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Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX

Titel: Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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unser Job ist. Und es für dich zu riskieren, war eine Ehre. Wenn du es nicht glaubst, frag Lindor. Die Drachen lieben dich. Es stimmt, wir sind alles alte Säcke. Ben, Schwarzrock Benedict, ist mit 150 Jahren unser Kücken. Aber das ist egal. Du brauchst eine Familie. Und wir alle wären stolz, wenn du uns als deine Familie akzeptieren würdest. Betrachte uns einfach, als deine großen Brüder.«
    »Meine großen Brüder!«, Gilfea strahlte ein wenig. Die Tränen hingen immer noch an seinen Augen, »Ich habe mir immer einen großen Bruder gewünscht und jetzt habe ich gleich sieben.«
    Gilfea schaute von Drachenreiter zu Drachenreiter. Jeder nickte ihm freundlich zu oder gab ihm einen aufmunternden Blick. Gilfea merkte, dass sie es ernst meinten. Sie waren seine Familie, die Familie, die er nie gehabt hatte. Und als wenn dies nicht reichen würde, begannen plötzlich Stimmen in seinem Kopf zu singen. Er leise, dann aber immer lauter und deutlicher. Es waren die Drachen, die Drachen sangen! Sie sangen nicht mit Worten, sondern summten. Ein Wasserfall voller Wärme durchflutete Gilfea. Sieben fröhlich summende Drachen. Er wusste nicht wieso, aber es gab keinen Zweifel, die Drachen liebten ihn.
***
    Nach der Feier anläslich seiner Aufnahme in die Familie, flog Lindor Gilfea und Thonfilas zurück zu Thonfilas und Lindors Höhle.
    »Heute wirst du noch einmal bei mir schlafen.«, meinte Thonfilas, »Morgen bekommst du und Mithval eine eigene Höhle.«
    »Das wollte ich dich schon die ganzen Tage fragen. Wo hast du geschlafen? Schließlich habe ich Tage lang, deine Wohnung besetzt.«
    Thonfilas hielt seinen Kopf schief und sah ein wenig so aus, als hätte man ein Kind beim Naschen ertappt: »Eigentlich schlafen wir Elben nicht so wie ihr Menschen. Aber um deine Frage zu beantworten. Die ersten zwei Tage habe ich auf einem Stuhl neben deinem Bett über dich gewacht.«
    Gilfea klappte der Unterkiefer herunter. Wie sollte er all die Opfer, die man für ihn erbracht hatte, jemals wieder gut machen?
    »Ich sehe, du hast wieder ein schlechtes Gewissen!«, Thonfilas schüttelte amüsiert und resigniert seinen Kopf, »Laß es! Ich habe es gern getan. Nach allem, was du für Lindor und damit auch für mich getan hast, war es eine lächerliche Kleinigkeit.«
    Thonfilas machte eine Pause und schaute, für Gilfea überraschend, verlegen zu Boden: »Als es dir besser ging, habe ich die Nacht an einem anderem Ort verbracht... Ähm... Du wirst es ja sowieso erfahren. Ich war mit meinem Lebensgefährten zusammen.«
    Lebensgefährten? Das war etwas, was es so in seinem Dorf nicht gegeben hatte. Jedenfalls nicht öffentlich. Meister Arbogast hatte Gilfea alles über die Fortpflanzung oder Sexualität erklärt, und auch, dass es dabei Personen gab, die das eigene Geschlecht bevorzugten. Doch das Dorf war in manchen Dingen sehr konservativ. Wenn die Dorfbewohner auch nichts mit den Lehren der unfizierten Technokratie am Hut hatten, so hatten manche ihrer Lehren und Behauptungen trotzdem einen Weg in die Köpfe der Leute gefunden. Magie wäre unnatürlich. Elben wären ein arogantes, snobistisches Pack, dass von einem längst verlorenen Glanz träumte. Zwerge geizig, raffgierig und im Prinzip alles Betrüger. Und, und, und. Eine dieser Lehren besagte unter anderem, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen minderwertig und, da sie nicht der Fortpflanzung dienten, für die Gesellschaft schädlich seien.
    Meister Arbogast schnaubte immer, wenn er diese Behauptung hörte: »Pah, als wenn Sex immer der Fortpflanzung dienen würde!«
    Damals verstand Gilfea nicht, was Arbogast damit meinte. Sex war für ihn ein Wort gewesen, dessen Bedeutung er nicht wirklich verstand. Dies hatte sich erst in der letzten Zeit geändert, als das Teil zwischen seinen Beinen begann, desöfteren hart und steif zu werden. Gilfea entdeckte ziemlich schnell, dass man diesen Zustand mit geeigneten Handgriffen forcieren konnte und, dass sich das verdammt gut anfühlte.
    »Du hast einen Gefährten? Was sagt dein Drache dazu?«, mit diesen Fragen fand Gilfea seine Sprache wieder.
    Thonfilas grinste: »Lindor? Och, der... Glaub mir, er hat nicht die geringsten Einwände dagegen. Ganz im Gegenteil. Aber du kennst meinen Gefährten. Ich bin mit Roderick zusammen.«
    Ein Elb und ein Neovikinger?
    »Ich möchte, dass du weißt, dass wir keine Geheimnisse vor dir haben. Du gehörst zur Familie. In den nächsten Tagen wirst du auch noch die anderen Gefährten kennen lernen.

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