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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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ge­rings­ten Skru­pel, nach­dem er – Gott, was war bloß in ihn ge­fah­ren?
    Er zog sich fri­sche Kla­mot­ten über und putzte sei­ne Zäh­ne, wo­bei er der über­mü­de­ten Frat­ze im Spie­gel halb­her­zi­ge Gri­mas­sen schnitt, was ihn al­ler­dings nicht son­der­lich auf­hei­ter­te. Dann ging er zu­rück in die Kü­che, um sich einen star­ken Kaf­fee zu ma­chen. Er warf einen Blick auf die Uhr über der Spüle – es war fast sechs Uhr mor­gens. Er schau­fel­te fri­sches Kaf­fee­pul­ver in den Fil­ter der Ma­schi­ne und hät­te den Löf­fel bei­na­he fal­len las­sen, als hin­ter ihm eine Stim­me sag­te: »Machst du mir bit­te einen mit?«
    Es war Sin­ger.
    Mar­tin lächel­te halb­her­zig und deu­te­te auf einen der Kü­chen­stühle an dem großen Ess­tisch. »Klar. Dau­ert nur einen Mo­ment«, sag­te er und schau­fel­te zwei wei­te­re Löf­fel Kaf­fee in den Fil­ter. Dann noch zwei. Sin­ger nick­te, stützte sein Kinn auf den Dau­men sei­ner rech­ten Hand und trom­mel­te mit dem Mit­tel­fin­ger auf sei­ner Ober­lip­pe her­um. Dann leg­te er eine klei­ne Kas­set­te auf die po­lier­te Mar­mor­plat­te des Kü­chen­tischs. Mar­tin hat­te das Be­fül­len der Ma­schi­ne be­en­det und lehn­te an der An­rich­te. Stumm mus­ter­ten sich die bei­den für eine Wei­le.
    Schließ­lich wand­te sich Sin­ger an Mar­tin: »Schlecht ge­schla­fen?«
    »Ehr­lich ge­sagt ja. Sieht man’s so deut­lich?« Sin­ger nick­te zö­gernd. »Und selbst?«
    »Ich bin ein Frühauf­ste­her. Schon im­mer ge­we­sen«, er­wi­der­te Sin­ger, »Und dan­ke, ich habe ganz aus­ge­zeich­net ge­schla­fen. Die vol­len vier Stun­den.« Das war of­fen­sicht­lich die Wahr­heit. Sin­ger sah we­sent­lich er­hol­ter aus als am Vor­abend, auch wenn er im­mer noch drin­gend eine Ra­sur und an­de­re Kla­mot­ten be­nötig­te. Auf ir­gend­ei­ne un­bes­timm­te Wei­se er­leich­ter­te die­se Tat­sa­che Mar­tin, aber er kam nicht dar­auf, wie­so. Der Kaf­fee war durch­ge­lau­fen und die Ma­schi­ne be­en­de­te den Gang mit dem ty­pi­schen Röcheln der letzten Trop­fen. Aro­ma­ti­scher Duft er­füll­te die Kü­che, als Mar­tin das hei­ße Ge­tränk in zwei große Ther­mos­be­cher goss.
    »Zucker? Sah­ne?«, frag­te er Sin­ger.
    »Dan­ke. Schwarz und stark.«
    »So, dass der Löf­fel drin ste­hen­bleibt, neh­me ich an?«
    »Ge­nau.«
    »Dann wird Ih­nen der hier schmecken«, sag­te Mar­tin und schob einen der Be­cher in Sin­gers Rich­tung. Dann goss er sei­nen mit reich­lich Milch aus dem Kühl­schrank auf und setzte sich an den Kü­chen­tisch.
    Für eine Wei­le schwie­gen sie bei­de, gänz­lich ver­sun­ken in die Be­trach­tung des Ge­sche­hens in ih­ren Kaf­fee­tas­sen.
    »Sie ha­ben mir ges­tern nicht al­les erzählt, oder?«
    Sin­gers Ge­sicht ließ sich kei­ne Re­ak­ti­on er­ken­nen. »Be­zie­hungs­wei­se uns ?« Da­bei ließ Mar­tin be­wusst of­fen, ob er mit ‚uns’ sich selbst und An­to­nia oder sei­ne omi­nösen Ver­bün­de­ten im Kampf um In­for­ma­tio­nen mein­te.
    »Ich habe nicht ge­lo­gen, falls du das meinst.«
    »Nein?«, frag­te Mar­tin und nahm einen klei­nen Schluck Kaf­fee. »Was dann?«
    Sin­ger schi­en zu über­le­gen. »Okay«, sag­te er. »Ich habe et­was aus­ge­las­sen, weil es mir selbst fast zu fan­tas­tisch er­scheint, als dass ich es glau­ben könn­te. Ich glau­be, ich möch­te es auch gar nicht glau­ben.« Er seuf­zte und starr­te in sei­ne Kaf­fee­tas­se, während er ab­we­send dar­in her­um­rühr­te. »Und ich möch­te es An­to­nia er­spa­ren. Aber ich habe es nun mal mit ei­ge­nen Au­gen ge­se­hen.« Nun wirk­te Sin­ger doch ein we­nig müde, und ir­gend­wie äl­ter. Et­was wie ein dunk­ler Schlei­er leg­te sich für einen Se­kun­den­bruch­teil auf sei­ne Au­gen und war gleich dar­auf wie­der spur­los ver­schwun­den.
    »Und Sie ha­ben es auf­ge­zeich­net«, sag­te Mar­tin und deu­te­te auf die klei­ne Kas­set­te auf dem Tisch. Sin­ger leg­te einen Fin­ger dar­auf und schob sie un­schlüs­sig auf der glat­ten Plat­te hin und her. Dann sag­te er: »Es geht um die Bio­waf­fe, Mar­tin. Es ist nicht im ei­gent­li­chen Sin­ne eine Waf­fe . Oder doch, schon. Nur ist es kein Vi­rus oder ein im

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