Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
die jeweils über einer Klippe herausragte. Die Klippe selbst waren, abgesehen von den Rampen, mit einer Mauer begrenzt, vermutlich damit niemand aus versehen herunterstürzen konnte. Von den Kuppeln gingen kleine Gebäude ab, die vermutlich die Wohnungen der Drachenseelen waren. Zwischen den Höhlen war das Gelände von Gassen und Wege durchzogen. Die Hauptwege wurden von ringförmige Strassen geschaffen, die sich wie Terassen an die Berge schmiegten. Der Anblick war atemberaubend. Gilfea schaute sich weiter um. Im Talkessel befand sich ein großer See, in dem sowohl Drachen als auch Menschen am baden waren. Auf dem höchstem Berg meinte Gilfea hingegen, eine rießige Halle mit goldenen Dach erkennen zu können. Aber am meisten beeindruckte das Leben. Daelbar wimmelte voll Leben. In den Gassen herrschte ein munteres Treiben. Kleine und große Wägen, vom Eselkarren bis zum Antigravtransporter, fuhren hin und her. Aber nicht nur am Boden war Leben, auch der Luftraum war erfüllt von reichlich Verkehr. Gilfea sah, wie vor einer großen Lagerhalle ein Lastshuttel landete. Zwischen zwei weiter entfernten Bergen konnte man eine Staffel Drachen Formationsflug üben sehen. Und auch zwischen den Bergen und Hügel war massenweise Flugbetrieb. Trotz der ganzen Geschäftigkeit, wirkte alles wohl geordnet und geplant. Die ganze Stadt summte wir ein perfekt eingestelltes und gewartetes Uhrwerk.
Tholfilas zeigte mit seiner Hand auf die goldene Kuppel: »Das ist die Ratshalle von Daelbar. Dort wollen wir hin.«
»Zu Fuß?«
Die Halle war nicht weit entfernt, höchstens 1 oder 2 Kilometer. Allerdings müsste man zu Fuß ersteinmal den Berg auf dem sich Gilfea befand Richtung Tal verlassen, einen kleinen Hügel überwinden, um anschließend den Berg mit der goldenen Kuppel zu erklimmen. Jener Weg wäre deutlich weiter als 2 Kilometer und wenn man die ganzen Höhenmeter betrachtete, auch wesentlich anstrengender. Doch bevor sich Gilfea noch Sorgen machen konnte, schoß ein grüner Drache von unterhalb der Klippe empor und landete elegant auf der Startrampe. Neben ihm flatterte Mithval heran.
»Zu Fuß? Willst du Lindor beleidigen?« , Mithval klang wie immer amüsiert.
»Wow!«, entfuhr es Gilfea, als er seinen Drachen sah, »Bist du das wirklich?«
»Yap« , tönte es in Gilfeas Kopf. Der Stolz in Mithvals Stimme war nicht zu überhören.
Mithval war gewachsen. War er bei der ersten Begegnung mit Gilfea ungefähr gleich groß, hatte sich die Größe des Drachen während Gilfeas Genesung kurzerhand verdoppelt. Natürlich sah Mithval neben Lindor immer noch niedlich klein aus, aber bei seinem Wachstum war es nur noch eine Zeit, wann er mit dem Grasdrachen gleichziehen würde.
»Komm!« , tönte Lindor und breitete seinen rechten Flügel aus, um Thonfilas und Gilfea aufzunehmen, »Wir werden bereits erwartet.«
Kaum hatten sich Gilfea und Tholfilas auf dem Rücken des Drachen niedergelassen, hob dieser auch schon ab. Das heißt, nicht ganz. Er breitete seine Schwingen aus und stürzte sich von der Startrampe. Gilfea zog sich der Magen zusammen. Der Drache sauste immer schneller und tiefer und, als Gilfea schon dachte, sie würden unweigerlich den Boden rammen, beschrieb die Flugbahn eine scharfe Kurve und jagte in Höhe.
»Jau!«, kreischte Gilfea und hörte ein Schmunzeln in seinem Kopf.
Lindor stabilisierte seine Fluglage. In langezogenen Kreisen und mit minimalen Korrekturschlägen seiner Flügel schraubte er sich immer höher in die Luft. Dabei nutzte er, wie alle Drachen, sehr geschickt die Thermik aus, die in Daelbar mit seinen vielen Hügeln und Bergen reichlich vorhanden war. Als Lindor ausreichend Höhe gewonnen hatte, flog er eine elegante Kurve und hielt direkt auf die goldene Halle zu.
Je näher sie kamen, desto mehr staunte Gilfea über die größe der Ratshalle. Von Thonfilas und Lindors Höhle aus gesehen, war die Kuppel groß. Aus der Nähe war sie gigantisch. Allein ihr Tor sprengte alles, was Gilfea bisher gesehen hatte. Die Ratshalle nahm die gesammte Spitze des Berges ein. Hier schien man ein Plateu geschaffen und die Halle direkt darauf errichtet zu haben. Soweit Gilfea das sehen konnte, gab es keinen direkten Fußweg in die Halle, denn rings herum fiel der Berg fast senkrecht zu allen Seiten ab. Erst etwa zweihundert Meter tiefer gab es weitere Bauten.
Lindor landete auf der Startrampe der Halle, die weit über dem Abgrund hinaus ragte. Wenige Meter weiter und etwas weniger elegant, kam Mithval
Weitere Kostenlose Bücher