Drachenatem (German Edition)
nochmals angesprochen hatte. Als sie ihm nicht sofort antwortete, schlug er mit einem Stock nach ihr.
Hätte der Hauptmann nicht mit seinem Schwert den Schlag abgewehrt, hätte er ihr mitten ins Gesicht geschlagen.
»Sie ist eine gemeine Diebin …«
»Schweig! Wäre sie nur eine Diebin, so wäre sie nicht hier, sondern Ihr hättet sie gleich vor Eurem Tempel als Sühne verbrannt. Solltet Ihr es nochmals wagen, die Hand in meiner Gegenwart zu heben, werdet Ihr sie nicht mehr lange behalten.«
Nachdem er den Priester in den Senkel gestellt hatte, wandte er sich Kati zu.
»Du brauchst keine Angst haben Kati! Keiner wird Dir etwas tun.«
Kati fing an zu schwitzen, als sie die Worte vernahm.
Niemand hatte sie bisher nach ihren Namen gefragt und trotzdem sprach er sie mit ihrem Namen an, zudem hieß sie eigentlich Katharina und nur ihre Eltern und Freunde nannten sie Kati.
Sie zermarterte sich den Kopf, aber sie kam beim besten Willen nicht drauf, warum er ihren Namen kannte.
Aber da gab es noch etwas an ihm, was sie irritierte. Dieser Skol war ihr vom ersten Augenblick an sympathisch, während der Priester, ihr eine Heidenangst einjagte.
»Herr ...! Sie hat das Zeichen auf ihrer linken Hand.«
Zur Bestätigung packte der Priester Kati am linken Arm, so dass der Hauptmann ihren Handrücken sehen konnte.
»Die Drachenhaut ...!«
Skol trat nun wieder hinter dem Schreibtisch hervor.
»Du hast recht, es ist die Drachenhaut.«
»Wie sieht es mit meiner Belohnung aus?« fragte der Priester.
»Keine Angst, Du sollst Deine Belohnung erhalten.« Blitzschnell zog Skol ein Messer und stieß es dem Priester tief in den Hals.
Kati wollte aufschreien, aber Skol war nun hinter ihr und legte ihr die Hand über den Mund.
»Sei still, wenn Du an Deinem Leben hängst. Wir haben nicht viel Zeit, also höre mir jetzt genau zu. Falls Du gefragt wirst, hast Du den Priester getötet. Hast Du mich da verstanden?« Kati bibberte vor Angst, aber sie konnte nichts anderes tun, als ein Nicken anzudeuten.
Erst nachdem Kati angedeutet hatte, dass sie ihn verstanden hatte, fuhr er fort.
»Du bist mit den fahrenden Händlern in die Stadt gekommen und wurdest hier zurückgelassen. Da Du kein Geld hattest, kamst Du auf die dumme Idee in den Tempel zu gehen, um dort etwas zu stehlen. Ich hoffe, Du hast alles verstanden. Doch das Wichtigste ist, keiner darf etwas von dem Mal erfahren. Ist das klar? Sollte der König oder einer seiner Handlanger etwas von dem Mal erfahren, werden sie Dich an Ort und Stelle töten, ohne Dir die geringste Chance zu lassen.«
Langsam nahm er die Hand von ihrem Mund.
Kati war noch immer ganz gelähmt vor Schreck und zitterte am ganzem Leib.
»A…ber warum? Was habe ich bloß getan und wo bin ich überhaupt?« fragte sie sichtlich verstört und ihr traten schon wieder Tränen in die Augen.
»Es geht nicht darum, was Du getan hast, sondern darum, was Du tun wirst. Du trägst das Zeichen der Drachenhaut, die Dich als Auserwählte kennzeichnet, und wenn jemand erfährt, dass Du es hast, werden sie Dich sofort töten.
Das alleine reicht schon aus. Auch wenn Du alles nur für einen Traum hältst, lasse Dir gesagt sein, Du befindest Dich in in der Stadt Trôn, die in Quanteras, einer anderen Welt im Universum liegt.
Doch jetzt meine Kleine ist nicht die rechte Zeit, Dir mehr zu erklären.
Wenn Du genau tust, was ich Dir gesagt habe, wirst Du den nächsten Morgen noch erleben. Ich werde heute bestimmt noch den Auftrag erhalten, Dich verschwinden zu lassen. Du siehst, Dir bleibt nur die Wahl zwischen dem sicheren Tod und der Hoffnung, dass Du mir vertrauen kannst.
Keine Angst, Du wirst hier auf Quanteras nicht alleine sein.« Kati wollte etwas erwidern, aber kam nicht so weit, da sich jemand der Tür näherte, und Skol ihr sofort wieder den Mund zu hielt.
»Das wird jetzt wehtun, aber es muss sein und denke dran was ich Dir gesagt habe!«
Was nun kam, war so überraschend, dass Kati gar keine Chance hatte zu reagieren. Er nahm ihre Hand, auf deren Handrücken das Zeichen des Drachens zu sehen war, und drückte sie ins Kohlebecken.
Kati schrie vor Schmerz gepeinigt auf und verlor das Bewusstsein. Vorsichtig ließ er sie zu Boden gleiten und fuhr zur Tür herum, die ohne Vorwarnung aufgerissen wurde.
Zwei Wachen gefolgt von Barcus dem persönlichen Diener von Paskajan, dem Herrscher von Trôndelag, stürmten herein. Barcus stolperte fast über den Toten. Er blickt auf dem Priester und dann auf das
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