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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Navos hatte sie in einer Bar in Samola aufgelesen.
    Atilebasi hatte ziemlich schnell begriffen, daß dieser Mann ihr viel mehr bieten konnte, als sie von einem im palikanischen Provinznest Samola je erwarten durfte.
    Es war für sie nicht allzu schwer gewesen, den großen Anführer davon zu überzeugen, was für eine außergewöhnliche Frau sie war.
    Und so hatte er sie mitgenommen.
    Vor einigen Wochen war das gewesen - und wenn die schöne Atilebasi nach dem Leuchten in Ekai Navos' Augen ging, daß sich jedes Mal einstellte, wenn er den Blick begehrlich nach ihr warf, dann hatte er es bisher noch nicht bereut...
    Doch in diesem Augenblick wurde Navos' Aufmerksamkeit von etwas anderem in Beschlag genommen.
    "Hey, Anführer! Dahinten kommt ein Drachenreiter!"

    Es war einer seiner Wachtposten, der das rief. Ekai Navos kniff die Augen zusammen und blickte in die Ferne. Und tatsächlich! Eine kleine, sich bewegende Staubwolke war dort zu sehen.
    Wer kann das sein? fragte er sich. Nyar'O vielleicht? Aber wenn er es war, wo waren dann seine Leute?
    Der Reiter kam langsam näher und bald wurde es Navos klar, wer da herangeritten kam.
    Es war der rothaarige Maharg!
    Navos runzelte die Stirn.
    Der Reiter kam in vollem Galopp daher. Als er bei den weißen Mauern anlangte, die die Gebäude der Festung einschlossen, machte man ihm sofort das Tor auf und dann kam er wild in den Innenhof hineingeprescht. Dort erst zügelte er seinen Drachen.
    Navos blickte hinab.
    "Wo ist Nyar'O? Und die anderen?"
    "Es hat sie alle erwischt!"
    "Was? Hatte ich euch nicht losgeschickt, um das Geld vom alten Perez einzutreiben? Sagt bloß, daß er so mit euch umgesprungen ist!"
    Maharg atmete heftig.
    "Nein, kein Gedanke..."
    "Was ist dann geschehen?"
    "Wir haben das Geld von Perez eingetrieben und waren dann auf einen Tequila in Samola... Da trafen wir auf diesen Kerl, der Nyar'O
    schon in Kolum Schwierigkeiten gemacht hat!"
    "Gordon...", murmelte Ekai Navos.
    "Die anderen sind tot. Er hat sie erschossen!"
    Navos atmete tief durch.
    Sein Ärger war ihm deutlich anzusehen.
    "Ihr wart zu viert, Maharg! Und da werdet ihr mit einem einzelnen Mann nicht fertig?"
    "Anführer, daß ist kein gewöhnlicher Drachenreiter-Tramp, den man einfach so über den Haufen schießen kann!"
    Navos machte eine abweisende Geste und wandte sich ab.
    Der Anblick von Atilebasi ließ ihn dann wieder etwas sanfter werden.

    "Irgend etwas führt dieser Fremde im Schilde!" murmelte er, wobei er unwillkürlich die Faust ballte.
    Was dachte dieser Gordon sich dabei, einem Mann wie Ekai Navos auf der Nase herumzutanzen!
    Aber da gab es noch eine Frage, die noch viel wichtiger war: Wer hatte den Fremden geschickt?
    Irgendwer muß dahinter stecken! dachte Navos grimmig. Denn, daß ein Einzelner sich aufmachte, um gegen ihn, den großen Ekai Navos, anzutreten, erschien ihm als völlig ausgeschlossen.
    Irgendetwas Größeres mußte da im Gange sein...
    Fragte sich nur, wer die Fäden zog!
    Ekai Navos dachte angestrengt nach.
    Ein Name ging ihm durch den Kopf und setzte sich dort fest: Don Odnanref Yer Led!
    Verflucht! durchschoß es Navos dann eisig.
    Aber im Grunde spielte es keine Rolle, wer letztlich dahinter steckte. Jeder, der Leute wie diesen Gordon anheuerte, mußte über kurz oder lang ein gefährlicher Gegner werden...
    Von hinten spürte er den warmen Atem der schönen Atilebasi.
    Ihre Hände gingen über seinen Rücken und dann ließ Ekai Navos sich bereitwillig von ihr mitziehen...
    "Komm!" sagte sie, während sein Blick jetzt ihre aufregenden Konturen studierte.
    "Warum nicht?" murmelte er kaum hörbar. Etwas Ablenkung konnte jetzt nicht schaden.
    Und Atilebasi war eine hinreißende Ablenkung!

    *
    Gordon war nicht lange bei Enidan geblieben - wenn er es auch unter anderen Umständen gern getan hätte.
    Ziemlich bald hatte er Samola verlassen, nachdem Enidan ihm den Weg zum See der großen Häuser und Ekai Navos' Festung beschrieben hatte.
    Wenn er sich ranhielt, würde er sein Ziel noch bis zum Abend erreichen. Als erstes würde er sich dann einmal genauer ansehen, wo Navos sich versteckt hielt. Dann würde man weitersehen...
    Irgendeinen Weg würde es schon geben, Ekai Navos in die Hände zu bekommen und über die Grenze zu bringen, so daß ihm der Prozeß gemacht werden konnte - und zwar an einem Ort, bis zu dem sein Einfluß nicht reichte.
    Navos war der Kopf von allem.
    Wenn er nicht mehr da war, würde die Bande schnell auseinanderfallen.
    Gordon kam zunächst durch

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