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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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da tauchte eines Tages dieser Gringo namens Ekai Navos auf. Er kam mit viel Geld, baute sich eine Festung auf und behandelte fortan die ganze Umgegend wie sein persönliches Fürstentum. Überall auf dieser Seite der Grenze und bei euch begann er den Leuten Schutzgelder abzupressen. Auch uns..."
    Sie schlug die Hände vor das Gesicht und es dauerte etwas, bis sie sich wieder gefaßt hatte.
    Gordon faßte sie bei den Schultern und versuchte sie ein wenig zu trösten.
    Dann endlich konnte sie fortfahren.
    "Mein Mann war sehr mutig. Er dachte, Ekai Navos und seiner Meute etwas entgegensetzen können. Sie haben ihn einfach erschossen.
    Allein konnte ich den Mietstall nicht halten..." Sie machte eine hilflose Geste. "Du siehst ja, was aus mir geworden ist!" Sie sah ihn angriffslustig an. "Verstehst du nun, warum ich dir helfen will?"
    Gordon nickte.
    "Ich glaube schon."
    "Ich hasse Navos, Gordon! Seit diese Bastarde meinen Mann erschossen haben bin ich innerlich tot! Nur dieser Haß, der lebt noch!

    Und wenn es irgendetwas gibt, womit ich Navos schaden kann, dann werde ich es tun, sofern es in meiner Macht steht!"
    Sie machte sich wieder an seiner Wunde zu schaffen.
    "Du willst wissen, wo Navos sein Hauptquartier hat?"
    "Ja."
    "Ich werde es dir zeigen, Gordon! Es ist mir gleichgültig, was für eine Rechnung du mit diesem Verbrecher zu begleichen hast! Es ist auch meine Rechnung!"
    Gordon sah ihr ins Gesicht.
    "Navos wird bezahlen, Enidan!" sagte er ihr dann im Brustton der Überzeugung. "Er wird für alles bezahlen, was er getan hat!"
    Enidan atmete tief durch.
    "Wenn du das sagst, dann klingt es so, als würde es auch eintreten!" flüsterte sie dann.
    Gordon lächelte dünn.
    "Verlaß dich drauf!"

    *
    Ekai Navos war ein kräftig gebauter Mann in den Fünfzigern, dessen Schläfen bereits deutlich ergraut waren. Seine Haut war dunkel und wettergegerbt und in der Mitte seines kantigen, harten Gesichtes blitzten zwei ebenso intelligente wie kalte blaue Augen.
    Eiskalt waren diese Augen und sie schienen jedem bis auf den Grund blicken zu können.
    Navos war ein Mann, dem es gefiel, seine Umgebung in Angst und Furcht zu halten. Nur so glaubte er auf Dauer sein hartes Regiment durchsetzen zu können.
    Außerdem gefiel es ihm auch.
    Navos war ein grausamer Mann und so nahm sich jeder vor ihm in Acht, auch diejenigen, die er seine Freunde nannte.
    Etwa einen halben Tagesritt von Samola entfernt lag ein langgezogener See, der sogenannte See der großen Häuser, benannt nach einigen Ruinen, die aus der Wasseroberfläche herausragten.
    Das Wasser des Sees machte das umliegende Land fruchtbar; und damit war es wie geschaffen, um eine Festung zu errichten.
    Und so war es auch kein Wunder, daß auf einer gen Westen gelegenen Anhöhe seit mehr als hundert Jahren ein solches Anwesen stand. Es war noch vor der Epoche der direkten Konzernherrschaft über Keduan errichtet worden und hatte einem dekadenten, aristokratisch wirkenden Konzernlizenzlehen-Junker gehört.
    Und dann waren eines Tages Ekai Navos und seine
    kompromißlosen Schergen gekommen und hatten die Herrschaft über den Besitz einfach an sich gerissen.
    Die geringe Zahl von Dasangeros hatten die Festung nicht schützen können und von den palikanischen Behörden war auf absehbare Zeit kaum Hilfe zu erwarten.
    Seitdem herrschte Ekai Navos hier soweit das Auge reichte und noch weiter.
    Navos hatte es sich gut eingerichtet hier oben.

    Die Festung war aus massivem Sandstein gebaut. Navos stand jetzt oben auf dem Balkon des zweistöckigen, großzügig angelegten Wohnhauses, von wo aus er weit über die Mauern hinwegsehen konnte, die das Anwesen umgaben.
    Derjenige mußte noch geboren werden, der es wagen konnte, ihn hier anzugreifen!
    Über Ekai Navos' Lippen ging ein Lächeln, als er daran dachte.
    Mit den Augenwinkeln sah er dann die schlanke, grazile Gestalt einer ungewöhnlich hübschen jungen Frau herankommen. Er drehte sich zu ihr um und verzog den Mund.
    Ihr Gang war so leicht, daß er kaum gehört hatte, wie sie sich ihm genähert hatte. Sie hatte etwas Katzenhaftes an sich, nicht nur in ihrem Gang...
    Das Haar fiel schwarz und lang über die schmalen Schultern. Von Zeit zu Zeit pflegte sie es kokett nach hinten zu werfen.
    Als sie ihn erreicht hatte, legte Navos besitzergreifend den Arm um ihre Schulter. Sie ließ es geschehen. Warum sollte sie auch nicht?

    Schließlich gehörte sie gewissermaßen - so wie alles andere hier -
    zu seinem Besitz.
    Sie hieß Atilebasi und

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