Drachen, Orks und Magier
karges, trostloses Land, das von der Sonne verbrannt und ausgetrocknet war.
Schroffe Felsen ragten in dem Himmel, die Vegetation war spärlich.
Die Stunden gingen langsam dahin, während Gordon seinen Drachen unbarmherzig vorantrieb.
Als die Sonne bereits milchig wurde und sich der Abend ankündigte, erreichte er dann offensichtlich fruchtbareres Gebiet.
Gordon sah grasbewachsene Hügel und ab und zu auch einige Bäume.
Wenig später kam er dann an das Ufer des Sees, der blau in der Sonne funkelte.
Wenn man aus einer derartigen Einöde kam, dann war das ein faszinierender Anblick.
Vom gegenüberliegenden Ufer waren kaum mehr als ein paar Schemen von Bergen und Hügeln zu sehen.
Gordon atmete tief durch, ließ den Drachen dann zum Wasser traben und erst einmal ausgiebig saufen. Das Tier hatte es sich verdient und auch Gordon selbst ließ sich vom Drachen herab und beugte sich zu dem kostbaren Naß hinunter - erst um zu trinken, dann um die Feldflasche aufzufüllen, die er am Sattelhorn hängen hatte.
Ekai Navos' Festung lag ebenfalls am Ufer des Sees der großen Häuser - allerdings einige Meilen weiter westlich, wenn Enidans Beschreibung stimmte.
Nachdem er sich und dem Drachen eine kleine Pause gegönnt hatte, schwang sich der große Mann wieder in den Sattel und ritt dann in Ufernähe gen Westen.
In der bewachsenen Uferzone würde er leichter Deckung finden, als in der Ödnis, die hinter ihm lag. Und das konnte möglicherweise wichtig sein... Schließlich wollte er es nicht darauf anlegen, von Navos'
Leuten frühzeitig entdeckt zu werden.
*
Die Dämmerung hatte sich bereits grau über das Land gelegt und es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis die Nacht hereinbrach, da hörte Gordon plötzlich ein paar Schüsse, ganz in seiner Nähe.
Und dann einen Schrei.
Sein Drachen scheute ein wenig und wurde unruhig, aber es gelang Gordon, ihn unter Kontrolle zu halten.
Seine Hand ging zur Hüfte.
Er nahm den Nadler heraus und spannte den Hahn. Dann ging sein Blick herum, aber nirgends bewegte sich etwas.
Gordon ließ sich aus dem Sattel gleiten und machte den Drachen an einem Baum fest.
Vor ihm befanden sich ein paar Felsen und einige Bäume, die ihm die Sicht nahmen. Aber irgendwo dahinter mußte ein verbissener Kampf im Gange sein!
Gordon hatte die Felsen umrundet und verschanzte sich hinter einem Gebüsch und sah er, was hier im Gange war! Drei oder vier Männer hatten es auf einen einzelnen Palikaner abgesehen.
Gordon fluchte innerlich.
Er schien zu spät gekommen zu sein. Der Kampf war wohl schon entschieden, und zwar - wie hätte es anders sein können? - zu Gunsten der Übermacht.
Der Palikaner stöhnte. Sein Bein war rot. Er schien verletzt zu sein.
Sein Nadler war leergeschossen und machte 'klick!'.
Und wie es schien, würde der arme Kerl auch keine Gelegenheit mehr haben nachzuladen.
"Dasangmist!" hörte Gordon ihn ausrufen. Der blanke Schrecken stand ihm im Gesicht geschrieben, während die Wölfe, die es auf ihn abgesehen hatten, jetzt aus den Büschen kamen.
Ihrer Kleidung und Sprache nach waren es Außenweltler -
Außenweltler. Und das hieß, daß es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Ekai Navos' Leute handelte.
Schließlich lag der ergaunerte Besitz des großen Bosses ja ganz in der Nähe...
Mit den Waffen im Anschlag kamen sie auf den am Boden Liegenden zu.
Ein riesiger Mann mit zwei unterschiedlich großen Nadlern um die Hüften, schien die Gruppe anzuführen.
Ein häßliches, triumphierendes Grinsen spielte um seine Lippen...
Gordon hielt den Nadler in seiner Hand fest umklammert. Jeder Muskel, jede Sehne seines Körpers waren jetzt in voller Anspannung und einen Moment lang überlegte er, jetzt einzugreifen.
Doch dann zögerte er, als der die Stimme des Zwei-Nadlermannes hörte. Vielleicht konnte er noch etwas erfahren, wenn er abwartete...
Der Zwei-Nadlermann blickte auf den verletzten Palikaner herab.
"Was machst du hier?"
"Ich wollte mein Drachen im See tränken, Rones !" kam es schwach von dem Palikaner. "Es ist die Wahrheit, Rones !"
Der Zwei-Nadlermann verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und schob sich den Stetson in den Nacken.
"Wer bist du?"
Der Palikaner schwieg.
Da trat der Zwei-Nadlermann mit einer schnellen Bewegung heran und versetzte dem am Boden Liegenden einen Tritt, der diesen genau an seinem verletzten Bein traf. Der Palikaner stöhnte auf.
"Wir können dich zum Reden bringen! Verdammter Bastard! Also!
Willst du weiter den
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