Drachenatem (German Edition)
Kleinen beschäftigt war, hatte sie gar nicht mitbekommen, dass Laverta noch etwas zu ihr gesagt hatte.
Die Kriegerinnen brachten sie zu einem Unterstand, unter denen Pferde für sie bereitstanden.
Sie ritten wegen dem Säugling nur gemächlich dahin.
»Ist dies Euer Sohn?« fragte Laverta neugierig.
»Nein! Wir fanden ihn einen halben Tag von hier in einem Dorf, das dem Erdboden gleichgemacht wurde. Er ist für Größeres bestimmt und ich möchte Euch bitten, einen Boten zu den Elfen zu schicken, der ihn holt.«
Laverta schaute sie erstaunt an, aber stellte keine weiteren Fragen.
»Ich werde alles in die Wege leiten, sobald wir in der Hauptstadt sind.«
Laverta gab zwei ihrer Kriegerinnen Anweisungen und diese trieben ihre Pferde an und jagten davon.
Kati lehnte sich zu Marces hinüber.
»Warum hast Du versucht, sie zu beeinflussen?«
»Ich weiß Du traust mir nicht, aber ich war es nicht.
Jemand wollte, dass sie uns töten. Wollte ich in ihren Geist eindringen, hätte sie es garantiert nicht gespürt.«
Kati spürte, dass er ihr die Wahrheit sagte.
15
DIE STADT ATLANTIS
Sie ritten durch das Reich der Elmuras und Kati staunte über das, was sie sah.
Die Luft roch nach frischen Lavendel, Nadelholz und tausend anderen Düften. Kaum hatte sie einen Duft erfasst, verflog er auch schon wieder und der nächste trat an seine Stelle.
Ihr Geruchssinn wurde von Tag zu Tag stärker und sie konnte schon bald die Augen schließen und die Landschaft beschreiben, durch die sie ritt, ohne sie vorher gesehen zu haben.
Das Land blühte und war von Leben erfüllt.
Sie konnte so viele verschiedene Lebensformen mit ihrem Geist erfassen, dass ihr schwindlig wurde von den vielen Gedanken, die gleichzeitig auf sie einstürmten.
Sie erreichten nach einer Woche die Hauptstadt der Elmuras. Der Himmel war zugezogen, und Kati konnte schon jetzt den Regen riechen, der in der Luft lag.
Kati machte große Augen, als sich das vermeintliche Dorf als riesige Stadt entpuppte. Ein gewaltiges Bauwerk, das bis in den Himmel ragte, thronte auf einem Berg in der Mitte der Stadt.
Mächtige Türme, deren Zinnen mit Figuren aus dem Reiche der Fantasie bestückt waren, flankierten den Palast.
Doch diese steinernen Figuren jagten Kati einen eisigen Schauer über den Rücken, denn es waren nicht nur Fabelwesen, sondern auch alptraumhafte Ungeheuer unter ihnen.
»Was sind das für abscheuliche Figuren da oben?« fragte sie Barilon, als sie in die Stadt einritten.
»Das sind oder waren alles Lebewesen aus unserer Welt.
Dort rechts von Dir siehst Du den Turm der Elfen, da links von Dir den der Zwerge.
Selbst die Völker der Orks, Trolle, Gnome, die Bewohner der hohen Berge haben hier einen Turm«, und damit deutete er auf einen Turm, auf dem sie eine menschliche Figur mit Flügeln und langen Reißzähnen sehen konnte.
»Bei uns nennt man sie Vampire und sie kommen in der Fantasie der Menschen in meiner Welt vor, genau wie der Rest der Figuren, die man überall sieht.«
»Dies hier ist die älteste Festung im Land und war damals der Mittelpunkt des Reiches.
Es herrschte damals noch Frieden im Land und alle Herrscher des Reiches trafen sich immer hier und beratschlagten, was zu tun sei. Auch hielten sie hier gemeinsam Gericht. Genaueres weiß ich auch nicht, so genau habe ich damals beim Unterricht nicht aufgepasst, denn es hatte mich eigentlich nie richtig interessiert«, versuchte Barilon sich zu rechtfertigen.
Gemeinsam ritten sie eine schmale Straße zum Palast hinauf.
Rechts und links der Straße hatten sich hunderte Bewohner der Stadt aufgestellt, nur um einen kurzen Blick auf sie erhaschen zu können.
Sie jubelten ihnen zu und einige versuchten sogar, Kati und ihre Freunde zu berühren, da es noch nie vorgekommen war, dass Fremde, ohne in Ketten gelegt zu sein, die Stadt betreten durften.
Ihr Begleitschutz schloss zu ihnen auf und schirmte sie gegen die Menschenmenge ab.
Egal wohin Kati schaute, sie konnte keine Männer erblicken, nur Frauen und Kinder beiderlei Geschlechts.
Laverta deutete Katis Blick richtig und so beugte sie sich zu ihr hinüber und flüsterte ihr zu.
»Hier gibt es nur Frauen und Kinder, und wenn die jungen Männer ins Mannesalter kommen, müssen sie unser Reich verlassen.
Einige der Männer kehren hierher zurück und wählen sich eine Frau. Und wenn die Frau es auch wünscht, geht sie mit ihm und verlässt mit ihm unser Reich.«
Ich kenne die Gerüchte, die sich um unser Volk ranken und ich gebe zu,
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