Drachen, Orks und Magier
nannte, für einen Moment aus seiner direkten Kontrolle entlassen, denn es gab noch andere Dinge, die er zu tun hatte. Er stand von seinem Lager auf und ging zu der langen Reihe der Doppelgänger und Kunstmenschen. Er wandte sich an den Doppelgänger des Rakiss von Tyk. Durch geistige Impulse veranlasste er ihn, durch das Tor durch Raum und Zeit zu gehen, das leicht flackerte.
Thagon rieb sich die Hände. Jetzt würde er die Herrschaft übernehmen – zunächst nur über Tykien, aber später über die ganze Welt.
Befriedigt sah er zu, wie Rakiss in das schwarze Dreieck stürzte, das das Tor durch Raum und Zeit war oder einfach das Tor. Er legte sich wieder auf sein Lager.
Seine Gedanken suchten nach Branton und versuchten die Kontrolle zu übernehmen. Aber was war das?
Da war etwas, was sich dem Geist des Magiers widersetzte und ihn aus dem Körper Brantons hinauszutreiben suchte.
Thagon schauderte. Dann hatte Branton also doch ein eigenes Bewusstsein!
Mit geistiger Gewalt zwang er das fremde Bewusstsein nieder und übernahm schließlich doch die Kontrolle.
„Ich muss noch viel vorsichtiger sein“, murmelte er zu sich selbst. Er durfte Branton keinen Moment mehr aus der Gedankenkontrolle entlassen. Er konnte nicht wissen, wie das fremde Bewusstsein reagieren würde, was mit seinem Körper tun würde. Der einsame Magier wagte gar nicht daran zu denken, dass die Möglichkeit bestand, dass alle seine Doppelgänger und Puppen eigene Bewusstseine besaßen.
Thagon hoffte nur, dass es anders war, als er befürchtete.
4.
„Wie kommen wir hier nun bloß heraus?“, rief Yarum.
„Es würde uns wenig nützen, wenn wir nun ausbrächen. Wo sollten wir hin?
Sollten wir vielleicht nach Tyk schwimmen?“, fragte Gorich.
Ein spöttisches Lächeln legte sich um seine Lippen.
Whuon blickte aus dem Fenster. Es war offen, aber er konnte dennoch nicht hindurch. Er blickte auf die See.
Am Horizont schimmerte etwas. Es sah wie ein kleines Dreieck aus. Dieses Dreieck stand in der Luft wie auf festem Boden.
„Seht!“, rief er zu den anderen. Sie eilten herbei und staunten mit Whuon über dieses merkwürdige Gebilde, das rasch größer wurde.
Ob dies Brantons Ziel war?
„Hat einer von euch dieses Dreieck schon gesehen?“, erkundigte sich Gorich.
„Nein“, rief Whuon entschlossen. „Ich habe es bestimmt noch nicht gesehen.“
„Ich auch nicht“, gab Yarum zu erkennen.
Das Dreieck wuchs nun zu monströser Größe heran. Es war jetzt viel größer als das Schiff.
Die SEDELLAH hielt genau auf das monströse Dreieck zu.
Merkwürdig, dachte Whuon. Das Dreieck strahlte schwarzes Licht ab. Nur noch wenige Augenblicke, dann würde die unergründliche Schwärze des Dreiecks die SEDELLAH verschlingen.
Whuon war nicht wohl bei dem Gedanken. Aber was konnte er tun? Machtlos musste er zusehen, wie die SEDELLAH auf das Dreieck zusegelte und ihm entgegenstrebte.
Whuon lief zur Tür und wollte hinausstürzen, aber da hielt ihn die unsichtbare Mauer zurück.
Es war wahr, was ihm die anderen gesagt hatten: Sie war hart wie Stein, aber dennoch durchsichtig.
„Wir müssen etwas tun!“, rief er, aber für diesen Ausruf erntete er von Gorich und Yarum nur verständnislose Blicke.
Die SEDELLAH fuhr jetzt in das schwarze Dreieck hinein.
Schwärze umgab Whuon, undurchdringliche, tiefe Schwärze. Der Thyrer konnte nicht einmal seine eigenen Hände erkennen, wenn er sie vor seine Augen hielt.
Die Dunkelheit war schrecklich.
Da wurde es plötzlich etwas heller. Man konnte wieder alles erkennen. Die anderen, die an Deck waren, liefen jetzt scharenweise zu Whuon und den anderen in die Kajüte. Sie passierten die unsichtbare Mauer, als wäre sie nicht vorhanden.
„Was wollt ihr hier?“, fragte Whuon einen der Seeleute.
Aber er bekam keine Antwort. Der Mann sah ihn nur mit leeren Augen an. Die Fenster waren von den Seeleuten geschlossen worden, aber durch die offene Tür sah Whuon den dichten Nebel, der das Schiff umgab.
Schließlich wurde die Tür geschlossen. Whuon sah sich um, aber Branton fand er nirgends.
Müde setzte er sich wieder zu Yarum und Gorich.
„Wo sind wir nur?“, fragte Yarum.
„Ich weiß es nicht. Habt ihr den Nebel gesehen?“, meinte Whuon.
Die anderen nickten.
„Er sah nicht wie normaler Nebel aus. Es war eine besondere Art von Nebel“, sagte Whuon.
„Wo ist Branton?“, fragte Whuon einen anderen Mann.
„Er ist draußen!“, gab der Mann Antwort.
Der Thyrer erhob sich, um den
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