Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
neuen Drachen und seine Seele in unseren Reihen!«
Plötzlich brauste ein Applaus auf. Gilfea wurde von einer Welle positiver Emotionen überflutet, dass der Boden unter seinen Füßen schwankte.
»Gestern habe ich den Mitgliedern des Rates von euch und eurem Flug hierher unterrichtet.«, setzte Toldin seine Rede fort, »Der ganze Rat dankt euch, aber insbesondere dir, Gilfea, wie du Lindors Agonie geteilt hast. Wie du selbst während unserer Flucht gemerkt hast, waren die Lanzen auf dich und Mithval gerichtet. Wir hegen den Verdacht, dass das Orkheer nicht zufällig unseren Weg gekreuzt hatte. Doch eins nach dem anderen. Von Mithval wissen wir, wie es zu eurer unerwarteten Vereinigung gekommen ist. Doch wissen wir nichts von dir. Wenn du magst, würdest du uns etwas von dir erzählen? Wir sind alle sehr begierig, mehr von dir zu erfahren. Doch ist es deine Entscheidung. Niemand zwingt dich dazu. Wenn du es nicht möchtest, wird dich niemand nötigen. Es ist dein freier Wille, den jeder respektieren wird.«
»Aber was, wenn ich ein böser Mensch bin?«, fragte Gilfea überrascht, »Wie könnte ihr mir vertrauen, wenn ich nichts sage?«
»Es ist ganz einfach. Wir vertrauen dir, weil Mithval dir vertraut. Kein Drache hat sich jemals in der Seele eines Reiters getäuscht.«
Gilfea verstand. Er sah sich um. Drehte sich um 360 Grad und betrachtete die Ratsmitglieder. Er sah Menschen, Elben, sogar ein paar Zwerge und er sah Drachen. Grüne Grasdrachen, wie Lindor, aber auch rote Drachen wie Seregsil. Daneben gab es braune Drachen, Bronzedrachen, den Grasdrachen nicht unähnliche Smaragtdrachen, blaue Seedrachen und, wie Toldin einige wenige Silberdrachen, da diese an und für sich schon sehr selten waren. Der beeindruckenste Drache war ein steinalter goldener Drache. Erstaunlicher Weise gab es keinen einzigen Drachen, der Mithval auch nur ansatzweise ähnlich sah.
»Ich will euch von mir erzählen - von mir und wie ich Mithval fand.«, antwortete Gilfea und legte seine rechte Hand dabei liebevoll auf Mithvals Flanke. Von den Rängen tönte wohlwollendes Gemurmel herunter. Offensichtlich war man mit Gilfeas Geste mehr als einverstanden. Und so kam es, dass er alles von sich erzählte. Wie er eines Tages in seinem Dorf auftauchte, wie er heranwuchs, von Schriftmeister Arbogast, aber eben auch von dem Tag, als das Dorf vernichtet wurde. Gilfea ließ nichts aus. Er berichtete von seiner Flucht in die Berge, vom Todesschrei den Mithvals Mutter ausgestossen hatte und dem Fund von Mithval. Als er schilderte, dass Mithval bereits in seinem Ei spühren und hören konnte, ging ein erstauntes Raunen durch die Ränge, während bei der Schilderung des Todesschreis die Trauer im Ratssaal fast greifbar war. Auf größtes Intresse stieß Gilfeas Beschreibung der Drachentöterklinge und wie er sie im Schlot des Vulkans vernichtete.
»Junge, du weißt gar nicht, wieviel Glück du gehabt hast!«, Gilfea musste sich umdrehen, um den Sprecher zu sehen. Es war Roderick mit seinem roten Drachen Caransil, »Diese Klinge hätte dich bei der leichtesten Berührung getötet. Du hättest nicht einmal mehr Zeit gehabt, zu spühren, wie ihr unheiliges Metall deine Haut verbrannt hätte.«
»Erstaunlich, wie unser junger Freund überhaupt in der Lage war, die Klinge zu sehen, geschweige denn sie zu spühren.«, der steinalte Golddrache hatte das Wort ergriffen.
»Ich bin Fingolf, aber jeder ruft mich nur Fin. «, wandte sich der Drache Gilfea zu, »Du musst nämlich wissen, dass diese Waffen für normale Menschen unsichtbar sind. Aber wie ich hörte, bist du emphatisch begabt. Ich frage mich, ob die Orks die dein Dorf überfielen, dies nur zufällig taten.«
»Fin, du triffst wie immer den Nagel auf den Punkt!«, schaltete sich Roderick ein, »Ich glaube, Gilfea hat es selbst noch nicht begriffen, obwohl er es in seiner eigenen Schilderung bereits ausgesprochen hat. Du sagtest, dass du den Eindruck hattest, als wenn die Orks den Auftrag hatten, jeden im Dorf abzuschlachten. Ich frage mich: jeden oder jemanden ?«
Gilfea wurde schwindelig und wenn ihn Mithval nicht aufgefangen hätte, wäre er gestürzt. Natürlich! Die Orks waren auf der Suche gewesen, auf der Suche nach ihm!
Roderick fuhr fort: »Ich glaube auch nicht, dass die Orks vor denen wir geflüchtet sind, nur zufällig unseren Weg kreuzten. Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicher bin ich mir. Jemand hat sich alle Mühe gegeben, die Vereinigung von Mithval und Gilfea zu
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