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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Zäh­ne pfiff.
    »Ist ei­gent­lich der Safe Room«, kom­men­tier­te Mar­tin. »Sie wis­sen schon, der Raum, in den sich rei­che Säcke wie mei­ne Al­ten flüch­ten, wenn die Lage im Haus mal brenz­lig wird. Oder auf dem Pla­ne­ten. Es ist eine Art Bun­ker.« Er lach­te trocken.
    Tat­säch­lich war der Raum die Lu­xus­va­ri­an­te ei­nes Atom­bun­kers. Wenn man von der zen­ti­me­ter­dicken Stahl­tür auf den Rest schlie­ßen konn­te, ver­dien­te der Safe Room sei­nen Na­men wohl zu Recht. Ne­ben den zu er­war­ten­den Re­ga­len vol­ler Le­bens­mit­tel be­fan­den sich au­ßer­ge­wöhn­lich vie­le Bild­schir­me in dem Raum. Ei­ni­ge da­von zeig­ten die Bil­der der Nacht­sicht-Ka­me­ras drau­ßen vor dem Haus, ei­ni­ge auch das In­ne­re der Räu­me des großzü­gi­gen An­we­sens. Als Mar­tin be­merk­te, dass Sin­gers Blick stirn­run­zelnd auf dem Mo­ni­tor hän­gen ge­blie­ben war, der die schla­fen­de An­to­nia in dem rie­si­gen Bett im Gäs­te­zim­mer zeig­te, mur­mel­te Mar­tin »Ent­schul­di­gung« und be­tätig­te einen Knopf, wor­auf­hin der Bild­schirm schwarz wur­de.
    »Wow«, mach­te Sin­ger, »kei­ne schlech­te Aus­stat­tung.«
    »Dan­ke. Ich bas­te­le schon un­ge­fähr sie­ben Jah­re dar­an her­um. Ich be­trei­be hier ein paar ei­ge­ne Ser­ver und habe eine di­rek­te Stand­lei­tung. Das spart eine Men­ge Zeit und ne­ben­bei wür­de ich sa­gen, sind mei­ne An­ony­mi­sie­rungs-Kas­ka­den fast un­knack­bar. Ich kann mich also im Ge­gen­satz zu den meis­ten an­de­ren Leu­ten ziem­lich frei im Netz be­we­gen. Das Band?«, frag­te Mar­tin und drück­te einen der un­zäh­li­gen Knöp­fe auf der Kon­so­le vor ihm. Auf dem Ter­mi­nal zu sei­ner Lin­ken sprang ein klei­nes Fach auf.
    »Bist du si­cher, dass du das se­hen willst?«, frag­te Sin­ger und hielt die Kas­set­te zö­gernd in der Hand.
    »Ich glau­be, das will ich ganz bes­timmt nicht se­hen.« Und ganz be­son­ders nicht nach den Träu­men der heu­ti­gen Nacht , füg­te er in Ge­dan­ken hin­zu, »Aber wir ha­ben kei­ne große Wahl, oder?«
    Sin­ger schüt­tel­te den Kopf.
    Das Band hat­te für Sin­ger nichts von sei­nem Schrecken ver­lo­ren, als er es zum zwei­ten Mal an­sah, eher im Ge­gen­teil. Mar­tin starr­te die meis­te Zeit ein­fach nur wort­los auf den Bild­schirm, über den die grob­kör­ni­ge Schwarz-Weiß-Auf­nah­me flim­mer­te. Ab und zu stell­te er eine kur­ze Fra­ge, aber im Großen und Gan­zen war der Hor­ror auf dem Band selbst­er­klärend.
    Sie schra­ken syn­chron zu­sam­men, als sie hin­ter sich eine ver­schla­fe­ne Stim­me vom Tür­spalt zum Wohn­zim­mer ver­nah­men.
    »Mor­gen, Jungs. Was guckt ihr denn da Schö­nes?«
    An­to­nia stand in der Tür, in einen rie­si­gen Ba­de­man­tel aus wei­chem Frot­tee gehüllt. Ihr ver­schla­fe­nes Ge­sicht lug­te un­ter ih­ren blon­den Locken her­vor. Von ih­rer Po­si­ti­on aus konn­te sie glück­li­cher­wei­se nicht se­hen, was auf dem Bild­schirm vor sich ging. Mar­tin klick­te has­tig das Fens­ter weg.
    Sin­ger ge­lang es so­gar, so et­was Ähn­li­ches wie ein Lächeln zu fa­bri­zie­ren. Sei­ne Stim­me zit­ter­te kaum merk­lich, als er sag­te: »Gu­ten Mor­gen, Schatz.« Sein Grin­sen wur­de brei­ter. »Ach, Mar­tin weiht mich nur ge­ra­de in die Ge­heim­nis­se von Fa­ce­book ein, Lie­bes. Fas­zi­nie­ren­de Sa­che!«
    Dann stand er auf. »Hilfst du mir mit dem Früh­stück?« Er schob sich durch den Spalt ins Wohn­zim­mer, leg­te einen Arm um die Schul­ter sei­ner Toch­ter und schob sie prak­tisch in die Kü­che. Als er hin­aus­ging, schau­te er sich noch ein­mal zu Mar­tin um, der ihm mit blas­sem Ge­sicht und zu­sam­men­ge­press­ten Lip­pen stumm zu­nick­te.

Alarm!
     
     
    D ie ers­ten Son­nen­strah­len des Mor­gens tauch­ten die Kü­che in das wei­che Licht ei­nes viel­ver­spre­chen­den Ta­ges. So­gar der un­er­müd­lich pras­seln­de Re­gen hat­te für einen Mo­ment auf­ge­hört. Als die Sin­gers mit den Früh­stücks­vor­be­rei­tun­gen fer­tig wa­ren (An­to­nia hat­te so­gar Blu­men be­sorgt und in die klei­ne, blaue Vase auf dem Tisch ge­stellt – Gott al­lein moch­te wis­sen, wo sie die auf­ge­trie­ben hat­te), kam Mar­tin

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