Drachen, Orks und Magier
amüsierten Blick zu und nickte schließlich spöttisch.
„Gut, wir werden mit dir nach draußen gehen und sehen, ob es stimmt, was du uns erzählst. Aber ich warne dich! Es geht dir an den Kragen, wenn du die Unwahrheit gesagt hast!“ Aworn funkelte Whuon bei diesen Worten belustigt an.
„Also los! Zeige uns, was du uns zeigen wolltest.“
Aworn und Shunock folgten Whuon nach draußen.
Sie gingen zu Reling und blickten hinunter.
„Du hattest doch recht!“, entfuhr es Aworn. „Wir schwimmen im Nebel.“
Der Schiffsführer drehte sich um.
„Wo ist Branton?“, fragte er schließlich Shunock.
„Ich weiß nicht. Er muss hier irgendwo sein.“
„Branton!“, rief Aworn.
Shunock wandte sich unterdessen an Whuon.
„Als wir alle vor dem Nebel und der Kälte in die Kajüte flüchteten, da berührten wir mit Sicherheit noch richtiges Wasser, Whuon!“
Der Thyrer nickte. Er konnte Shunocks Aufgewühltheit wohl verstehen.
„Branton!“, hallte Aworns Stimme durch den alles verschlingenden Nebel.
„Hier bin ich!“, rief Branton zurück. Die finstere Gestalt kam auf die drei zu. Die schweren Schritte ließen die Planken geisterhaft knarren.
„Branton, du bist uns eine Erklärung schuldig!“, knurrte der Kapitän. Branton blieb in einiger Entfernung stehen.
„Warum seid ihr nicht in der Kajüte?“, fragte er ruhig.
„Schau einmal über die Reling, Branton!“, befahl Aworn nicht gerade freundlich.
„Was soll dort schon sein?“, wollte Branton wissen.
„Eben, dort ist nichts! Kein Wasser!“
„Das ist mir bekannt.“
„Du hast mir versprochen, dass das große Dreieck dem Schiff nicht schaden würde.“
„Es schadet ihm doch auch nicht, wenn es einmal nicht auf Wasser segelt, oder?“
„Wo sind wir?“ Aworns Stimme klang drohend, aber Branton ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
„Wir sind auf einer Reise.“
„Das kann ich mir auch denken. Ich will eine genaue Auskunft!“
„Die kann ich dir nicht geben, Aworn.“
Die Hand des Schiffsführers glitt zu seinem Schwert.
Mit einer schnellen Bewegung zog er es aus dem Gürtel.
„Es ist mein Schiff, Branton, und deshalb kann ich eine genaue Auskunft von dir erwarten. Sprich also! Was ist mit uns geschehen, als wir durch das riesige Dreieck gingen?“
Branton sah die Klinge des Seemannes, aber sie schien ihn kaum zu beeindrucken.
„Rede, oder ich werfe dich über die Reling!“, rief Aworn. Die finstere Gestalt blickte unbeteiligt auf den Kapitän. Dann brach Branton zusammen. Er stürzte auf die knarrenden Schiffsplanken.
„Was ist mit ihm?“, fragte Shunock.
Whuon beugte sich über den seltsamen Mann.
„Er ist tot“, stellte er fest. Aworn und Shunock wechselten einen entsetzten Blick.
„Wodurch könnte er gestorben sein?“, erkundigte sich Aworn langsam.
Whuon zuckte mit den Schultern.
„Er ist nicht verwundet oder so. Er scheint völlig in Ordnung zu sein, aber sein Herz steht still – ganz eindeutig.“
Das Schiff begann jetzt merklich zu schwanken.
Es änderte häufig die Richtung und kämpfte mit unsichtbaren Wellen. Der Steuermann! Branton hatte die SEDELLAH gesteuert – auf welche Art auch immer.
Und nun war Branton tot – und niemand steuerte mehr das Schiff.
Ja!, dachte Whuon. Das musste es sein. Deshalb schwankte das Schiff so und änderte so oft seinen Kurs.
Durch den Nebel sah Whuon grelle Blitze zucken. Es war schwer zu sagen, wie weit sie entfernt sein mochten. Jedenfalls fuhr die SEDELLAH direkt auf diese Blitze zu.
Verzweifelt sah der Thyrer zu Branton. Er würde dieses Schiff nicht mehr steuern können.
„Die Blitze! Wir fahren genau auf die Blitze zu!“, schrie Shunock. Whuon rannte mit großen Sätzen zum Ruder.
Mit schnellen Bewegungen drehte er es hin und her. Doch die SEDELLAH ließ sich nicht steuern. Das Steuerblatt hing im Nebel – es hatte keinen Einfluss auf den Kurs des Schiffes.
Verzweifelt und ohnmächtig sah Whuon zu den näherkommenden Blitzen hinüber.
Wegen der gewaltigen Schwankungen, die man natürlich auch im Innern des Schiffes spüren konnte, waren einige Seeleute wieder an Deck erschienen.
Unschlüssig und unbeholfen starrten sie durch den Nebel zu den immer greller werdenden Blitzen.
Whuon kam unterdessen zurück zu Aworn und Shunock.
„Warum hat das Ruder nicht reagiert?“, fragte Aworn grimmig an den Thyrer gewandt. Whuon zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht. Es hing im Nebel. Es konnte gar nicht wirksam sein.“
„Aber wie hat
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