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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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allein zählt.“
    „Dann töte es, wenn es dir keine Ruhe lässt. Aber ohne mich! Ich bin nicht länger dein Werkzeug, dein Sklave.“
    „Das Schattenwesen ist noch nicht tot. Du wirst jetzt umkehren und es töten. Es muss noch dort sein, wo du es verlassen hast, denn es ist sehr schwach.“
    „Nein. Nein, ich werde nicht zurückreiten!“ Whuon überraschte die Festigkeit und Sicherheit seiner eigenen Worte.
    „Du musst!“ Eine Welle von unartikulierten Hassgedanken überflutete Whuons Geist.

    Er spürte einen stechenden Schmerz in seinem Kopf. Es war ihm so, als müsse er jeden Moment zerspringen.
    Wie, als blicke er durch einen Vorhang aus Schmerz und Schrecken, nahm er wahr, wie das rote Pferd sich in Bewegung setzte.
    Momente lang sah er nichts.
    Doch nun löste sich der Schleier vor seinen Augen ein wenig. Er spürte die grauenhafte Axt der schwarzen Reiter in seiner Hand. Sein Arm hob sich, obwohl Whuon sich mit aller Kraft dagegen wehrte. Unter sich nahm er eine winzig gewordene schwarze Wolke wahr. Das Schattenwesen!
    „Nein!“
    Es war ein Verzweiflungsschrei!
    Whuon hatte nie jemanden töten wollen. Aber man zwang ihn dazu. Immer wieder hatte man ihn gezwungen.
    Zuerst waren die Umstände an seinen Taten schuld und nun monströse Gebilde wie das Axtwesen.
    Er nahm seine ganze Kraft zusammen, obwohl er wusste, dass das Axtwesen ihm in vielfacher Weise überlegen war.
    Doch sein Arm senkte sich dennoch. Unaufhaltsam und mörderisch sank er herab.
    Obwohl dieser Vorgang nur wenige Sekunden in Anspruch nahm, kam es Whuon so vor, als dauerte es eine Ewigkeit.

    Es war eine Ewigkeit, die ihm seine eigene Ohnmacht vor Augen führte. Er konnte nichts tun. Nichts. Gar nichts.
    Aber vielleicht war das letztlich und endlich sein Lebenszweck, nie etwas tun zu können, sondern immer nur Werkzeug zu sein. Das verzweifelte Stöhnen des Schattenwesens drang wie ein Pfeil durch Whuons Gedanken. Ihm war fast so, als hätte man ihn selbst mit der Axt geschlagen.
    Der Thyrer sah, wie sich das Schattenwesen innerhalb weniger Sekunden in nichts auflöste.
    Wut kam in Whuon auf. Wut auf das Axtwesen.
    „Was hat es dir jetzt genützt, Axtwesen, dieses Häufchen Elend zu töten?“
    Keine Antwort. Das Axtwesen ist sich seiner Beweggründe wohl selbst nicht klar, dachte Whuon.
    Mit beiden Händen umklammerte er die Axt und schleuderte sie von sich. Er hörte, wie sie auf dem harten Felsgestein aufschlug. Da bäumte sich das rote Pferd auf. Dieses Aufbäumen kam für Whuon so unerwartet und plötzlich, dass er keine Zeit fand, sich festzuhalten. Er stürzte. Er fiel.
    Dann fühlten seine Hände den nackten Fels.
    „Steh auf!“, sagte eine raue Stimme.
    Whuon blickte auf. Er sah einen Ritter in schwerer Rüstung. Seine einzige Waffe war eine riesenhafte Axt. Whuon kannte diese Waffe nur zu gut.

    Mit einer schnellen Bewegung riss der Thyrer dann sein Schwert heraus.
    „Wer bist du?“, fragte er den unheimlichen Ritter.
    „Ich bin das Axtwesen.“
    Die Stimme klang kalt und blechern.
    „Wie kommt es, dass du einen Körper hast?“, erkundigte sich Whuon überrascht.
    „Die äußere Erscheinungsform ist nicht von Bedeutung. Hat dir das nicht auch Yllon von Aryn schon gesagt? Ich bin hier – das ist alles, was zählt. Und ich werde mit dir kämpfen.“
    Die Axt des düsteren Ritters sauste herab und Whuon konnte sie nur im letzten Augenblick mit seinem Schwert abwehren.
    Der Thyrer spürte die dämonische Kraft, die hinter der Axt stand. Ihr widerstehen zu wollen, war ein aussichtsloses Unterfangen. Doch Whuon kämpfte. Es war gerade so, als hebe und senkte sich sein Schwert von selbst.
    „Du wirst nicht lange zu kämpfen brauchen, Whuon“, sagte der düstere Axtritter.
    Sein Gesicht war durch einen Helm verdeckt, so dass Whuon nicht die Gesichtszüge des Finsteren sehen konnte.
    Schritt um Schritt musste der Thyrer zurückweichen. Unbarmherzig schlug der Axtritter zu und Whuon hatte große Mühe, die Hiebe zu parieren.
    „Du kannst mir nicht widerstehen, Whuon.“
    „Wir werden sehen“, sagte Whuon etwas keuchend.

    Ein Kraftstrom durchflutete seinen Körper. Aber es war nicht die Art von Kraft, wie sie ihm das rote Pferd gegeben hatte. Der Strom der Kraft ließ Whuon zittern.
    Wie ein Beobachter, der durch einen Schleier blickt, sah Whuon jetzt das, was geschah. Er spürte, wie sich sein Schwert von selbst hob und senkte und die Angriffe parierte, mit denen das Axtwesen ihn zu Fall bringen wollte.
    Doch Whuon

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