bitte, kommen Sie so schnell wie möglich in die Villa. Isabell ist zusammengeschlagen worden. Und können Sie auch gleich die Polizei benachrichtigen? Ich … ich habe jetzt nicht den Nerv dafür“, fügte er hinzu und schluchzte auf.
***
In dem Moment, in dem Korbinian den Grünwalder Arzt zu Isabell führte, begann sich der Maskierte zu regen. Korbinian baute sich drohend vor ihm auf.
„Du bleibst schön liegen“, fuhr er den Eindringling an, „sonst wirst du es bis an dein Lebensende bereuen.“
Sein Gesichtsausdruck musste bei diesen Worten so wild gewesen sein, dass der Einbrecher zusammenzuckte.
„Tu mir nichts“, jammerte er und hob schützend eine Hand vor sein Gesicht.
Korbinian erstarrte. Die Stimme kannte er doch …
Blitzschnell bückte er sich und riss dem Mann die Maske vom Gesicht.
„Benno!“
Dr. Frank war gerade dabei, Isabells armes, gequältes Gesicht vorsichtig abzutasten. Nun hob er, alarmiert von dem, was in Korbinians Stimme mitschwang, für einen Moment den Kopf.
„Tun Sie es nicht, Herr Fürsterer“, warnte er. „Es ist heute schon genug Unheil geschehen. Ihr Bruder ist es nicht wert, dass Sie sich seinetwegen auch noch ins Unglück stürzen.“
Korbinian erwiderte nichts, er stand nur da, die Hände zu Fäusten geballt.
Benno starrte seinen Bruder aus weit aufgerissenen Augen an. Furcht lag in seinem Blick.
Doch Korbinian schaffte es, sich zu beherrschen. Obwohl ihm noch nie in seinem Leben etwas so schwergefallen war.
„Was ist mit Isabell?“, wandte er sich schließlich an den Grünwalder Arzt.
„Zwei Rippen sind gebrochen, aber ich denke nicht, dass sie innere Verletzungen hat. Im Gesicht sieht es allerdings übler aus. die Schneidezähne sind ausgeschlagen, außerdem scheint das Jochbein auf beiden Seiten gebrochen zu sein. Wie schlimm es wirklich ist, kann ich jetzt nicht sagen, weil das Gesicht so angeschwollen ist. Das müssen die Kollegen im Krankenhaus durch Röntgenuntersuchungen abklären …“
Dr. Frank unterbrach sich, denn nun trafen der Notarzt und die Polizei fast gleichzeitig ein.
„Ach, wenn das nicht ein alter Bekannter ist“, meinte der ältere Beamte, dann zogen beide Benno hoch und legten ihm Handschellen an. Einer brachte ihn zum Streifenwagen, während der andere in der Villa blieb.
Dr. Frank hatte den Notarzt bereits über alles in Kenntnis gesetzt. Die Rettungssanitäter hoben die immer noch bewusstlose Isabell vorsichtig auf ihre Trage und schoben sie dann fort.
Korbinian wollte hinterhereilen, doch Dr. Frank hielt ihn zurück.
„Sie können jetzt nichts für sie tun, Herr Fürsterer“, sagte er sanft. „Aber keine Angst, Isabell ist in guten Händen. Der Kollege ist ein sehr erfahrener Notarzt, und in der Waldner-Klinik wird man alles erdenklich Mögliche für sie tun. Ich rufe später an und erkundige mich. Sie wird man sowieso nicht vor morgen früh zu ihr lassen.“
„Ich hätte da noch ein paar Fragen an Sie“, mischte sich der Polizeibeamte ein, der bereits etliche Fotos gemacht hatte.
„Natürlich.“ Korbinian nickte. „Können wir bitte ins Wohnzimmer gehen? Hier erinnert mich alles zu sehr an …“
Er konnte nicht weitersprechen. Wieder hatte er Isabells Bild vor Augen.
***
Reglos, mit durchgedrücktem Rücken und den Blick starr auf eine kleine
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