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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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harten Boden auf, er ging reflexartig in die Knie und leitete den Schwung des Sturzes in eine fast perfekte Vorwärtsrolle um. Ein kurzes Stück schlidderte er noch auf dem spiegelglatten Steinboden weiter, dann blieb er zusammengekauert liegen.
    Schließlich setzte er sich auf, und knipste die Betty an, um sich ein Bild von seiner Lage zu verschaffen und kam auf die Beine. Er befand sich in einem kargen Raum von annähernd ovalem Grundriss, mit der gleichen verblüffenden Präzision ins Gestein gehauen wie der rutschige Schacht, aus dem er gekommen war. Die Oberfläche der Wände und des Bodens schien hier trotz der verblüffenden Symmetrie noch am ehesten natürlichen Ursprungs zu sein. Die Strukturen des Felsgesteins waren unregelmäßig und von erzhaltigen Adern durchzogen, die im schwachen Schein der Betty verheißungsvoll funkelten.
    Da das sterbende Licht der Betty lediglich eine paar grobe Umrisse aus der Dunkelheit um ihn riss, brauchte eine ganze Weile, um das Gebilde zu erkennen. Er erstarrte und trat ungläubig einen Schritt näher auf die Mitte des Raumes zu. Der Anblick dessen, was da vor ihm thronte und ihn mit seiner bloßen Anwesenheit zu verspotten schien, erfüllte ihn mit einer rasenden Furcht, als er es schließlich als das erkannte , was es war .
    Das mächtige Steinding glich in allen widerwärtigen Einzelheiten dem urzeitlichen Findling aus seinem Traum – dem schwarzen Sarkophag.
    Ein Detail fehlte jedoch und das war eine Gnade: Die zerfurchte Oberfläche der Steinplatte war leer und glatt, zur großen Erleichterung des Alten. Keine KÖSTLICHE SÜßIGKEIT wartete auf seinen tastenden Finger – kein Lumpenbündel, das sich als die zerfetzten Überreste seines geliebten Hundes entpuppen würde.
    Angewidert wandt er seinen Blick von dem Stein ab. Unbekannte Symbole, ähnlich den Zeichen, die er schon in den Gängen gesehen hatte – aber größer, komplexer und auf eine befremdliche Weise kunstvoller – zierten die erdrückenden Steinwände. Tatsächlich erweckte der Raum den Eindruck einer Grabkammer in einer altägyptischen Pyramide oder, wenn einem der neuzeitliche Vergleich mehr zusagte, dem Aufbahrungsraum eines Bestattungsinstituts.
    Während er den Strahl seiner Grubenlampe flüchtig über die Wände streifen ließ, machte er einen weiteren Schritt – und verhedderte sich in etwas, das auf dem Boden lag. Er stolperte und trat im Schwung seiner Bewegung in etwas hinein, das mit einem hohlen Knacken zerbarst. Er schaute hin und hielt das, worin er stand, zunächst für eine lose Ansammlung von dürren Ästen. Dann jedoch entdeckte er die Lumpen und die rissige, pergamentartige Haut, die sich über den Knochen spannte. Hier lagen die Skelette von … der Alte zögerte. Das mochten einst Menschen gewesen sein, aber ihre Schädel waren so anders. Verformt, wie es schien, mit wulstigen Knochenpartien über den tief liegenden Höhlen und ihre ineinander verhakten Körper schienen klein und verstümmelt von dem, was sie sich in ihren letzten Momenten angetan haben mussten.
    Waren dies die Tunnelgräber?
    Der alte Mann bezweifelte das stark – wo waren ihre Werkzeuge und wieso waren sie hier unten gestorben, in ihren eigenen Tunneln. Und noch etwas dämmerte aus den Tiefen des Unbewussten hervor, eine intuitive Erkenntnis, die ihn mit der Wucht eines Donnerschlags traf.
    Diese Skelette waren alt, sie gehörten zu Menschen, welche vor vielen hundert Jahren gelebt hatten und hier gestorben waren. Aber das Tunnelsystem war um Größenordnungen älter.
    Von Ekel erfüllt wandte er den Blick von den ineinander verschlungenen Überresten und denn endlich erspähte er in der Dunkelheit einen Ausgang aus dem Raum – ein zweiter Gang, und zur großen Freude des Mannes führte dieser nicht nur weg von dem entsetzlichen Steinding und dem Knochenhaufen zu seinen Füßen, sondern außerdem nach oben.
    Also ging er wieder in die Knie und schob sich ächzend in den Gang hinein, der sich als ein Durchgang zu einem geräumigen Schacht erwies. Er hätte hier stehen können, wenn er noch in der Lage dazu gewesen wäre. Stattdessen kroch er weiter, folgte der schnurgeraden Bohrung aufwärts, während das Licht an seiner Stirn schwächer und schwächer wurde.
    Nach quälenden Minuten erreichte er schließlich einen weiteren Raum. Soweit er es erkennen konnte, war dieser völlig leer und schmucklos. Er krabbelte auf allen Vieren durch die kleine Kammer, und fand den nächsten Gang, der sich ebenso schnurgerade

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