Drachenatem (German Edition)
nicht Nuraas Beschützer?« fragte Skol erstaunt, da er wusste, das Barilon sein Ziehkind nie alleine lassen würde.
»Ja genau der. Er ist zwar ein etwas wilder Geselle, ich würde sogar behaupten einer seiner Vorfahren war ein Ork, denn er handelt zuerst und denkt dann nach, aber so einen wirst Du für diese Aufgabe brauchen. Ich versichere Dir, er ist zu einhundert Prozent loyal und ich vertraue ihm ohne Wenn und Aber.«
»Das wird aber Probleme geben mein Freund, denn wie Du gemerkt hast, hat Paskajan ein Auge auf Nuraa geworfen. Wenn Barilon erst einmal weg ist, wird er alles daran setzen, um sie einmal zu besitzen. Und hätte er sie erst einmal in seinem Bett, wird er ihrer schnell überdrüssig. Ihr selbst habt schon viele von den Armen Geschöpfen gesehen und wie sie zugerichtet waren, nachdem er mit ihnen fertig war.«
»Dieser Hund, es wird mir eine Freude sein, ihn eines Tages im Dreck kriechen zu sehen.«
Hundingur spukte aus, denn ihm kam die Galle hoch, sobald er an diesen Verräter dachte, der seinen eigenen Bruder ermorden, und sich dann an dessen Stelle zum König krönen ließ.
»Am besten Du schaffst sie so schnell wie möglich unter einem Vorwand fort!« empfahl Skol ihm.
»Da gibt es aber noch etwas. Könntest Du Deinem Boten diese versiegelte Nachricht für einen unserer Freunde übergeben?«
»Seit wann hast Du Freunde? Ich dachte immer, das ganze Land würde Dich, des Königs Hauptmann, hassen.«
Der Toros hielt seinen Bauch und lachte lauthals über seinen Witz los. Ohne darauf einzugehen, fuhr Skol fort.
»Du erinnerst Dich bestimmt an ihn, denn wir hatten früher bei ihm einige feucht fröhliche geheime Treffen. Sein Hof ist der letzte, bevor der dunkle Wald beginnt!«
Hundingur grinste.
»Du meinst diesen Schmied Apas. Ja, ich erinnere mich an ihn. Er hatte immer ein gutes Fass Ale für uns.«
»Apas ist schon lange tot, aber sein Sohn ist jetzt der Schmied. Auch er ist einer der unseren und Du kannst auch ihm vertrauen.«
»An seinen Sohn erinnere ich mich nicht, aber an diese kleine schwarzhaarige Magd, die jeden mit ins Heu nahm, erinnere ich mich dafür umso besser.«
Hundingur hatte ein Funkeln in den Augen, als er an die Magd dachte.
»Ich glaube, ich werde selber vorbei reiten und einmal nachsehen, ob sie noch immer so viel Feuer im Blut hat.«
»Tue das mein Freund. Aber mir wird es schon jetzt übel, wenn ich mir nur vorstelle, wie Du Dich mit ihr im Heu wälzt.«
»Bist Du aber prüde geworden. Früher warst Du besser drauf, da haben wir so mache Magd geteilt. Du wirst eben alt mein Freund.«
»Eines Tages mein Freund werden wir diese Freuden wiederholen, aber Dein Geschmack scheint sich ja etwas geändert zu haben. Du stehst ja mittlerweile auf das ältere Semester, während ich die jungen und knackigen Frauen bevorzuge.«
»Ich und alte Frauen …! Erst letzte Nacht habe ich mein Lager mit zwei Schönheiten von grade mal zwanzig Lenzen geteilt und ich konnte beide befriedigen. Mehrmals sogar!« gab der Toros großspurig an.
»Und warum willst Du das Feuer der Magd dann nochmals entfachen, obwohl die Magd nun die achtzig Lenzen schon lange überschritten hat?«
»A…chtzig«, stotterte er, und verzog angeekelt das Gesicht. Es schüttelte ihn, als er nachrechnete und sich die Magd heute vorstellte.
Skol lachte los und klopfte seinen Freund freundschaftlich auf die Schulter.
»Lasse es gut sein, wir haben nicht viel Zeit. Aber die Zeit wird kommen, wo wir unser Lager mit mindestens einem Dutzend Schönheiten teilen werden.«
Er reichte ihm die versiegelte Nachricht, die er zuvor aufgesetzt hatte.
»Pass auf Dich auf, ich muss jetzt zu Paskajan, bevor er ohne mich handelt!«
Hundingur hatte Bedenken, dass Barilon ihm nicht glauben würde und deshalb beschloss er, ihm etwas mitzugeben.
Er verschwand kurz im Nebenraum und kam mit einem Siegelring in der Hand zurück, den er Skol reichte.
»Das mein Freund ist der Siegelring meiner Familie, er wird Dich als meinen Vertrauten ausweisen.
Sollte Barilon trotzdem Schwierigkeiten machen, nenne ihm den Namen der Sklavin.«
Skol war schon halb aus der Tür, als er sich nochmals umwandte.
»Ach noch etwas! Falls Du diesen Verräter Pjakkur loswerden willst, teile ihn mit Barilon zur Wache ein und ich werde mich noch diese Nacht um ihn kümmern.«
Die beiden verabschiedeten sich mit den Worten des Drachenordens. „Der Drache wird emporsteigen und das Land vom Bösen gereinigt werden.“
König Paskajan tobte,
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