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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Schultern. Die Züge ihres Gesichts waren feingeschnitten und stolz, während die vollen Lippen ihr etwas Sinnliches gaben.
    Aber auch etwas Selbstbewußtes.
    Gordon registrierte das genau.
    Sie kam etwas näher heran und dann sah Gordon in ihre meergrünen Augen, in denen ein wildes Feuer loderte.
    "Ich danke dir, Fremder!" brachte sie heraus und atmete tief durch.

    Ihre vollen Brüste drückten sich dabei gegen Stoff des groben Hemdes.
    Sie musterte Gordon einige Augenblicke lang abschätzend.
    Dann fragte sie: "Wie heißt du?"
    "Mein Name ist Gordon."
    "Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt wohl auch tot - so wie meine Dasangeros!" sagte sie und in ihrem Tonfall schwang Bitterkeit und Wut mit.
    "Da hast du wohl recht."
    "Diese verdammten Casadenios !" zischte sie.
    Gordon erinnerte sich dunkel daran, daß Casadenios eine einheimische Aasfresser-Spezies waren. Es handelte sich um vierbeinige, reptilienhafte Wesen, die für den bestialischen Gestank berüchtigt waren, den sie verbreiteten. Ein Gestank, der unter anderem auch dadurch hervorgerufen wurde, daß die Casadenios sich gerne im Blut toter Tiere suhlten, das dann in den tiefen Poren ihrer geschuppten Haut langsam verfaulte.
    Gordon sah es plötzlich in den Augen der jungen Frau glitzern. Sie weinte still vor sich hin.
    Gordon trat zu ihr und sie blickte zu dem hochgewachsenen Mann auf.
    "Es war furchtbar..." flüsterte sie.
    Gordon nickte verständnisvoll.
    "Ich weiß", murmelte er. "Aber jetzt ist alles vorbei!"
    Eine ganze Weile lang standen sie einfach nur so da, ohne ein Wort zu sagen.
    Sie stand wohl unter einer Art Schock und brauchte ein bißchen Zeit, um sich zu erholen und wieder zu sich zu kommen.

    *
    >Du sollst keine Bewegungsmaschinen bauen, denn sie waren auf der Alt-Erde in ferner Zeit ein Übel ohne gleichen. Sie verpesteten die Luft, verbreiteten Krankheiten und wurden zum Werkzeug des Bösen.
    Euch aber hat Gott eine neue Welt gegeben und so nutzet sie nun, ohne sie zu zerstören.>
    Aus der KEDUANITISCH-REFORMIERTEN BIBEL

    *
    "Ich bin Larina C'Imroc", brachte sie schließlich heraus, während sie sich mit dem Handrücken über die Augen wischte. "Und dies hier war einmal meine Dasang-Farm. Drei Dasangeros standen bei mir in Lohn und Brot. Die Kerle haben sie einfach niedergeschossen..."
    "Es ist etwas ungewöhnlich, daß eine Frau auf einer Dasang-Farm der Chef ist!" meinte Gordon, während er sie immer noch bei den Schultern hielt. "Außerdem gibt es ein paar Stellen in der keduanitisch-reformierten Bibel, die..."

    "Über die sich ein paar altgewordene Kirchenfürsten in der heiligen Stadt Hamraan die Köpfe heiß reden!" unterbrach sie ihn. "Aber hier draußen geht es ums Überleben." Sie blickte zu ihm auf. "Glaubst du etwa, daß eine Frau so etwas nicht kann?" fragte sie. Gordon sah das Blitzen ihrer grünen Augen und lächelte leicht.
    Er schüttelte den Kopf.
    "Nein", meinte er. " Du kannst das bestimmt!" Und dabei fragte er sich, ob ihr Pragmatismus wohl auch so weit gehen würde, daß sie notfalls sogar eine sogenannte frevelhafte BEWEGUNGSMASCHINE
    benutzen würde...
    "Die Kirchenfürsten haben sehr starre Vorstellungen davon, was ein Mann und was eine Frau tun oder lassen sollte", stieß sie hervor.
    "Ich bin nicht besonders gläubig."
    "Sag das besser nicht zu laut, Gordon."
    "Warum nicht?"
    "Man bekommt nur Ärger dadurch."
    "Sprichst du aus Erfahrung?"

    Sie zuckte mit den Achseln.
    "Ich hatte keine andere Wahl, als gegen die Vorstellungen unserer Kirche in diesem Punkt zu verstoßen!" erklärte sie.
    "In wie fern?"
    "Vor zwei Jahren bin ich mit meinem Mann in diese Gegend gekommen und wir haben versucht, eine Dasang-Farm aufzubauen.
    Aber dann ist er bei einer Schießerei ums Leben gekommen und ich versuchte, die Dasang-Farm weiterzuführen. Es ist mir auch ganz gut gelungen. Zumindest bis jetzt!"
    Ihre letzten Worte klangen sehr bitter und Gordon konnte nur zu gut verstehen, was sie meinte.
    "Hast du eine Ahnung, was das für Leute waren?" fragte er.
    Ihr Gesicht wurde zu einer steinernen Maske.
    Sie schluckte.
    "So etwas kann nur jemand fragen, der nicht aus der Gegend ist!"
    Gordon nickte.
    "Ich bin tatsächlich nicht aus der Gegend", gab er zu.
    "Das waren die Leute von Ekai Navos! Diese mordgierigen Bastarde!"
    Gordon horchte auf.
    Ekai Navos!
    Diesen Namen kannte er!
    Wegen Ekai Navos war er hier her, in die Gegend um die Stadt Kolum im Lande Camata auf dem Planeten Keduan gekommen...
    Navos war der Anführer

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