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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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anerkannt.
    Sie schritt zügig und energisch aus, ganz anders als etliche der Burgbewohnerinnen, die sich einen trippeln-den, gezierten Gang angewöhnt hatten. Die mit Stahl verstärkten Stiefelabsätze klapperten auf den Pflaster-steinen, und ihre Arme pendelten lässig im Takt der 26
     
    Schritte. Wie er sah, hatte sie sich die Zeit genommen, über ihre Reitmontur einen langen, geschlitzten Rock zu ziehen, der Ausblicke auf ein wohlgeformtes, von weichen Lederleggins umschmeicheltes Bein freigab.
    Die Stulpen der hohen Reitstiefel hatte sie heruntergeklappt, und das Innenfutter aus rotem Fell setzte einen reizvollen Akzent, zumal sich die Pelzverbrämung
    farblich passend an den Manschetten und am offen stehenden Kragen ihres Jacketts wiederholte. Auch jetzt trug sie die Halskette mit dem Saphiranhänger, die sie als älteste Frau ihrer Sippe geerbt hatte.
    »Nun, hat sich P'tero mit seinem akrobatischen Trick M'lengs immer währende Liebe erworben?«, fragte sie mit einem bissigen Unterton. »Die beiden sind zusammen abgezogen …« Sie blickte den beiden Reitern hinterher, die sich in Richtung der Zelte trollten.
    »Später solltest du dir das Pärchen einmal vorknöpfen. Vor dir haben sie nämlich mächtigen Respekt«,
    meinte K'vin grinsend.
    »Wegen dieser Dummheit ziehe ich ihnen das Fell
    über die Ohren«, entgegnete sie forsch und legte flink einen Hüpfer ein, um im Gleichschritt mit ihm marschieren zu können. »Du musst endlich lernen, die
    Leute wütend anzustarren.« Sie schaute zu K'vin hoch und schüttelte seufzend den Kopf. Einmal hatte sie ihn damit aufgezogen, dass er mit seinen von den Hanra-hans geerbten roten Haaren, den blauen Augen und Sommersprossen viel zu hübsch aussähe, um jemanden einschüchtern zu können. »Nein, dafür hast du
    nicht das richtige Gesicht. Aber wie auch immer, Meranath wird Sith gehörig den Marsch blasen, weil er
    einem Blauen erlaubt hat, sich ohne Not in Gefahr zu begeben.«
    »Das wird fruchten«, erwiderte K'vin und nickte zustimmend. Meranath besaß größeren Einfluss auf die
    Drachen als irgendein Mensch, und ihre Autorität wur-de nicht einmal von den jeweiligen Reitern übertroffen.
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    »Was P'tero sich erlaubt hat, war wirklich der Gipfel an Leichtsinn.«
    »Nun ja«, räumte Zulaya ein, »die Leute von Telgar
    waren begeistert und fanden das Luftkunststück ›einfach toll‹. Schließlich wird kaum einer von ihnen Gelegenheit erhalten, den Einsatz der Drachen im Ernstfall zu sehen.« Sie schnitt eine Grimasse.
    »Wenigstens glauben die Leute von Telgar, dass es einen Ernstfall geben wird«, kommentierte K'vin trocken.
    »Wieso? Gibt es welche, die daran zweifeln?«
    »Chalkin, um nur einen zu nennen.«
    »Ach, der!« Für den Burgherrn von Bitra hatte sie absolut nichts übrig, und sie machte kein Hehl aus ihrer Abneigung.
    »Er ist bestimmt nicht der Einzige, auch wenn die
    meisten behaupten, sie würden sich auf den Fädenregen vorbereiten. Bei vielen mag das nur ein Lippen-bekenntnis sein.«
    »Wie bitte? Wenn der erste Fädenfall schon in wenigen Monaten stattfinden wird?«, staunte Zulaya. »Was glauben diese Menschen wohl, zu welchem Zweck die
    Drachen gezüchtet wurden, wenn nicht, um den Kontinent aus der Luft zu verteidigen? Oh ja, wir bieten einen Transportservice, doch das reichte bei weitem nicht, um unsere Existenz zu rechtfertigen.«
    »Immer mit der Ruhe, Lady« beschwichtigte K'vin
    sie. »Bei mir rennst du offene Türen ein.«
    Sie gab einen tiefen, kehligen Laut des Abscheus von sich. Mittlerweile hatten sie die Treppe zum Oberen Burghof erreicht. Hoheitsvoll hängte sie sich bei ihm ein, um vor den Zuschauern Schulterschluss zwischen den beiden Weyrführern zu demonstrieren. K'vin bedauerte es, dass sie nur in der Öffentlichkeit Körperkontakt zu ihm suchte.
    »Typisch für Chalkin, dass er sich jetzt schon an Hegmons neuem Perlwein gütlich tut«, versetzte Zulaya
    zänkisch.
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    »Das ist doch der einzige Grund, aus dem er überhaupt hierher gekommen ist«, entgegnete K'vin, derweil er seine Gefährtin geschickt von dem Bitraner weg-bugsierte, der sich die Lippen leckte und begehrlich auf sein Weinglas schielte. »Obwohl seine Berufsspieler heute sicher den ganz großen Schnitt machen.«
    »Aber wie man munkelt, steht er nicht auf Hegmons
    Kundenliste«, erzählte sie, als sie an ihrem Tisch an-langten, den sich die Telgarianer auf eigenen Wunsch hin mit den Bewohnern des Hochlands und der Festung Tillek teilten. Der

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