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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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angeflattert. Gilfea stieg von Lindor herab und lief zu seinem Drachen. Aus einem Impuls heraus, den sich Gilfea selbst nicht erklären konnte, umarmte er seinen Drachen. Eine Welle starker Emotionen überwältigte ihn.
    »Hey, Kleiner, alles in Ordnung?« , beschützend bedeckte Mithval Gilfea mit seinem Flügel.
    »Ja, jetzt ist alles in Ordnung.« , Gilfea schaute zu Mithval hoch, »Ich weiß auch nicht, aber plötzlich überwältigte mich meine Gefühle.«
    Thonfilas war ebenfalls von Lindor herabgeklettert, gab seinen Drachen einen Klaps an die Flanke und ging auf Gilfea zu: »Alles Ok?«
    Gilfea nickte: »Ja, es war...«
    »Ein Gefühlsturm... Ich weiß...«, Thonfilas nickte wissend, »Es ist dieser Ort. Es sind die Drachen. Du weißt, dass die Drachen magische Wesen sind. Hier, an diesem Ort, kann diese Magie auf empfängliche Personen überwältigend wirken. Du bist emphatisch begabt. Das hast du beweisen, als du Lindors Schmerzen auf dich übertragen hast.«
    Bei sich selbst dachte Thonfilas: »So langsam beginne ich Turondurs Vermutung zu glauben.«
    »Und jetzt?«, fragte Gilfea.
    »Gehen wir hinein.«, antwortete Thonfilas.
***
    Der Rat von Daelbar war eine Sache für sich. In vielerlei Hinsicht. Gilfea und Thonfilas durchschritten das Tor, Lindor durchflog es und Mithval flatterte fröhlich hinterher. Schon das Tor war beeindruckend, war es doch breit und hoch genug, damit selbst der größte Drache hindurchfliegen konnte. Hinter dem Tor befand sich ein ähnlich breiter und hoher Gang, der in den eigentlichen Ratssaal führte.
    Der Ratssaal war ein Anblick für sich. Als Gilfea, Mithval, Lindor und Thonfilas den Gang verließen, standen sie mitten im Zentrum eines überdimensionalen Plenarsaals. Der Gang führte von der Seite ins Plenum, welches Halbkreisförmig mit steil ansteigenden Rängen aufgebaut war. Die Struktur schien für Aussprachen und Diskussionen entworfen zu sein. In der Mitte des Raums befand sich ein Rednerpult. Eigentlich waren es zwei, nämlich eines für Drachen und eines für Zweibeiner. Die Längsseite säumte drei Reihen von Sitzrängen, ebenfalls für Drachen und Zweibeiner ausgelegt. Wie Gilfea bald erfuhr, waren dies die Ränge der Schriftführer, Sekretäre und der Ratsvorsitzenden. Gegenüber der Längsseite befanden sich die halbkreisförmigen Reihen der Ratsmitglieder.
    Der Rat von Daelbar war eine auf Konsens fixierte legislative Versammlung. Mit anderen Worten sie legten die Gesetze von Daelbar fest. Parteien, wie in anderen Ländern oder Reichen, gab es nicht, weil nur Entscheidungen mit einstimmiger Mehrheit gültig waren. Diese Art der Gesetzesfindung war etwas, worin sich Daelbar deutlich von anderen Demokratien unterschied, von den Monarchien und Diktaturen gar nicht erst zu reden. Natürlich war dieser Zwang zur Einiegung zuweilen nicht wirklich einfach, von Zeit zu Zeit war er sogar ausgesprochen quälend und nervenaufreibend. Dafür wurden die Daelbaner aber mit einem erstaunlichen inneren Frieden gesegnet. Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen gab es eigentlich nie.
    Zuerst war Gilfea überrascht, dass nicht nur Drachenreiter und ihre Drachen Ratsmitglieder waren. Später fragte er sich, wie er überhaupt auf diesen Gedanken gekommen war. Schließlich waren mehr als die Hälfte der Bevölkerung weder Drachen noch Drachenreiter, sondern ganz normale Leute, wie Magier, unabhängige Technokraten, Bäcker, Zierfischzüchter, Klempner, Schriftgelehrte, Taxidermisten und vieles anderes mehr. Da jeder der volljährig war, dass aktive und passive Wahlrecht besaß, konnte sich jeder in den Rat wählen lassen. Erstaunlicher Weise, waren totzdem drei viertel der Ratsmitglieder Drachen und ihre Drachenreiter.
    Von allen Ratsmitgliedern wurde ein Vorsitzender gewählt. Dies war die einzige Wahl, die nur einer einfachen Mehrheit bedurfte. Der Vorsitzende suchte sich dann 12 Beisitzer. Sie zusammen bildeten das, was meine die Regierung von Daelbar nennen könnte.
    Gilfea kam sich fürchterlich klein vor, wie er nun in dieser großen Halle stand, und zu ihm herunterschauten.
    »Hallo Gilfea. Hallo Mithval. Willkommen im Rat von Daelbar.«, begrüßte ihn ein Silberdrache, wobei er richtig und nicht nur ihn Gedanken sprach. Es war kein anderer als Toldin, der Drache von Turondur, der zu ihm sprach. Dem Platz nach zu urteilen, waren Toldin und Turondur die Vorsitzenden des Rates.
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    »Freunde«, erhob Toldin seine warme, samtene Stimme, »begrüßt einen

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